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VW sieht Erholung auf dem chinesischen Markt 2006
   2006-01-25 15:40:07    cri
Die Volkswagen AG geht nach den Worten des Präsidenten von Volkswagen Group China, Winfried Vahland, davon aus, dass sich der Absatz in China im laufenden Jahr erholt. Vahland erwartet für das Jahr 2006 ein Wachstum des chinesischen Automobilmarktes um 8 bis 10 Prozent. Dabei äußerte er die Hoffnung, dass VW mit diesem Wachstum Schritt halten könne. Ein detailliertes Absatzziel nannte Winfried Vahland im Gespräch mit der chinesischen Tageszeitung "China Daily" jedoch nicht.

In den vergangenen zwei Jahren war der Absatz des Automobilbauers in China kontinuierlich gesunken. VW hatte laut Vahland im vergangenen Jahr 570.876 Fahrzeuge in China verkauft, im Jahr zuvor waren es noch 647.000 gewesen, und im Jahre 2003 700.000. Zu den sinkenden Absatzzahlen sagte Vahland, bei den Zahlen vom vergangenen Jahr handle es sich lediglich um den Absatz im Einzelhandel, während sich die Zahlen von 2004 und 2003 auf den Großhandel bezögen.

Dennoch zeigten sich Branchenkenner erstaunt über die schlechte Entwicklung des Absatzes bei VW, denn lange Zeit war der Konzern unangefochtener Marktführer in China. Diese Position steht nun auf dem Spiel. Der weltgrößte Autobauer General Motors konnte seinen Marktanteil in China im ersten Halbjahr 2005 kräftig steigern. Schon bald könnte General Motors Marktführer Volkswagen überholen. Der US-Autohersteller steigerte seinen Umsatz im vergangenen Jahr auf 665 390 Fahrzeuge einschließlich 310 888 Minibussen, die mit einem chinesischen Kooperationspartner im Süden des Landes produziert werden.

Der Chef von VW in China, Winfried Vahland äußerte die Befürchtung, dass der Wolfsburger Autokonzern in China im Oktober vergangenen Jahres in die roten Zahlen gerutscht sei.

Volkswagen ist bereits seit 1985 in China präsent. Ende 1984 hatte Volkswagen als erster europäischer Automobilhersteller den Schritt nach China unternommen und ein Joint Venture mit dem chinesischen Fahrzeugunternehmen Shanghai Automotive unterzeichnet. Die Partnerschaft entwickelte sich rasant: Bereits im Frühjahr 1985 rollten die ersten Fahrzeuge bei Shanghai Volkswagen (SVW) vom Band. Das Unternehmen entwickelte sich in der Folge zum erfolgreichsten chinesisch-deutschen Joint Venture.

Der Automobilhersteller hat in den Folgejahren kontinierlich seine Modellpalette ausgeweitet und bietet heute in China Modelle vom Kleinwagen bis zur Oberklasse an. Shanghai VW fertigt neben den Volkswagen Santana und Santana 3000 auch die Modelle Passat, Polo sowie Gol. Auch der Touran wird bei Shanghai VW gebaut.

Im Joint Venture FAW-Volkswagen in Changchun, das im Jahre 1990 gegründet wurde, laufen darüber hinaus die Volkswagen-Modelle Jetta, Bora und Golf sowie der Audi A6 und A4 vom Band. Die gesamte Modellpalette des Konzerns wird durch die Importe von Fahrzeugen der Modelle Phaeton, Touareg, Sharan und New Beetle sowie Audi A8, Audi A4 Cabriolet, Audi TT und Audi allroad quattro ergänzt.

Der Volkswagen-Konzern hat mit mehr als 1.000 Vertriebsstützpunkten das dichteste Händlernetz aller Automobilhersteller in China und führt die Zulassungsstatistik in diesem Land mit einem Marktanteil von derzeit rund 25 Prozent an.

Die hohen Verluste des Wolfsburger Autokonzerns in China in jüngster Zeit führen Marktanalysten vor allem auf die hohen Kosten und die starke Konkurrenz von Produzenten aus den USA und Asien zurück. Yale Zhang ist Vertreter von CSM Worldwide, einer US- Beratungsfirma für die Autoindustrie. Nach seiner Auffassung muss sich Volkswagen für längere Zeit auf einen Preiskrieg einstellen. "Die Qualität der VW-Produkte sei besser als die seiner asiatischen Konkurrenten, dennoch legten chinesische Konsumenten größeren Wert auf Preise und das Design der Fahrzeuge, denn bei den meisten Käufern handelt es sich um das erste Auto ihres Lebens." sagte Yale Zhang.

Die VW-Gruppe hatte im Oktober vergangenen Jahres eine neue China-Strategie vorgestellt, um seine Schwächephase baldmöglichst zu überwinden. Mit einem "Olympic Program" will der Wolfsburger Autohersteller sein China-Geschäft neu ausrichten und damit die Stellung des Volkswagen-Konzerns und seiner Produkte stärken. Die geplante Umstrukturierung wird alle Unternehmensbereiche einschließen. Das "Olympic Program" wurde mit den Partnern gemeinsam erarbeitet. Die Umsetzung soll in mehreren Stufen bis 2008 umgesetzt werden. Konkret geht es darum, noch vor 2009 zehn bis zwölf neue Fahrzeugmodelle einzuführen. Diese neuen Modelle sollen sich konsequent an den Kundenwünschen in China orientieren. Dabei werden verstärkt Eigenentwicklungen umgesetzt. Die bereits vorhandenen Entwicklungskapazitäten und -kompetenzen würden dabei weiter erhöht. Wesentlicher Bestandteil des Programms sind drastische Kostenreduzierungen, die mit einer Reihe von Maßnahmen erreicht werden. Dazu gehören die gemeinsamen Einkaufsaktivitäten der Gemeinschaftsunternehmen, die Senkung der lokalen Materialpreise auf internationales Niveau und die Erhöhung des lokal gefertigten Anteils aller Volkswagen-Modelle. Ziel sei, noch im Jahr 2008 die Kosten um 40 Prozent zu reduzieren.

Die Produkte beider Joint Ventures, Shanghai VW und FAW-VW, werden stärker als bisher differenziert und voneinander abgegrenzt. Ab 2007 wird die Marke Skoda das Produktprogramm der Shanghai VW ergänzen. Volkswagen wird seine Partner aktiv unterstützen, falls sie in den Joint Ventures den Aufbau einer eigenen chinesischen Marke wünschen und der Markt es erfordert.

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