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Innovationen in der Agrar-High-Tech-Zone Yangling
   2006-01-20 14:09:02    cri
Vor acht Jahren genehmigte der chinesische Staatsrat die Gründung der Agrar-High-Tech-Zone Yangling in der Provinz Shaanxi. Seitdem haben sich dort große Veränderungen vollzogen. Im Geist unermüdlicher Innovationen ist die traditionsreiche Landwirtschaft in Yangling aus ihrem tiefen Schlummer erwacht. Durch den Einsatz von Millionen westchinesischen Bauern, die ihren Traum Reichtum und Besitz erfüllen wollten, ist die Region Yangling heute als einzige staatliche Agrar-High-Tech-Zone zu einem Zentrum selbstständiger landwirtschaftlicher Innovationen und Agrartechnik geworden.

Bunte Schmetterlinge tanzen vor unseren Augen. Verschiedenste Schmetterlingsarten lassen sich hier bewundern. Sie sehen mal wie Balletttänzer und mal wie Peking-Opern-Masken aus - es ist eine prächtige Insektenwelt. Wussten Sie schon, dass die asienweit größte Insektenausstellung ihr Zuhause in der Universität für Agrar- und Forstwirtschaft in Yangling in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi hat?

Die Insektenausstellung ist nur ein Teil eines Konzeptes für ein Agrarmuseum im Rahmen der Agrar-High-Tech-Zone Yangling. Derzeit befinden sich Ausstellungshallen für Tiere und Pflanzen und das Museum für die Agrargeschichte Chinas in Bau, teilte uns ein Verantwortlicher der Agrar-High-Tech-Zone Yangling mit. Das Agrarmuseum soll nach seiner Fertigstellung das größte seiner Art an allen landwirtschaftlichen Forschungsstandorten chinesischer Universitäten sein.

Der Campus der Nordwestchinesischen Universität für Agrarwissenschaft und -technik sieht wie ein Garten aus, was man sich aber vor einigen Jahren noch gar nicht vorstellen konnte. Ein Beamter des Wissenschaftsministeriums erinnert sich noch an die frühen Jahre, als es überall schäbig aussah und sich Scharen von Insekten auf den Testfarmen tummelten. Forscher und Lehrer verließen die Testfarmen stets mit hängenden Köpfen.

Dies ist nun Geschichte, nachdem im Jahr 1999 zehn landwirtschaftliche Forschungseinrichtungen im Modellgebiet Yangling zu zwei größeren Forschungsanstalten zusammengeschlossen wurden. Nahezu 5.000 spezialisierte Fachkräfte bilden die wichtige wissenschaftliche Stütze des Modellgebietes. Inzwischen ist die Fläche von ursprünglich keinesfalls ausreichenden vier Quadratkilometern auf nunmehr großzügige 15 Quadratkilometer angewachsen. Die frühere besonders im Bereich der Infrastruktur rückständige "Agrarwissenschaftsgemeinde" präsentiert sich heute als moderne Stadt. Eine Investition in Höhe von 2,8 Milliarden Yuan RMB ermöglichte Yangling, einen guten und zuverlässigen öffentlichen Verkehr aufzubauen. Eine entwickelte Infrastruktur, moderne Sport- und Vergnügungsstätten, Schulen und Krankenhäuser sowie angenehme Wohnbedingungen und große Grünflächen in der Stadt erhöhen die Attraktivität des Modellgebietes für Forschende und Lehrende.

Yangling gilt seit alters her als Wiege der landwirtschaftlichen Zivilisation der Han-Chinesen. Vor mehr als 4.000 Jahren unterwies hier Hou Ji, der erste Agrarexperte in der Geschichte Chinas, die lokale Bevölkerung in Reis- und Obstanbau. Ein paar tausend Jahre später entstanden hier also als Ergebnis einer Fusion von verschiedenen Wissenschaftseinrichtungen im Jahr 1999 die Nordwestchinesische Universität für Agrarwissenschaft und -technik und das Institut für Berufstechnik Yangling. Es war zugleich auch der erste substanzielle Zusammenschluss von Lehr- und Forschungsanstalten in China. Damit wurden Produktion, Lehre und Forschung grundlegend vereinigt.

Die Fachkräfte, die sich früher andere Posten gesucht haben, sind nun zurückgekehrt. Außerdem zieht das Modellgebiet auch zahlreiche qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland an. Nach einer weltweiten Stellenausschreibung hat die Nordwestchinesische Universität für Agrarwissenschaft und -technik vier Institutsleiter aus dem Ausland engagiert. Im Jahr 2006 sollen 150 Posten international ausgeschrieben werden. Bislang sind bereits über 2.000 Bewerbungen aus dem In- und Ausland eingegangen.

Im Rahmen der Umstrukturierung der Forschung ist zum Beispiel das Forschungszentrum für Saatgutzüchtung für Weizen entstanden. Mehr als 30 Experten für Weizen, die früher nur isoliert arbeiteten, bilden heute ein starkes Forschungsteam. Vor kurzem gelang es ihnen, die einzigartige neue Hybridweizenart "Xiza Nr. 1" herauszuzüchten.

Die neue Vitalität des Modellgebiets hat zu zahlreichen wissenschaftlichen und technischen Innovationen und zur sprunghaften Kommerzialisierung der High-Tech-Ergebnisse geführt. In den Bereichen Getreideanbau in trockenen Gebieten, Züchtung von Hybridweizen, Klonen von Körperzellen oder auch Forschung an menschlichen Stammzellen haben Wissenschaftler und Forscher in Yangling eine Reihe von weltweit geachteten Ergebnissen hervorgebracht. Insgesamt wurden in den letzten fünf Jahren 586 Forschungsergebnisse publiziert und elf davon wurden mit Staatspreisen ausgezeichnet. Das Projekt zur Erforschung eines Impfstoffes gegen Hepatitis C erhielt den internationalen Erfindungspreis und 204 Forschungsprojekte wurden zum Patent angemeldet.

Das Modellgebiet Yangling hat sich zum Ziel gesetzt, stetig die Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen und deren Anwendungsgebiete immer mehr auszuweiten. Unter dieser Prämisse sind zahlreiche Forscher und Experten aus ihrem Elfenbeinturm gekommen und gründen High-Tech-Betriebe, um Technologie und Know-how zu vermarkten.

Zhang Yong ist Professor an der Nordwestchinesischen Universität für Agarwissenschaft und -technik. Die weltweit ersten aus Körperzellen geklonten Schafe sind Ergebnisse seiner Forschung. Die Keyuan Cloning Ltd. in Yangling wurde von ihm begründet. Professor Zhang ist einer der Betriebsinhaber, die zugleich als Wissenschaftler forschen. Derzeit sind mehr als 800 Wissenschaftler und Forscher Aktieninhaber vieler wichtiger Betriebe.

Von der Umstrukturierung hat auch die lokale Bevölkerung maßgeblich profitiert. Das Pro-Kopf-Einkommen der Bauern ist jährlich im Durchschnitt um 12,4 Prozent gestiegen. Allein in den ersten 11 Monaten im Jahre 2005 übertraf das Pro-Kopf-Einkommen der Bauern 3.500 Yuan RMB.

In den letzten Jahren hat das Modellgebiet Yangling zahlreiche Ausbildungskurse veranstaltet, an denen mehr als vier Millionen Bauern teilgenommen haben. Mehr als 1.000 Agrartechnologien sind sowohl in dem Gebiet als auch außerhalb verbreitet worden und erwirtschaften jährlich über 10 Milliarden Yuan RMB.

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