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Ernährungslage chinesischer Einwohner
   2006-01-20 14:23:33    cri
Wie die neulich in China veröffentlichte Untersuchung des Ernährungs- und Gesundheitszustandes der chinesischen Einwohner zeigt, sind die Einwohner auf dem Land in Mittel- und Westchina generell unterernährt, da sie in Armut leben, und ihre Ernährungsstruktur zu einseitig ist. Im Vergleich leben die Stadtbewohner und die Einwohner der Küstenregionen mit wirtschaftlichem Aufschwung oft ungesund, weil ihre Nahrung nicht ausgewogen und zu fettreich ist. Also, was sagen die Experten zu dieser teils einseitigen, teils nicht ausbalancierter Nahrung der Bevölkerung? Welche Maßnahmen hat die chinesische Regierung bisher ergriffen? Im folgenden Beitrag wird dieses Thema behandelt.

Jiang Jianping, chinesischer Ernährungswissenschaftler, erklärte, dass sowohl die Unter- als auch die Überernährung gleich ungesund sind. Ungesunde Ernährung beeinflusst unmittelbar den Gesundheitszustand der Chinesen:

"Die chronischen Krankheiten werden häufig durch das?Verzehren' ausgelöst, zum Beispiel Herz- und Blutgefäßkrankheiten, Hypertonie, Zuckerkrankheit, Fettleibigkeit usw.. 160 Millionen Menschen in China leiden an Bluthochdruck. 30 Prozent der Gesamtbevölkerung sind übergewichtig. Bei Kindern macht sich der mangelnde Ernährungszustand noch deutlicher bemerkbar. Einzelkinder in der Stadt sind beim Essen oft wählerisch, bekommen oft alles hinten und vorne reingestopft von Eltern und Großeltern und sind deshalb oft zu dick. Dies ist in den letzten Jahren vermehrt zu beobachten. Aber auch Erwachsene leiden heutzutage wegen falscher Ernährung in jungen Jahren an Krankheiten, die früher nur bei Senioren zu beobachten waren."

Nach seiner Analyse der Ernährungsstruktur leben die chinesischen Einwohner hauptsächlich von pflanzlichen Lebensmitteln und essen zu wenig Tierprodukte mit reichhaltigen Mineralien. Dies führt dazu, dass Menschen sowohl in der Stadt als auch auf dem Lande viel zu wenig Nährstoffe wie Kalzium, Eisen, Zink, Vitamin A und B2 usw. zu sich nehmen. Lebensmittel verlieren durch industrielle Verarbeitungen zudem ihre Nährstoffe. Übrigens ist fehlendes Wissen über gesunde Ernährung und die unrationale Ernährungsstruktur oft der Grund für Unter- oder Überernährung.

In den Dörfern kommen über 14 Prozent der Babys schon mit einem Untergewicht zur Welt. Dies ist besorgniserregend. Die Untersuchung zeigt noch auf, dass ungefähr 40 Prozent der über 200 Millionen Schüler an Kalziumsmangel leidet. Über 30 Prozent der Anämie-Fälle werden durch Eisenmangel verursacht. In manchen armen ländlichen Gebieten sind Jugendliche teilweise wegen akuter Unterernährung an englischer Krankheit und Anämie erkrankt.

Vor etwa zehn Jahren wurden einige Aktionen mit Unterstützung einiger Ernährungsexperten durchgeführt, um den Ernährungszustand chinesischer Schüler zu verbessern. Zum Beispiel stellte der Staat Geldmittel für die "Sojabohnenaktion" bereit, damit jedes Kind in armen Gegenden jeden Tag eine Tasse Sojamilch trinken konnte. Das Ergebnis zeigt, dass Kinder, die diese Sojamilch tranken, eindeutig weniger an Anämie leiden als Kinder, die mit Sojamilch keinen Kontakt hatten, ihre gesundheitliche Verfassung ist deutlich besser. Demnach hat die chinesische Regierung wieder unter den Stadtschülern den "Milchplan für Schüler" eingeführt. Einige Schulen haben noch speziell die nahrhafte Verpflegungsstruktur gefördert. Die Ernährungsexperten wurden eingeladen, für Schüler Essenspläne aufzustellen. Der Ernährungsexperte Jiang Jianping weist auf folgendes hin:

"In vielen Ländern wird schon seit fünfzig oder gar seit hundert Jahren für eine nahrhafte Verpflegung der Kinder gesorgt, zum Beispiel durch Bereitstellung von Sondermilch-Portionen in der Schule. Nun sind wir eigentlich auch materiell gut gestellt, das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt liegt im Durchschnitt bei mehr als 1.000 US-Dollar. Wir sind durchaus auch in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen. Ich persönlich denke, dass die Regierungen in Zukunft dem Ernährungsproblem der Schüler mehr Beachtung schenken müssen."

2001 hatte die chinesische Regierung extra ein staatliches Ernährungs- und Entwicklungszentrum für die Verbesserung der Ernährung der Bevölkerung gegründet. Die sogenannte Verstärkung der Lebensmittel bedeutet, dass Spurenelemente in die Grundnahrung wie Mehl, Reis, Speiseöl usw. zugegeben werden, damit der benötigte Tagesbedarf an lebenswichtigen Spurenelementen mit relativ niedrigem Aufwand einfach und sicher hergestellt wird.

Da das fehlende Wissen über die gesunde Ernährung Hauptgrund für viele Krankheiten ist, haben die zuständigen Experten empfohlen, in China möglichst schnell ein professionelles Ernährungsberatungssystem zu errichten. Dadurch können sich die chinesischen Einwohner leicht an Ernährungsfachberater wenden, genau wie sie Ärzte besuchen, wenn sie krank sind.

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