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Hundertfamilien-Bankett der Dong-Nationalität
   2006-01-19 11:20:29    cri
Um das "Hundertfamilien-Bankett" rankt sich eine Legende: Danach wurde vor langer langer Zeit ein Dorf der Dong-Nationalität von Überschwemmungen bedroht. Zu eben jener kritischen Zeit kam ein Held vom Himmel herab und brach mit seinen kräftigen Armen den Rücken des Überschwemmungsdämons. Die Dorfbewohner waren begeistert und dem tapferen Helden sehr dankbar. Alle wollten den Helden zu einem Essen nach Hause einladen, um ihm gegenüber Respekt und Dankbarkeit zu zeigen. Leider hatte der Held keine Zeit, um jede Familie zu besuchen. Denn er musste schon frühmorgens in den Himmel zurückkehren. Da hatte ein kluges Mädchen eine gute Idee: Jede Familie sollte einfach ihre besten Gerichte herbei bringen. Dann würden alle Dorfbewohner ein gemeinsames Bankett für den Helden feiern. So geschah es denn auch. Und noch heute kommen die Dong zu einem gemeinsamen Bankett zusammen, wenn Ehrengäste zu Besuch kommen oder Feierlichkeiten anstehen.

Beim Knall von Feuerwerkskörpern wurde uns von festlich gekleideten Dong-Mädchen ein Becher Wein gereicht. Es ist Brauch im Dorf Chengyang, den Becher auszutrinken und mit einem Ast voller grüner Blätter Staub vom Körper zu entfernen, bevor man in das Dorf eintritt. Das Dong-Mädchen Yang Yeli erzählte uns, dass die Dong gern singen:

"Die Lieder wurden uns von den Eltern beigebracht. Wir Dong singen die Lieder unserer Nationalität gern. Schon von klein auf lernen wir die Lieder. Später haben wir dann Gelegenheit, in einem Chor mitzusingen. Ich habe viele Lieder gelernt, wie beispielsweise Toastlieder und Liebeslieder."

Dies ist Tanzmusik der Dong-Nationalität, gespielt auf einer "Lusheng".

Es ist das Lieblingsinstrument der Dong-Nationalität und besteht aus fünf, sechs Bambusröhren. Damit können wunderschöne Melodien hervorgebracht werden. Für die Dong ist die Lusheng für eine fröhliche Atmosphäre unentbehrlich. Deshalb wird vor Beginn eines "Hunderfamilien-Banketts" immer auf der Lusheng gespielt.Die Männer halten ihre Lusheng in der Hand, sie spielen und tanzen dabei. Ergriffen von der fröhlichen Atmosphäre haben sogar ältere Männer Lust auf ein paar Tanzrunden. Die fröhliche Lusheng-Musik erklang bis zur Abenddämmerung. Nun war Zeit für das Bankett.

Dazu wurden auf dem Dorfplatz Tische zu einem langen Eßtisch aneinandergereiht. Darauf wurden schließlich allerlei Leckerbissen der verschiedenen Familien platziert. Zudem kaufen die Dorbewohner gemeinsam Gerichte und bereichern so die Vielfalt des Bankettangebots. Abgerundet wurde das Bankett durch mehrere Schalen von Reiswein.

Vor Beginn des Banketts muss ein hoch angesehener Vertreter der älteren Generation des Dorfs eine Rede halten. Darin ermahnt er in der Regel die Dorfbewohner zum engeren Zusammenschluss und zu größeren Beiträgen zur Prosperität des Dorfes. Chen Jiguang ist in dem Dorf alt geworden. Er erzählt uns, dass die alten Menschen in seinem Dorf einen großen Respekt erhalten. Wie er berichtete, werden wichtige Entscheidungen des Dorfes von den älteren Generationen getroffen:

"In jedem Dong-Dorf gibt es einen Seniorenverein, der für die Verwaltung des Dorfes verantwortlich ist. Zudem sorgt der Verein für die öffentliche Sicherheit und den Brandschutz."

Wenn der Dorfvertreter seine Rede beendet hat, kann der Sturm des Banketts richtig losgehen. Die Dong lieben saure Speisen. Das ist auch gut so, denn die Dong essen hauptsächlich schwerverdaulichen Klebreis, und die sauren Speisen fördern die Verdauung. Vornehmlich Sauer geht es selbstverständlich auch auf dem "Hundertfamilien-Bankett" zu. Es gibt saure Stangenbohnen, sauren Knoblauch, sauren Paprika, sauren Karpfen, sauren Krabben, saueres Enten- und Schweinefleisch und vieles mehr. Alle sauren Speisen haben in Tongefäßen einen natürlichen Gärungsprozess durchlaufen und schmecken wirklich großartig.

Die Dong haben eine ganz besondere Art und Weise, den Gästen Reiswein zu servieren. Dazu stehen Mädchen und Jungen mit einem Toastlied auf den Lippen den Gästen gegenüber, dann ziehen sie den Gästen an den Ohren und flößen Ihnen den Reiswein ein.

Bei dem "Hundertfamilien-Bankett" gibt es aber noch eine andere einheimische Spezialität, und zwar sautierten Tee. Zur Herstellung dieses Tees sagte uns Liang Xianrong:

"Die wichtigsten Zutaten des Tees sind neben Teeblättern Erdnüsse, Erbsen, Weißbohnen und gebratener Reis. Die Teeblätter werden zunächst sautiert und dann im Wasser gekocht. Dann werden das Teewasser und die Zutaten gemischt. Der Tee ist erfrischend und durststillend."

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