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Führende Fernsehhersteller richten ihren Blick auf den Weltmarkt
   2006-01-18 14:38:41    cri
Das Fernsehen ist das populärste Kultur- und Unterhaltungsmedium in China. Laut Untersuchungen gibt es im bevölkerungsreichsten Land der Welt knapp 1,2 Milliarden potentielle Fernsehzuschauer. Wegen der immer stärker werdenden Konkurrenz sind in den vergangenen Jahren jedoch fast alle einheimischen Geräteproduzenten mit einer Marktflaute konfrontiert.

So richten derzeit zwei führende chinesische Fernsehhersteller ihren Blick über die chinesische Grenze hinweg auf den Weltmarkt. Auch der verstärkte Verkauf hochmoderner Geräte gilt als Schritt der geplanten strategischen Maßnahmen.

Changhong in der südwestchinesischen Provinz Sichuan gilt als zweitgrößter chinesischer Fernsehhersteller. Es folgt dahinter die Nummer drei, nämlich der Hersteller Konka aus dem südchinesischen Shenzhen. Beide Produzenten erhoffen sich einen neuen Absatzboom ihrer Produkte, vor allem durch verstärkte Ausfuhren.

Laut eigener Angaben rechnet Konka mit einem Export-Wachstum von 60 Prozent in diesem Jahr. Dazu soll die Produkt-Palette in großem Maße umgestaltet werden. Das Shenzhener-Unternehmen plant, in Zukunft für andere international bekannte Hersteller Fernsehgeräte zu bauen. Michael Zhang, Marketing Direktor für Auslandsgeschäft bei Changhong, sprach vor der Presse von einem Verlust von 450 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr. Für das laufende Jahr rechnet Chinas zweitgrößter Fernsehhersteller jedoch mit schwarzen Zahlen, etwa 500 Millionen US-Dollar, aus dem Export-Bereich. Das entspricht 30 Prozent des zu erwartenden gesamten Umsatzes der Changhong-Produkte. Diese Zuversicht begründet Zhang damit, dass das Unternehmen aus Sichuan derzeit dabei sei, neue Marken zu entwickeln und seinen Blick auf den Markt in Südostasien und im Nahen Osten zu richten. Am Rande der Internationalen Ausstellung für Haushaltselektronik Consumer Electronics Show im amerikansichen Las Vegas ergänzte Michael Zhang, Changhong sei davon überzeugt, verlorene Marktanteile auch in den USA zurückzugewinnen.

Im Kontrast zu den Geschäften in anderen Märkten wurden die Changhong-Produkte in den USA bislang ausschließlich unter den Namen anderer Hersteller abgesetzt. Zudem verfügt das Sichuaner Unternehmen dort über keine eigenen Händler. Die Produkte mussten von einheimischen Zwischenhändlern wie Best Buy oder Circuit City vertrieben werden.

Ebenfalls ehrgeizig ist der Shenzhener Hersteller Konka. Der Vize-Generaldirektor des Unternehmens Michael Chang schraubte seine Erwartungen auf 400 Millionen US-Dollar aus dem Exportgeschäft im laufenden Jahr hoch. Im vergangenen Jahr betrung der Wert lediglich 250 Millionen US-Dollar.

Ziel des Shenzhener Unternehmens ist, den Anteil des Exports an dem gesamten Umsatz von 20 Prozent im vergangenen Jahr auf nunmehr 25 Prozent zu erhöhen.

Chang verwies in diesem Zusammenhang sowohl auf die Erhöhung der verkauften Stückzahlen als auch auf den Vertrieb hochmoderner Produkte. Dazu gehören vor allem Flachbildschirm-Geräte mit LCD- und Plasma-Technologie.

Zahlen des Marktforschungsinstitutes zufolge soll der Markt für LCD-Fernsehen um zirka 39 Prozent und der Markt für Plasma-Geräte um 14 Prozent im laufenden Jahr anwachsen.

Laut offizieller Angaben haben chinesische Hersteller in den ersten drei Quartalen 2005 nahezu vier Millionen LCD- und Plasma-Fernseher produziert. Die Hälfte davon wurde ins Ausland exportiert.

Bei Konka, so Vize-Generaldiretor Chang, ging 10 Prozent der im letzten Jahr exportierten Fernseher auf das Konto der Flachbildschirm-TVs. Der Prozentsatz soll im laufenden Jahr auf 30 Prozent erhöht werden, so Chang.

In den Fabrikshallen von Konka und Changhong sowie von weiteren führenden Herstellern TCL und Skyworth werden derzeit Fernseher vor allem für den Weltmarkt produziert, da die chinesische Marktflaute und zu starke Konkurrenz im Inland diesen Unternehmen in den letzten Jahren ausnahmslos rote Zahlen bescherte.

Seit Anfang der 90er Jahre hat die chinesische Regierung begonnen, inländische Betriebe bei Investitionen im Ausland zu unterstützen. Als eines der ersten chinesischen Unternehmen ist Chinas größter Fernsehhersteller TCL bereits im Jahr 2002 nach Übersee gezogen. Damals hat die chinesische Firma den deutschen TV- und Hi-Fi-Hersteller Schneider Electronics übernommen, ein Jahr später die Elektrosparte des französischen Konzerns Thompson gekauft.

Branchenkenner warnen jedoch vor Euphorie hinsichtlich des Auslandsauftritts. Weder die EU noch die USA haben bislang Chinas Status als marktwirtschaftliches Land anerkannt, was bedeutet, dass chinesische Unternehmen sich immer noch in einer schwierigen Entwicklungsperiode befinden und alle mit Anti-Dumping-Verfahren rechnen müssen. Andererseits müssen chinesische Hersteller sich zu Hauptkonkurrenten der großen Globalplayer Sony und Samsung entwickeln, wenn sie auf dem Weltmarkt Fuß fassen wollen.

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