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Das Institut für Tibetische Medizin in Tibet im Zeichen der Innovation
   2006-01-13 10:33:04    cri
Die traditionelle Tibetische Medizin und Arzneikunde ist ein wichtiges Kulturerbe der tibetischen Nationalität. Viele Tibetologen und Experten der tibetischen Medizin. bemühen sich derzeit, die Entwicklung der traditionellen tibetischen Medizin auch in der modernen Zeit zu garantieren. Dieser Aufgabe widmen sich auch die Wissenschaftler des vor 16 Jahren gegründeten Instituts für Tibetische Medizin im südwestchinesischen Autonomen Gebiet Tibet.

Das Institut für Tibetische Medizin und Arzneikunde in Tibet ist das erste und bisher einzige Institut auf seinem Fachgebiet in China. Während andere Institute des Landes mit größeren Hochschulen oder Universitäten fusionieren, bleibt das Institut für Tibetische Medizin weiter auf seinem eigenständigen Entwicklungsweg. Das Institut verfolgt konsequent das Ziel, die tibetische Medizin und Arzneikunde effektiv zu schützen und weiterzuentwickeln.

Der Rektor des Instituts für Tibetische Medizin und Arzneikunde, Chilai Wangjie, erklärt dazu:

"Zum Zeitpunkt unserer Gründung boten wir Studiengänge mit Berufsmittelschul- und Fachhochschulabschlüssen an. Heute bilden wir vor allem Bachelore, Magister und sogar auch Doktoranden aus. In den vergangenen 16 Jahren hat unser Institut kräftige Unterstützung von Staat und Regierung erhalten. Das Entwicklungsumfeld bei uns ist äußerst locker, was im chinesischen Landesinneren oft nicht der Fall ist."

Bis zum Jahr 2004 sind mehr als 1.000 Studenten vom Institut ausgebildet worden, darunter vor allem Bachelorstudenten. Sie arbeiten heute in den Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan, Yunnan sowie in den autonomen Gebieten Innere Mongolei und Xinjiang. Dort bilden sie das Rückgrat verschiedener medizinischer Anstalten, Forschungsinstitute oder Pharmabetriebe für tibetische Medizin.

Im chinesischen Landesinneren und im Ausland herrscht großer Bedarf an Fachkräften, die Kenntnisse sowohl auf dem Gebiet der tibetischen Medizin, als auch in Bereichen der Schulmedizin und der traditionellen chinesischen Medizin verfügen. Die Ausbildung am Institut ist so ausgerichtet, den Studenten neben Kenntnissen in den Fächern tibetische Medizin und tibetische Ethnopharmakologie auch Theorien der Schulmedizin und der traditionellen chinesischen Medizin zu vermitteln. Dazu müssen die Studenten gutes Chinesisch und Englisch beherrschen und mit dem Computer umgehen können. Schulmedizin und TCM machen etwa 24 bis 26 Prozent aller Unterrichtskurse der Fachrichtung tibetische Medizin aus. Für die Fachrichtung tibetische Ethnopharmakologie haben Kurse der modernen Pharmakologie einen Anteil von rund 40 Prozent an allen Kursen.

Institutsleiter Chilai Wangjie erklärte:

"Die Entwicklung der tibetischen Medizin und Arzneikunde muss auch von modernen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen profitieren. So bilden wir heute Studenten aus, die sowohl die tibetische Medizin als auch die Schulzmedizin und die traditionelle chinesische Medizin kennen. Fachkräfte mit einem derart komplexen Wissen auszubilden, wird der gesunden Entwicklung der tibetischen Medizin und Arzneikunde sehr dienlich sein." 

Hauptlehrkräfte des Instituts sind namhafte Experten, die sich Jahrzehnte lang mit der Tibetischen Medizin und Arzneikunde befasst haben. Ungeachtet der akademischen Erlebnisse sowie der Arbeits- und Lehrjahre werden diese Experten als Professoren oder außerordentliche Professoren engagiert. Sie haben eine Reihe von Nachwuchskräften herangebildet.

Betrachtet man die Entwicklung des Instituts, so fällt ein Name besonders auf, der des alten Meisters Cuoru Cailang nämlich. Er gehörte zu den bekanntesten Tibet-Medizinern und Tibetologen in Tibet und der ganzen Welt.

Der inzwischen verstorbene große Meister und ehemalige Institutsleiter war Initiator der Gründung einer institutseigenen Arzneimittelfabrik im Jahre 1996. Der kleinen Fabrik widmete er mehr als 300 Geheimrezepte, die er während seiner langen ärztlichen Tätigkeiten gesammelt und zusammengefasst hatte.

Sein Nachfolger Chilai Wangjie erinnert sich:

"Es war im Jahre 1996, als unser Institut mit einer Kreditsumme von 500 000 Yuan die kleine Arzneimittelfabrik gründete. Damit wurde nicht nur eine Plattform für Studium und Praktikum errichtet, sondern auch ein günstiges Umfeld für die Umwandlung der Forschungsergebnisse in die Praxis. Auf Basis der Geheimrezepte, die unser ehemaliger Leiter spendete, haben wir eine Reihe Arzneimittel entwickelt, darunter Mittel gegen Herz- und Kreislaufkrankheiten, gegen die Zuckerkrankheit und gegen Hepatitis B. Dies hatte damals in Fachkreisen ein großes Echo ausgelöst. Noch bis heute erbringen diese Mittel gute Marktumsätze und tragen zur wirtschaftlichen Effizienz unserer Fabrik bei."

Im Laufe der Jahre sind die gesamten Kapitalanlagen der Arzneimittelfabrik auf über 100 Millionen Yuan angewachsen. Im Jahre 2004 rückte die Fabrik in die Reihe der GMP-Arzneimittelproduzenten auf - ein Zeichen dafür, dass die Fabrik einen großen Schritt zu einem modernen Unternehmen getan hat. Derzeit produziert die Fabrik 24 Arzneimittelarten, die als staatliche Pharmaprodukte zugelassen sind. Weitere mehr als 200 Arneimittelarten finden heute Anwendung in verschiedenen Krankenhäusern und Kliniken für Tibetische Medizin. Insbesondere unter Bauern und Hirten gibt es Bedarf an Arzneimitteln der tibetischen Medizin, dabei profitiert die Fabrik von Vergünstigungsmaßnahmen des Staates.

Bei der wissenschaftlichen Forschung arbeitet das Institut für Tibetische Medizin sehr eng mit den TCM-Universitäten im Inneren Chinas zusammen. Diese Kooperation geht auf ein Hilfsprogramm aus dem Landesinneren zurück. Die Partner des Instituts sind die TCM-Universitäten in Beijing, Chengdu, Shanghai und Guangzhou, sowie die Tianjin-Universität und die chinesische Universität für Pharmakologie. Dazu noch einmal Institutsleiter Chilai Wangjie:

"Von den Partneruniversitäten bekommen wir sowohl finanzielle und materielle Unterstützung als auch personelle Hilfe. Für uns ist die Unterstützung durch Fachkräfte und die Forschungskooperation sehr attraktiv. Wir bringen unsere vorteilhaften Ressourcen ein, und zusammen mit Fachkräften anderer Institute führen wir gemeinsame Projekte durch. Das geistige Eigentum des Projekts und die daraus resultierten Effizienzen werden untereinander geteilt."

In den letzten Jahren hat das Institut für Tibetische Medizin in Tibet seinen Austausch mit dem Ausland verstärkt. Das Institut pflegt mit vielen ausländischen Universitäten und Institutionen gute Kontakte, darunter mit der Stanford Universität in den USA. Für das Institut ist es wichtig, die Tibetische Medizin und Arzneikunde durch wissenschaftliche Innovationen und stärkere Zusammenarbeit mit dem Landesinneren und dem Ausland einen weiteren Entwicklungsschub zu geben und für die Zukunft zu erhalten.

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