Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

"Shubi" aus Changzhou
   2006-01-12 11:23:31    cri

Das Haarekämmen dient nicht nur der Pflege des Haares, sondern es regt auch die Kopfhaut an und fördert die Durchblutung. Häufiges Haarekämmen, so glaubt man in China, dient auch einem langen Leben. Deshalb kommt es nicht von ungefähr, dass es in China ein besonderes Kunsthandwerk für Kämme gibt. Zeugnis dafür sind die "Shubi"-Kämme aus Changzhou.

                            

"Shubi" ist das chinesische Wort für "Kamm". Dabei steht "Shu" für Kamm, und "Bi" ist ein Kamm mit feinen Zähnen.

Bereits im Altertum galten "Shubi"-Kämme als ein wichtiger Haarschmuck. Im alten China ließen sich Männer und Frauen lange Haare wachsen. Und zur Pflege des Haares waren Kämme unerlässlich. So sind die chinesischen "Shubi" bereits mehr als 1500 Jahre alt.

Die Stadt Changzhou befindet sich in der ostchinesischen Provinz Jiangsu und gilt als die Heimat der "Shubi"-Kämme. In der Sui-Dynastie (581-618) führte der Große Kanal durch die Stadt hindurch. Damals reihte sich in den Straßen und Gassen an beiden Ufern des Kanals eine Shubi-Werkstätte an die andere. Davon zeugten auch die Namen der Straßen, es gab eine Holzkamm-Straße und eine Allee der Feinzahnkämme.

Während der Regierungszeit von Qing-Kaiser Qianlong (1711-1799) fertigte fast jede Familie in Changzhou "Shubi"-Kämme an. Später, in der Regierungszeit von Qing-Kaiser Guangxu, wurden "Shubi"-Kämme aus Changzhou als Tribute an den Kaiserhof abgegeben. Überlieferungen zufolge hatte die Kaiserin-Witwe Cixi eine besondere Vorliebe für "Shubi"-Kämme aus Changzhou.

Später sind diese kunstvoll gefertigten Kämme aus Changzhou auch international bekannt geworden. Im Jahre 1915 wurden sie auf der Internationalen Messe in Panama mit dem silbernen Preis ausgezeichnet. Hinzu kam 1926 ein goldener Preis auf der Internationalen Messe von Philadelphia in den USA.

Die Anfertigung von Shubi-Kämmen ist technologisch wie künstlerisch sehr anspruchsvoll. Zunächst werden Materialien bester Qualität ausgewählt. Wichtigstes Rohmaterial für "Shubi"-Kämme sind Bambus, Holz oder Tierknochen. Der Bambus wird aus dem Süden der Provinz Jiangsu und dem Westen der Provinz Zhejiang herbeigeschafft, denn dort ist der Bambus nicht nur hart, sondern auch geschmeidig und lange haltbar.

Wird Holz als Material benutzt, werden strenge Kriterien an die Holzqualität angelegt. Für die Kämme werden Edelhölzer wie beispielsweise Rotholz, Dattelholz, und Buchenholz ausgesucht. Die Anfertigung eines Holzkamms erfordert 28 Arbeitsgänge, ein Feinzahnkamm nimmt sogar 72 Arbeitsgänge in Anspruch. Zu den komplizierten Arbeitsgängen gehören die Gravur, das Bemalen sowie Schnitzereien und das Polieren, alles geschieht ausschließlich in Handarbeit.

Das Haarekämmen gilt in China traditionell als eine Art Gesundheitspflege. Denn nach tradtioneller chinesischer Medizin ist es wichtig, das Haar täglich zu kämmen, um die Blutzirkulation zu fördern. Überlieferungen zufolge ließ die Kaiserin-Witwe Cixi aus der Qing-Dynastie täglich für eine lange Zeit ihr Haar kämmen. Man sagt, dass sie dadurch auch im Alter von 60 noch jung und schön war.

Shubi-Kämme sind auch als Haarschmuck von hohem künstlerischem Wert. Dabei gelten sie zu Recht als Träger von Tradition und Folklore in China. In den Augen der alten Chinesen symbolisieren Shubi-Kämme ein glückliches Leben. In Nordchina sind Shubi-Kämme seit alters her Teil von der Mitgift der Braut.

Für bestimmte chinesische Nationalitäten allerdings sind Kämme in der Öffentlichkeit tabu. Beispielsweise halten die Tibeter Kämme für Gegenstände, die nicht öffentlich gezeigt werden dürfen. Wer Kämme als Haarschmuck trägt, gilt als unhöflich.

In Changzhou, der Heimat des Shubi-Kammes, gibt es nahezu 1000 Kunsthandwerksmeister, die mit Hilfe von insgesamt mehr als 10 000 Assistenten Shubi-Kämme herstellen. Jedes Jahr werden dort zirka 1,3 Millionen Kämme mit feinen Zähnen und zirka 2 Millionen Kämme gefertigt. Jährlich werden Millionen Kämme aus Changzhou ins Ausland exportiert.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)