 Chinas Einzelhandels-Gigant Dashang Group Co Ltd. hat nach eigenen Angaben eines der größten Warenhäuser des Landes - das Warenhaus Harbin Nr.1, übernommen. Branchenkennern zufolge sind es gerade die Handelsketten, die die größten Zuwächse beim Einzelhandelsumsatz erzielen und sich in den Städten immer weiter ausbreiten.
Laut Angaben der Unternehmensführung ist die Dashang-Gruppe bereit, insgesamt 550 Millionen Yuan RMB in die Umgestaltung des Warenhauses Harbin Nr. 1 zu investieren. Eine entsprechende Vereinbarung wurde bereits von beiden Einzelhandels-Giganten erzielt. Harbin ist die Hauptstadt der nordostchinesischen Provinz Helongjiang.
Neben dem Gesamtkapital und allen Schulden übernimmt Dashang zudem mehr als 4000 aktive und pensionierte Mitarbeiter des Warenhauses Harbin Nr.1.
Unterdessen hat Dashang bereits die Nutzung der Verkaufsfläche und die geschäftsführenden Befugnisse des größten Kaufhauses im nordostchinesischen Harbin erhalten. Seit Jahrzehnten galt das Warenhaus Harbin Nr 1. als eines der landesweit bekanntesten Einzelhandelsbetriebe Chinas.
Das Warenhaus Harbin Nr.1 wurde im Jahr 1947 gegründet. In seiner Blütezeit wurde der Einzelhandelsbetrieb vom chinesischen Staatsrat gewürdigt. Hoch eingeschätzt wurden seine großen Beiträge zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, so hieß es in einem entsprechenden schriftlichen Lob des Staatsrats.
Wegen rückständiger Managements-Methoden und anderer Geschäftsprobleme ist der staatseigene Einzelhandelsbetrieb in den vergangenen Jahrzehnten nach und nach in Schwierigkeiten geraten.
Das Warenhaus Harbin Nr.1 befindet im Stadtbezirk Daoli, dem größten Geschäftsviertel der Stadt. Nach der Übernahme wird es seinen Originalnamen beibehalten.
Allerdings wird Dashang eigenen Angaben zufolge das alte Kaufhaus in Harbin mit neuen Einrichtungen ausrüsten und sowohl innen wie auch außen völlig neu dekorieren. Ziel ist, ein modernes Einkaufszentrum zu schaffen, in dem man einkaufen, essen und sich unterhalten kann.
Als ein wichtiger Bestandteil der Fusion gilt unter anderem, dass Dashang auch die Nutzungsbefugnis der Fläche vor dem Kaufhaus in Harbin erhalten hat. Dashang plant, darauf eine zusätzliche Kaufhalle namens "New-Mart" entstehen zu lassen.
"Sowohl in der Kapitalumschichtung des alten Warenhauses, als auch im "New-Mart-Projekt" sehen wir entscheidende Schritte bei unseren Investitionstätigkeiten in Harbin," sagte Jiang Weijun, Vizepräsident der Dashang Gruppe.
Laut Angaben von Jiang Weijun sollen zwei Milliarden Yuan RMB in beide Projekte fließen. Dabei handelt es sich um die größten Investitionen des Einzelhandels-Giganten in den vergangenen Jahren. Jiang rechnet mit einem Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Yuan RMB nach Inbetriebnahme der beiden Projekte. Für die Hauptstadt der Provinz Helongjiang können dadurch 8.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Die Übernahme des Warenhauses Harbin Nr.1 nannte Jiang Weijun jedoch nur den Auftakt der weiteren Expansionen der Dashang Gruppe im Einzelhandelsmarkt in Nordostchina.
"Die Investitionen in Harbin sind unser gegenwärtiger Schwerpunkt. Sie werden weiter zunehmen, wenn es um Fusionen weiterer Einzelhandelsketten in dieser Region geht. Wir betrachten die Übernahme des Warenhauses Harbin Nr 1. als Ausgangspunkt und hoffen auf weitere effektive Fusionen in der Nachbarschaft der nordostchinesischen Stadt."
Der Vizepräsident der Dashang-Gruppe verwies in diesem Zusammenhang auf ein geplantes großes Einzelhandelszentrum in Harbin in den kommenden drei Jahren mit einem Jahresumsatz von drei Milliarden Yuan RMB.
Die Dashang-Gruppe stammt aus der nordostchinesischen Küstenmetropole Dalian. Mit 120 Filialen in 26 Städten in Nord- und Nordostchina ist der Einzelhandelsbetrieb mittlerweile zu einem regionübergreifenden Giganten geworden. Allein im Jahr 2004 konnte die Dashang-Gruppe Waren im Wert von 23,1 Milliarden Yuan RMB umsetzen und einen Gewinn in Höhe von 500 Millionen Yuan RMB erzielen.
Xie Zishun, Vize-Direktor der Verwaltung des Stadtbezirkes Daoli, schätzt die Fusion hoch ein.
"Die Fusion kann als erfolgreiches Modell bei der Reform staatseigener Betriebe in Harbin betrachtet werden," sagte er.
Der chinesische Einzelhandel soll offiziellen Angaben zufolge in den kommenden fünf Jahren jährlich um 8 bis 10 Prozent wachsen. Wie aus den Prognosen des Chinesischen Staatlichen Informationszentrums weiter hervorgeht, soll das Angebot des Einzelhandels künftig vielfältiger werden und sich standardisieren. Das Zentrum rechnet dabei mit einem schnellen Anstieg neuer Einzelhandelsarten. Zudem fördere zunehmender Wettbewerb in- und ausländischer Anbieter und die Verbesserung des Investitionsklimas den Strukturwandel.
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