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Zwei Kernkraftwerke in den Provinzen Shandong und Liaoning geplant
   2006-01-05 15:42:40    cri
China wird im kommenden Jahr mit dem Bau zweier Atomkraftwerke beginnen. Die geplanten Anlagen, eine in der nordostchinesischen Provinz Liaoning und die andere in der Küstenprovinz Shandong, sollen jeweils mit zwei Reaktoren ausgerüstet werden. Beide Anlagen gelten Branchenkennern zufolge als Ergänzung der bereits operierenden elf Kernreaktoren in Süd- und Ostchina.

Wie ein Vertreter des chinesischen Kernenergieunternehmens China Guangdong Nuclear Power Group (CGNPG) ankündigte, besteht die Anlage in der Provinz Liaoning aus zwei Reaktoren mit jeweils 1.080 Megawatt Leistung. Bei der 2,8 Milliarden US-Dollar teuren Anlage handelt es sich um das erste Atomkraftwerk in Nordostchina. Der Standort befindet sich in Hongyanhe nahe der Küstenmetropole Dalian.

Vor der Presse in Beijing teilte der Vertreter des CGNPG ferner mit, dass das Projekt in Dalian so bald wie möglich gestartet werden kann. Geplant ist die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes voraussichtlich für das Jahr 2011. Im kommenden Monat soll mit dem entsprechenden Infrastrukturaufbau für die Anlage begonnen werden.

Verantwortliche verwiesen vor der Presse auf einen kostengünstigen Bauplan des Projektes in Dalian im Vergleich zu den bisherigen Reaktoren. Laut Angaben von CGNPG soll in Dalian die von China selbst entwickelte Atom-Technologie CPR 1000 eingesetzt werden. Basiert wird die Technologie von der zweiten Bauphase des Kernkraft- Projekts mit französischer Beteiligung in Lingao in der südchinesischen Provinz Guangdong.

Einer einschlägigen Vereinbarung zufolge beteiligen sich CGNPG und China Power Investment Corp(CPI) jeweils mit 45 Prozent an dem neuen Projekt in Dalian. Die restlichen 10 Prozent teilen sich je zur Hälfte die Liaoning Energy Investmen Group und Dalian Construction Investment Co..

Beteiligt ist China Power Investment Corp (CPI) zudem an dem Projekt Haiyang in der ostchinesischen Provinz Shandong. Kooperationspartner ist Chinas größter Kernkraftwerk-Bauer China National Nuclear Corp(CNNC).

CPI- Präsident Liu Changqing sprach vor der Presse von zwei Kernreaktoren mit jeweils 1.000 Megawatt Leistung. Der Bau der kompletten Anlage soll mit dem Projekt in Dalian Schritt halten.

Wie zu erfahren war, zählen die beiden Anlagen in Ost- und Nordostchina zu den Schwerpunktprojekten des 11. Fünfjahresplans Chinas.

Angesichts der kritischen Umweltsituation, die zum großen Teil von der Kohlenverbrennung verursacht wurde, strebt die chinesische Regierung seit Jahren nach einer Umstrukturierung der chinesischen Energiewirtschaft. Dabei hat die Atomenergie als sichere saubere und wirtschaftlich rentable Energieform in China in den letzten Jahren eine schnelle Entwicklung erlebt. Der Anteil des Atomstroms an der gesamten elektrischen Energie in China ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.

Das erste Kernkraftwerk in China wurde 1991 in Betrieb genommen. Die Anlage in Qinshan in der ostchinesischen Provinz Zhejiang wurde ohne internationale Kooperationspartner von chinesischen Ingenieuren eigenständig konzipiert und gebaut. Damit begann eine rasche Entwicklung der chinesischen Atomkraftindustrie. Trotz des bislang relativ geringen Anteils der Atomenergie an der gesamten Stromerzeugung in China sehen Branchenkenner große Perspektiven für die chinesische Atomindustrie. Im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung wächst auch stetig der Energie-Bedarf, der jedoch allein aus Wärmekraftwerken nicht befriedigt werden kann. Außerdem gilt die Kernkraftindustrie als umweltschonend und als zufriedenstellende Ergänzung der chinesischen Energiewirtschaft.

Das große Potential der Kernkraft-Stromerzeugung sehen auch Chinas große Energieunternehmen. Das in der Provinz Guangdong beheimatete CGNPG plant beispielsweise, zwei weitere Atomkraftwerke in Taishan und Lufeng zu errichten. Ebenfalls in Sicht ist ein weiterer Standort im benachbarten Autonome Gebiet Guangxi der Zhuang- Nationalität.

Bislang sind nur CNNC und CGNPG ermächtigt, in China Atomkraftwerke zu bauen. Anderen Energieunternehmen, einschließlich CPI, wird lediglich erlaubt, sich an derartigen Projekten zu beteiligen.

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