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Unter den Grundschülern der Gemeinde Zedang in Tibet
   2005-12-30 15:15:52    cri
Möchten Sie wissen, was Grundschüler in Tibet in ihrem Schulalltag machen, was und wie sie lernen und worauf sie sich freuen? Nun haben wir einmal die Gelegenheit, uns ein Bild davon zu machen, denn unser Kollege Shao Jianguang war für Sie vor Ort in Tibet. Er war Gast in einer Grundschule in der Gemeinde Zedang. Lesen Sie bitte seinen Bericht:

Als wir in der Grundschule in der Gemeinde Zedang des Bezirks Shannan ankamen, war es bereits 11 Uhr. Rechts vor dem Eingangstor der Schule sahen wir einen Basketballplatz. Mehr als 20 Schüler des 1. Schuljahres hatten gerade ihren Sportunterricht. Ein paar Schüler sprangen Seil, einige spielten Basketball, andere wiederum joggten um den Platz. Als ich sie fotografierte, posierten sie vor meiner Kamera und lächelten süß.

In der Nähe des Basketballplatzes steht ein zweistöckiges Unterrichtsgebäude. Aus den Klassenzimmern hörte man ab und zu das Unterrichtsgeschehen.

Schuldirektor Pubu Zhaxi unterrichtet die Schüler gerade. Er benutzt dazu das Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Anderson - "Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern". Nachdem eine tibetische Schülerin das in Tibetisch übersetzte Märchen gelesen hatte, schrieb sie das Gedicht nieder, das im Klassenzimmer vorgetragen wurde.

Dem Unterricht hörte Ciren Dunzhu sehr aufmerksam zu. Er sagte uns, dass ihm das Unterrichtsangebot seiner Schule sehr gut gefalle. Chinesisch und Englisch seien seine Lieblingsstunden. Nach seinem Schulabschluss möchte er eine Tibet-Schule im Landesinneren besuchen. Für ihn sei die Welt draußen sehr spannend und attraktiv.

"Ich möchte später sehr gut englisch können. Dann wird es sicher leicht sein, mit Ausländern zu kommunizieren, egal in welches Land ich reise."

Schuldirektor Pubu Zhaxi teilte uns mit, dass seine Schule 20 Lehrkräfte beschäftigt. Die 277 Schülerinnen und Schüler der insgesamt 8 Klassen vom 1. bis zum 6. Schuljahr kommen alle aus den hiesigen Bauern- und Hirtenfamilien. Neben Tibetisch, Mathematik, Chinesisch wird auch in allgemeiner Naturkunde, Sozialwesen und in moralischer Erziehung unterrichtet. Ab dem 4. Schuljahr wird den Schülern Englisch beigebracht.

"Der Unterricht bei uns wird hauptsächlich in Tibetisch erteilt. Auch bei den Chinesisch-Kursen erfolgen Erläuterungen und Aufgabenstellungen in Tibetisch, der Muttersprache der Kinder. Dadurch können sie den Lehrinhalt besser verstehen. Ab dem 4. Schuljahr beginnen die Kinder, Englisch zu lernen. Jede Woche werden zwei Stunden Englisch gelehrt."

Mit ihrer guten Lehrqualität zählt die Grundschule zu den besten in der Gegend. Seit 1985 wurden jedes Jahr Abgänger dieser Grundschule von den Tibet-Mittelschulen im chinesischen Landesinneren aufgenommen. In den vergangenen 20 Jahren waren es insgesamt 221.

Die Schülerinnen und Schüler mögen Englisch-Unterricht sehr. Ihnen war klar, dass das Gelernte von heute ihnen vielleicht eines Tages verhelfen könnte, sich in fließendem Englisch mit Menschen aus anderen Ländern unterhalten zu können.

Die Tibeter singen und tanzen gern. Ihre Kinder haben diese Tradition geerbt. Sie mögen die Musikkurse sehr. Das eben gehörte Lied, das das gute Herz der Mütter zum Inhalt hatte, wurde von Schülern der 2. Klasse des 4. Schuljahres gesungen. In der Klasse lernen mehr als 50 Schülerinnen und Schüler.Die Lehrerin Zhaxi Lamu erklärte uns:

"Sowohl chinesische Lieder als auch tibetische Lieder werden von uns beigebracht. Manchmal tanzen wir auch. Oft singen die Kinder auch der gesamten Klasse etwas vor. Also, unser Musikunterricht gefällt den Kindern sehr."

Die Kinder haben auch Zugang zu Computern. In dem Lehrsaal für Computerkurse in der ersten Etage stehen etwa 50 Computer für den Unterricht zur Verfügung. Als wir den Saal betraten, testete Yan Ming, Lehrer für die IT-Kurse, gerade die PCs. Er sagte uns, da das heutige Tibet der Welt da draußen immer offener gegenüber stehe, benötigten die Schüler auch Grunderkenntnisse der modernen Kommunikation. Deshalb habe die Schule den Schülern ab dem 4. Schuljahr Computer zur Verfügung gestellt. Dabei werden ihnen Grundwissen über Computer, dessen einfache Bedienung sowie das Eintippen in Tibetisch und Chinesisch beigebracht. Die Computerkurse, die pro Woche zwei Mal stattfinden, sind bei den Schülern sehr beliebt. Ein wichtiger Bestandteil der Computerkurse sei die Fernbildung via Internet, fügte Yan Ming hinzu, die oft live erfolgt.

Es klingelte zum Unterrichtsende. Aus jedem Klassenzimmer hörte man "Auf Wiedersehen, Lehrer!" Die Schüler verabschiedeten sich von ihren Lehrern und stellen sich dann draußen auf dem Platz reihenweise für ihre Heimfahrt auf. Nun wird es auch Zeit, dass wir uns von der Schule verabschieden.

Ihre schön gebräunten Wangen und ihr heiteres Gelächter im Gesicht veranlassen mich, allen Schülerinnen und Schülern der Gemeindeschule in Zedang viel Erfolg beim Lernen und alles Gute für die Zukunft zu wünschen!

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