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Aids-Prävention unter Bauern in den chinesischen Städten
   2005-12-30 14:15:20    cri
Viele Bauern verlassen ihre Heimat auf dem Land und suchen Städte auf in der Hoffnung, dass es ihnen dort mit entsprechender Arbeit besser geht. Sie stellen eine wichtige Zielgruppe für die chinesische Gesundheitsaufklärung dar, denn von Aids oder dem gefährlichen Aids-Virus HIV haben die Bauern in den wenigsten Fällen je etwas gehört. 1981 wurde erstmals das Aids-Virus (HIV) entdeckt. Obwohl seit dieser Zeit erst 24 Jahre vergangen sind, hat sich die gefährliche Aids-Krankheit dermaßen verbreitet, dass sie heute eine ernsthafte Gefahr darstellt und die Gesundheit der Menschen vielerorts bedroht. 2005 starben weltweit 3,1 Millionen Menschen an der gefährlichen Aids-Krankheit.

Um die Verbreitung von Aids in China einzudämmen, ist es eine sehr wichtige Aufgabe chinesischer Gesundheitsbehörden, die Bevölkerung über Aids aufzuklären, insbesondere über die Entstehung und die Verbreitung des gefährlichen Virus HIV. Die Vorbeugungsarbeit und ?Maßnahmen liegen China sehr am Herzen.

Auf dem Platz vor dem Westbahnhof in Beijing gibt es eine Anlaufstelle, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ankommenden Bauern Kenntnisse über Aids zu vermitteln. Über zwanzig Experten sind hier aktiv, um die Fragen der Leute zu beantworten. Freiwillige drücken den Fußgängern Fragebögen und Broschüren über Aids-Präventionsmaßnahmen in die Hände.

Ein Bauer, der gerade mit dem Zug angereist kam, hat gerade viel Informationsmaterial erhalten. Der Journalist unterhält sich mit ihm:

J (Journalist): Wo kommen Sie her?

T (Tourist): Ich komme aus der Stadt Shangqiu in der Provinz Henan.

J: Warum haben Sie Ihr Haus verlassen?

T: Ich arbeite hier.

J: Wissen Sie viel über die Aids-Vorbeugung?

T: Nein, nicht sehr viel. Ich habe über das Radio und das Fernsehen ein wenig mitbekommen. Zum Glück habe ich jetzt hier nähere Informationen erhalten!

Die wenigen Kenntnisse dieses Bauern über die Aids-Prävention besitzen sozusagen alle ankommenden Arbeiter, und das sind jährlich etwa 120 Millionen Bauern, die landesweit in Städten Arbeit suchen. Ihr Bildungsniveau ist im Durchschnitt ziemlich niedrig. Es fehlen ihnen meist die einfachsten Grundkenntnisse über die Aidsverhütung und -behandlung. 65 Prozent dieser Bauern sind junge Menschen, die zwischen 20 und 40 Jahre alt sind. Nicht wenige darunter sind ledig oder leben getrennt vom Ehepartner. Übrigens sind sie relativ mobil. Wenn sie sich mit HIV infizieren, wird das Aids-Virus sehr leicht durch ihren mobilen Lebensstil weiter verbreitet.

Gerade deswegen ist Chinas Hauptanliegen, Aids-Prävention und -behandlung dieser Personengruppe, also den berufstätigen Wanderarbeitern in den Städten, nahe zu bringen. Dafür haben die zuständigen Regierungsbehörden und gesellschaftlichen Gruppen viele Veranstaltungen Kampagnen auf die Beine gestellt.

Die Eisenbahn ist das häufigste von den Bauern benutzte Verkehrsmittel. Von daher ist man schon in den Eisenbahnwaggons aktiv, den reisenden Bauern Kenntnisse über die Aids-Prävention und -behandlung nahe zu bringen. Im Zug von Beijing in das Autonome Gebiet Innere Mongolei beispielsweise verteilen Freiwillige des Roten Kreuzes unter den Passagieren Aids-Aufklärungsmaterial. Ein Passagier aus Spanien, Herr Iglisias, äußert sich begeistert über die chinesische Initiative.

"In meinem Land gibt es auch ähnliche Aktionen. Ich halte diese Aktion für sehr positiv, wenngleich auch etwas ungewöhnlich. Ich denke, dies ist eine gute Idee. Viele können davon profitieren."

In allen Zügen auf den Hauptlinien der Eisenbahn in China wird ähnliche Propaganda betrieben. Frau Jiang Yiman, Vizechefin des Roten Kreuzes - Initiatorin dieser Aktivitäten in China, sagt:

"Bei der Aids-Prävention ist die mobile Bevölkerung als Zielgruppe sehr zu beachten. Unsere Aufklärungsaktion bezieht sich fast ausschließlich auf die Bauern, die in die Städte einströmen, um dort zu arbeiten. Wir klären in Bahnhöfen und in den Waggons die Passagiere über Aids und die Folgen einer Aids-Erkrankung auf. In Zukunft werden wir diese Propaganda mit unseren gesammelten Erfahrungen noch erweitern."

Außer dieser Aktion haben die Gesundheitsbehörden unter Anleitung des Gesundheitsministeriums damit begonnen, die Aufklärung über Aids auch in den Dörfern einzuführen. In jedem Dorf Chinaweit werden Plakate mit leicht verständlichen Texten geklebt, die auf geeignete Maßnahmen gegen die Aids-Krankheit hinweisen. Auf Baustellen in Städten, wo sich die Bauern aufhalten, laufen ständig die Filme mit dem Thema Aids.

Diese Aktivitäten sind einigermaßen erfolgreich. Der Bauer Sun Heng ist bei einer Firma in Beijing tätig. Er sagt:

"Während der Integration ins Großstadtleben müssen wir uns oft sehr beherrschen. Ungeschützte sexuelle Akte sind auf jeden Fall zu vermeiden. Man soll nicht auf den Zufall warten und sein ganzes Leben und das Glück einer ganzen Familie opfern."

Vor kurzem hat die chinesische Regierung wieder ein Propaganda- und Bildungsprojekt über Aids-Prävention für die städtischen Bauern gestartet. Dadurch hofft die chinesische Regierung, dass 65 Prozent der in den Städten lebenden Bauern bis Ende 2006 im Bereich von Aids völlig aufgeklärt sind. Bis Ende 2010 sollten es über 85 Prozent sein, die über Aids genauestens bescheid wissen.

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