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LSI Logic verstärkt Forschungsteam in China
   2005-12-28 14:42:19    cri
Der US-Halbleiterhersteller LSI Logic will nach Informationen der chinesischen Tageszeitung "China Daily" seine Forschungsteams in China und Indien verstärken. Das US-Unternehmen plant, in absehbarer Zukunft ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in China zu etablieren. Diese Firmenentscheidung fällt genau in die Übergangsperiode der Firma von einem System-Hersteller zu einem auf Design und Forschung spezialisierten Unternehmen.

Das amerikanische Unternehmen LSI Logic Corporation ist auf die Entwicklung und Fertigung von Hochleistungshalbleitern für Konsumenten-, Kommunikations- und Speicheranwendungen spezialisiert. Laut dem Präsidenten und Geschäftsführer des Halbleiterherstellers, Abhi Talwalkar, befindet sich das Unternehmen derzeit in einer Umwandlungsphase. Zu den konkreten Schritten gehören u.a. der Aufbau von firmeninternen Forschungsteams in China und Indien. In sechs Monaten soll darüber entschieden werden, ob ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in China errichtet wird.

Bislang hat das geplante Forschungszentrum noch keine konkreten Form angenommen. Es könnte eine rein von LSI Logic betriebene Institutionen, oder aber eine Forschungsbasis mit chinesischen Kooperationspartnern sein.

"In China erwarten wir ein sprunghaftes Wachstum unserer Design-Kapazität in den kommenden drei Jahren". sagte Talwalkar im Verlauf seines ersten China-Besuchs als Geschäftsführer des Unternehmens.

Bislang investierte der amerikanische Halbleiterhersteller pro Jahr 40 Millionen US-Dollar in Forschung und Entwicklung. Davon gelangten 80 Prozent in die Design-Filialen der Firmen in den USA. Nur weniger als ein Zehntel der Forschungsausgaben flossen nach Asien.

Derzeit bevorzugen zahlreiche multinationale Konzerne, in China und in Indien Forschungs- und Entwicklungszentren zu errichten. Denn in China gibt es eine große Anzahl wissenschaftlicher Forschungskräfte, und die Lohnkosten sind niedrig.

Wie LSI-Chef Abhi Talwalkar ankündigte, will sein Unternehmen in absehbarer Zukunft den Anteil der Forschungskräfte in China wie auch in Indien drastisch erhöhen. Konkrete Planzahlen für die in beiden Ländern zu rekrutierenden Fachkräfte nannte der Unternehmenschef noch nicht.

Chinas Markt war, ist und bleibt ein Magnet für multinationale Konzerne. Kaum ein namhafter Konzern scheint es sich heutzutage noch leisten zu können, der Volksrepublik China fern zu bleiben. Bei Firmen wie Siemens, VW, Thyssen-Krupp oder METRO wächst das der Anteil des China-Engagements am Gesamtgeschäft kontinuierlich. Jüngsten Angaben des chinesischen Handelsministeriums zufolge haben bislang mehr als 750 multinationale Konzerne in China Forschungs- und Entwicklungszentren errichtet.

Allgemein ist die Stimmung recht positiv, weil sich die Gründung von Forschungs- und Entwicklungszentren durch multinationale Konzerne positiv auf die Entwicklung entsprechender Sektoren in China auswirkt. In erster Linie wird die technische Zusammenarbeit zwischen chinesischen und ausländischen Unternehmen stark gefördert. Auch chinesische Unternehmen profitieren mehr und mehr von der Gründung von Forschungs- und Entwicklungszentren durch multinationale Unternehmen. Beispiel dafür ist das schnelle Wachstum des chinesischen Halbleitersektors in den vergangenen Jahren. Einer Studie der Fachzeitschrift "Electronic Engineering Times" zufolge gibt es mittlerweile in China nahezu 500 Unternehmen für IC-Design.

Marktbeobachter sehen die Investitionspläne des amerikanischen Halbleiterherstellers LSI Logic nicht nur im Reichtum an Forschungskräften und den niedrigen Löhnen in China begründet. Auch der große Markt mag bei der Planung eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Für LSI Logic ist China einer der globalen Produktionsbasen für elektronische Produkte. Laut Firmenchef Abhi Talwalkar wird sich das Unternehmen bei seinem China- Engagement vor allem auf die Entwicklung von Produkten für Konsumenten konzentrieren.

"Sollten wir unser Design nicht hier in China machen, würde die Gefahr bestehen, dass wir den Wünschen unserer chinesischen Kunden nicht nachkommen können.", sagte Abhi Talwalkar wörtlich.

Mehr als 200 Ingenieure des Halbleiter-Produzenten LSI Logic arbeiten bereits in China. Deren Hauptaufgabe beschränkt sich momentan lediglich auf die technische Unterstützung für Geschäftspartner.

Als weltweites Unternehmen offeriert LSI Logic Standardprodukte für Applikationen von digitalen Medien, Netzwerkkomponenten, SCSI Interface Bausteine und komplette Host-Adapter-Boards inklusive der dazugehörigen Software. Zu den Gewinntreibern gehören vor allem Produkte mit großem Speichervermögen, während Produkte im Consumer Bereich lediglich ein Fünftel und damit einen eher kleinen Anteil am Geschäftsvolumen des US-Unternehmens ausmachen. In China scheint die Situation für Consumer-Produkte rosiger auszusehen. Für solche Produkte bieten sich hier große Geschäftschancen, was LSI Logic sogar die Chance auf einen Ausbau dieses Marktsegments bietet.

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