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Citigroup erwirbt Anteile an der Guangdong Development Bank
   2005-12-28 14:39:52    cri
Die US-Bank Citigroup, die als das weltgrößte Kreditinstitut gilt, hat im Bieterwettstreit um die chinesische Guangdong Development Bank offenbar das höchste Angebot vorgelegt. Wie aus informierten Kreisen verlautete, hat Citigroup rund 2,7 Milliarden Dollar geboten, um Anteile von 40 bis zu 45 Prozent an der chinesischen Bank zu erwerben.

Aus Banken- und Regierungskreisen hieß es, Citigroup konkurriere im Bieterwettstreit um Anteile an der Guangdong Development Bank mit der niederländischen ABN Amro, der französischen Société Générale und der asiatischen DBS Group. Diese vier Kreditinstitute sind von einer Gruppe von ursprünglich mehr als 20 Interessenten übrig geblieben. Sie hatten im November ihre Angebote vorgelegt und diese immer wieder verfeinert. Eine Entscheidung aus Beijing wird für das Frühjahr 2006 erwartet. Unklar ist noch, ob eine Beteiligung von 50 Prozent überhaupt von den Regulierungsbehörden zugelassen wird. Es ist durchaus möglich, dass jeder Investor, der den Zuschlag erhält. maximal einen Anteil von 20 Prozent an der Bank halten darf.

Laut informierten Kreisen hat die Citigroup von allen Bietern das höchste Angebot vorgelegt. Wie es hieß, seien das mehr als zwei Yuan pro Aktie". ABN Amro und Societe Generale hätten jeweils nur knapp zwei Yuan angeboten. Der DBS-Bank aus Singapur werden mittlerweile keine großen Chancen mehr eingeräumt. Ihr Angebot liege lediglich bei 1,60 Yuan je Aktie, hieß es weiter.

China bemüht sich seit langem, den mit problembehafteten Finanzierungen belasteten Bankensektor zu sanieren. Der Sektor soll deshalb für ausländisches Kapital und Technologien weiter geöffnet werden. Im Gegenzug suchen auswärtige Institutionen Geschäftsmöglichkeiten im rasant wachsenden China.

Citigroup würde, wenn sie sich im Bieterwettstreit durchsetzt, Anschluss an globale Konkurrenten wie die britische HSBC-Bank halten. Diese haben bereits mehrere Beteiligungen in China erworben. Die Deutsche Bank etwa ist seit einigen Monaten mit rund zehn Prozent an der chinesischen Huaxia-Bank beteiligt.

Mit der Veräußerung von Anteilen an der Guangdong Development Bank will China erstmals die Mehrheit einer heimischen Bank an ausländische Investoren vergeben. Von der Guangdong Development Bank sollten bis zu 85 Prozent verkauft werden, heißt es aus Verhandlungskreisen. Bislang dürfen in China ausländische Investoren maximal 20 Prozent einer Bank übernehmen, für ein Konsortium liegt die Obergrenze bei 25 Prozent.

Mit der angestrebten Ausnahmeregelung für die Guangdong Development Bank will China eine weitere Öffnung des Bankenmarktes austesten. Der ausgebrochene Bieterwettstreit beweist, dass der Plan für die erste Bankenübernahme in China Wirkung zeigt. Vor allem die US-Bank Citigroup hat mit ihrem Gebot für viel Wirbel gesorgt.

Die Guangdong Development Bank besitzt 26 Filialen in ganz China und wurde 1988 im südchinesischen Guangzhou gegründet. Die Bank ist eine der Regionalbanken in China, die mit faulen Krediten zu kämpfen hat. Das Finanzinstitut hat einen Bestand an faulen Krediten in Höhe von 215,7 Mrd. Yuan, das ist sehr hoch im Vergleich zum Gesamtkapital der Bank in Höhe von 300,5 Mrd. Yuan.

Die Regierungsbehörden prüfen deshalb den Verkauf eines Mehrheitsanteils. Denn um die Eigenkapitalquote auf das notwendige Niveau von acht Prozent zu erhöhen, muss mindestens die Hälfte der 12,5 Mrd. Aktien verkauft werden.

Für ausländische Banken ist die Guangdong Development Bank interessant, weil sie zum einen in einer der boomenden Küstenprovinzen angesiedelt ist und zum anderen über eine China-weite Lizenz verfügt. Ausländische Banken sind in den vergangenen 15 Monten mit fast 20 Mrd. US-Dollar bei vielen großen und kleineren Banken in China eingestiegen. Die Citigroup setzt auf die Guangdong Development Bank, weil sie in China unbedingt expandieren muss, um den Anschluss an die schon starke Konkurrenz wie HSBC, Bank of America oder Royal Bank of Scotland zu halten. Für ABN Amro und Société Générale, beide bisher kaum in China vertreten, soll die Regionalbank dagegen die Tür zum wachsenden Markt China öffnen. Trotz des Top-Angebots der Citigroup sei die Entscheidung im Bieterwettstreit noch nicht gefallen, sagen Analysten. Ein Beobachter meinte, dass der Preis allein nicht die entscheidende Rolle spiele. Es gehe vor allem um Fragen wie die Zahl der Vorstandssitze, den Risikoschutz für den Käufer und um Zusagen für weitere Gemeinschaftsunternehmen.

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