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Das Galileo-Programm - ein Highlight der High-Tech-Zusammenarbeit zwischen China und der EU
   2005-12-23 14:49:43    cri
Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hat kürzlich während seiner Europa-Reise viele bekannte europäische High-Tech-Firmen besichtigt. Die Zusammenarbeit zwischen den chinesischen und europäischen High-Tech-Betrieben sei eine Zusammenarbeit, die für beide Seiten von Nutzen sei, betonte Wen Jiabao in einem Vortrag in Frankreich. Das größte Highlight der chinesisch-europäischen Zusammenarbeit im High-Tech-Bereich in diesem Jahr ist wohl Chinas substanzielle Beteiligung an der Erforschung des europäischen zivilen Satelliten-Navigationssystems "Galileo".

Als erster außereuropäischer Teilnehmer an dem "Galileo"-Programm ist China derzeit dabei, eine umfassende Zusammenarbeit mit seinen europäischen Partnern im Bereich der Raumtechnik und deren Anwendung sowie einheitliche technische Normen einzugehen.

In diesem Jahr feiern China und die EU das 30. Jubiläum der Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen. Die Entwicklung der bilateralen Beziehungen befindet sich heute in einer sehr guten Phase. Das wirtschaftlich schnell wachsende China betrachtet die EU als einen vitalen und unersetzbaren Kooperationspartner.

Das 3,6 Milliarden Euro teure Programm "Galileo" bietet punktgenaue Ortung mit einer Abweichung von höchstens einem Meter an. Die 30 Galileo-Satelliten im hohen Orbit stellen eine starke Alternative zum US-GPS-System und dem russischen Glonass-System dar. Spätestens 2008 soll das Galileo-Navigationssystem kommerziell in Betrieb genommen werden. China hat einen Beitrag von 200 Millionen Euro zugesagt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde bereits vor zwei Jahren unterzeichnet. Danach haben beide Seiten ein Jahr lang verhandelt und sind dann schließlich in die Phase der technischen Zusammenarbeit eingetreten.

Zu den ersten technischen Kooperationsprojekten im Jahr 2005 gehören unter anderem die Anwendung des globalen Navigationssystems in der Fischerei, die Auswertung der Ortungssignale aus der Ionosphäre, Bergungssatelliten, Laser Retro-Reflectoren sowie Up-link Stationen (ULS).

Wie zu erfahren ist, wird das Galileo-System bis zum Jahr 2020 viele Milliarden Euro einbringen und Zehntausende von Arbeitsplätzen schaffen. Experten schätzen, dass die Anwendung der Satellitennavigation in China im Jahre 2020 etwa 260 Milliarden Yuan RMB erwirtschaften kann.

Zu den chinesischen offiziellen Partnern des Galileo-Programms gehört auch das Staatszentrum für Fernerkundung beim chinesischen Wissenschaftsministerium. Der Vize-Direktor des Zentrums Zhang Guocheng sagte, dass in den 80er Jahren es in der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit zwischen China und dem Ausland oft der Fall gewesen sei, dass andere Länder verstärkt auf dem chinesischen Markt mitmischen wollen. Meist jedoch handelt es sich nur um Ankündigungen, und danach gibt es dann keine weiteren Schritte mehr. Bei der Zusammenarbeit im Rahmen des Galileo-Programms aber liegt der Fall anders. Die EU wendet sich nicht ganz ohne Hintergedanken an China. Die Europäer haben erkannt, dass China im Bereich der Weltraumforschung hervorragend arbeitet. Heute kreisen ja auch chinesische Satelliten um die Erde. Manche chinesische Techniken sind international wettbewerbsfähig, so Zhang Guocheng weiter.

Diese Ansicht teilt auch der europäische Geschäftsträger des Galileo-Systems, the European Aeronautic Defence and Space Company (EADS). Sein zuständiger Vertreter Thomas Mayer erklärte, Chinas erfolgreiche bemannte Raumfahrtsmissionen zeigten, dass sich das Land auf einigen Gebieten der Raumtechnologie bereits mit den Industrieländern in Europa und mit den USA messen könne. Außer Russland hat bislang kein Land in Europa Menschen ins All geschickt, sagte Mayer.

Unverzichtbar sei daher die chinesisch-europäische Zusammenarbeit in der Raumtechnologie, denn sie diene der ganzen Menschheit. Und niemand darf das Weltall für sich beanspruchen, betonte Fang Xiangming, Vize-Generalmanager der chinesischen Gesellschaft Aviation Scientific and Industry Group.

Der chinesische Wissenschaftsminister Xu Guanhua sagte, China werde sich weiterhin aktiv an großen internationalen wissenschaftlich-technologischen Projekten beteiligen und dadurch die globalen wissenschaftlich-technologischen Ressourcen voll nutzen.

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