Wenn man in dem Geschichtsbuch der chinesischen Universitäten blättert, findet man auf den ersten Seiten die Wuhan-Universität. Zunächst hieß sie "Ziqiang Lehrschule". Ziqiang bedeutet auf Deutsch "sich selbst stärken". Gegründet wurde die Schule von Zhang Zhidong, dem Generalgouverneur in der Region Hubei und Hunan der Qing-Dynastie. 1928 wurde die Lehrschule in die staatliche Wuhan-Universität umbenannt. Zusammen mit der Peking-Universität und der Tsinghua-Universität gehört die Wuhan-Universität zu den drei ältesten staatlichen Universitäten Chinas.

Umgeben von mehreren Seen und am Fuß des Luojia-Gebirges liegend hat die Uni zahlreiche Gelehrte, Wissenschaftler und Politiker angezogen. Unter ihnen waren der große Gelehrte Gu Hongming, der Meteorologe Zhu Kezhen, der Geologe Li Siguang, der Dichter Wen Yiduo und die Literaten Yu Dafu und Ye Shengtao.

In dem rund 330 Hektar großen Campus kann man im Frühling wucherndes Grün und ein Blumenmeer bewundern. Sehenswert ist vor allem, wenn die vielen Pfirsich- und Kirschbäume in voller Blüte stehen. Berghügel weiten sich entlang der schönen Seen aus. Inmitten der Wasser- und Berglandschaft erheben sich schöne alte Bauten. Auch moderne hohe Gebäude passen sich der Landschaft an. So bleibt es nicht aus, dass die Uni eine der schönsten Universitäten Chinas ist.

Die Universität bietet heute 105 Bachelor- und 238 Magister-Studiengänge in elf Fachbereichen an, nämlich in Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, Pädagogik, Literatur, Geschichtswissenschaften, Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, Agrarwissenschaften, Medizin und Managementwissenschaften. In mehr als 180 Studiengängen ist eine Promovierung möglich. Untergeordnet sind 34 Institute und drei Kliniken der höchsten Stufe "drei A".

Von den 48.000 eingeschriebenen Studenten sind etwa 17.000 Magisterstudenten oder Doktoranden. Sie werden von 3.400 Lehrkräften betreut, darunter 814 Doktorväter. Vier Sitze der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und sieben Sitze der Akademie der Ingenieurwissenschaften entfallen auf die Wuhan Universität. Heute unterhält die Universität Kooperationen und Partnerschaften mit mehr als 300 Universitäten und Forschungsinstitutionen aus 60 Ländern und Gebieten.

In den vergangenen Jahren waren über 300 berühmte ausländische Forscher und Politiker als Gastdozenten und Gastprofessoren eingeladen, einige von ihnen erhielten Ehrendoktor-Titel der Universität.

Die Wuhan Universität liegt in der Forschung sehr weit vorne. Sie besitzt derzeit drei staatliche Schwerpunktlabore, zwei staatliche Forschungszentren für Ingenieurwesen und Technik sowie sieben Schwerpunktlabore des Bildungsministeriums. An der Uni hat man zudem sieben staatliche Forschungsstandorte für Sozial- und Geisteswissenschaften und sechs staatliche Standorte für die Grundlagenforschung errichtet.

Eine lange Forschungstradition, die besondere kulturelle Prägung, starke Forschungskapazitäten und ein vitaler Innovationsmechanismus - all das hat der Wuhan Universität zahlreiche wichtige Forschungsergebnisse und eine gute gesellschaftliche Anerkennung eingebracht. Die Uni versteht sich stets als aktiver Teilnehmer am Wirtschaftsaufbau sowie als Begleiter von Großprojekten. Hier sind unter anderem die Forschungsexpeditionen in den Nord- und Südpol, die Erforschung der Peptide-Mittel gegen SARS oder die angewandte Forschung über das GPS-System in China zu nennen.

An der Wuhan Universität ausgebildet sind es bislang nahezu 300.000 gefragte Fachkräfte, mehr als 70 davon hatten einen Sitz in der Akademie der Wissenschaften und in der Akademie der Ingenieurwissenschaften inne. Mittlerweile hat die Uni den Vorteil an wissenschaftlich-technischen Ressourcen genutzt und zusammen mit verschiedenen Betrieben und Forschungsinstitutionen über 70 High-Tech-Betriebe ins Leben gerufen.

Unter dem Motto "Sich selbst stärken, nach der Wahrheit suchen und neue Wege ebnen" blickt die Wuhan Universität zuversichtlich in die Zukunft.