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Die Bouyei-Nationalität (2)
   2005-12-20 14:25:25    cri
Das Kulturleben der Bouyei ist reich. Bei den Volksmassen sind Mythen, Geschichten, Märchen, Fabeln, Sprichwörter und Gedichte überliefert. Bei Hochzeiten singt man in großem Kreis. Man lädt einige Dutzend etwa gleichaltriger Jungen und Mädchen ein, die sich gegenübersitzen und im Wechsel singen. In der Gegend Biandanshan im Kreis Zhenning werden bei Hochzeiten alte Sängerinnen eingeladen, die, an einer Feuerstelle sitzend, Glückwunschlieder singen. Das Singen dauert im allgemeinen zwei bis drei Tage, manchmal jedoch auch sechs bis sieben Tage. Die Sängerinnen wetteifern Tag und Nacht miteinander, ihre Texte dürfen sich dabei nicht wiederholen. Die Holzrohrtrompete - Suona, das traditionelles Zupfinstrument - Yueqin, die Bambusflöte- Dongxiao, das Flageolett und die Kupfertrommel sind die häufig gespielten Musikinstrumente der Bouyei. Die berühmten Tänze, wie der Weberei-Tanz, der Löwen-Tanz und der Kreisenden-Tanz, sind alle schön anzuschauen.

Das Kunsthandwerk der Bouyei ist bekannt. Ihre Batik hat eine lange Tradition, und die Muster sind schön und prächtig. 1953 hat die örtliche Verwaltung in der Stadt Anshun eine Wachsfärberei eingerichtet, um diese traditionelle Technologie weiterzuentwickeln. Die hochwertigen Produkte finden im Inland wie Ausland guten Absatz. Auch ihre prächtigen Stickerein, ihr sorgfältig gewebter "Zhongjia-Baumwollstoff", ihre schön geflochtenen Matten und Bambushüte sind kunstvoll und haltbar und zeugen vom kunsthandwerklichen Können der Bouyei.

Die meisten Bouyei-Dörfer liegen in Tälern und an Flussufern. In einem Dorf wohnen mehrere Dutzend Haushalte, die zu verschiedenen Familienstämmen gehören. Es gibt zweistöckige, anderthalbstöckige und ebenerdige Wohnhäuser. Die zweistöckigen und anderthalbstöckigen Häuser sind im traditionellen Stil der Bouyei gebaut. Das Obergeschoss dient als Wohnbereich, das Erdgeschoss als Stall. Sie sind meistens sehr einfach, sehen aber schön aus und passen in das südchinesische Gebirgsland. Die jungen Bouyei-Männer tragen in der Mitte geknöpfte Jacken und lange Hosen. Ihr Kopf ist mit einem Baumwolltuch umwickelt. Die meisten Bouyei-Frauen tragen an der rechten Seite geknöpfte Jacken, aber in einigen Gegenden sind es in der Mitte geknöpfte Jacken mit bestickten Säumen, dazu kommen lange Hosen oder Faltenröcke. Auf dem Kopf tragen sie einen Turban. Sie schmücken sich außerdem gern mit Silberschmuck. Früher gab es mehr Großfamilien. Die Bouyei leben in Monogamie, und der Kontakt zwischen jungen Männern und Frauen ist ziemlich frei. Früher was es üblich, dass sich unverheiratete Männer und Frauen bei Festtagen, Marktbesuchen und Arbeiten außerhalb der Dörfer zum Wechselgesang versammelten. Gefiel ein Mann einer Frau, so warf sie ihm einen vorher sorgfältig bestickten Stoffball zu. Falls der Mann die Zuneigung erwiderte, verabredeten sie sich an einer Stelle, nicht weit von der Wechselgesangsplatz. Dort sangen sie im Wechsel, um sich ihre Liebe zu gestehen. Trotzdem war es für die Verlobten früher unter der Feudalherrschaft nicht leicht zu heiraten. Die Eheschließung der Bouyei wurde meistens von den Eltern bestimmt.

Im alten China glaubten die Bouyei an Götter und Geister und verehrten ihre Ahnen. In der Umgebung der Kreisstadt bekannten sich viele Leute zum Christentum. Die meisten Feste der Bouyei-Nationalität entsprechen denen der Han-Chinesen. Der 8. Tag des 4. Mondmonats und der 6. Tag des 6. Mondmonats, an denen die Bouyei ihre Bauernaufständen im Altertum gedenken, sowie das "Rinderkönigsfest" sind ihre speziellen Feste. Das "Rinderkönigsfest" findet gewöhnlich an einem Tag nach der Frühjahrsbestellung statt, aber in einigen Gegenden ist es auf den 8. Tag des 4. Mondmonats gelegt worden. An diesem Tag bereitet jeder Haushalt "Rinderkönigskuchen" oder kocht fünffarbigen Klebreis, der zum Teil den Ahnen dargebracht und zum Teil den Zugochsen als Futter gegeben wird. An diesem Tag werden Ochsen nicht zur Feldarbeit eingesetzt. Nach der Gründung der Volksrepublik China 1949 wurden manche Sitten, die für die Produktion und die Entwicklung der Nationalität unnütz waren, abgeschafft.

Im neuen China haben sich das Kultur-, das Bildungs- und das Gesundheitswesen in den Siedlungsgebieten der Bouyei schnell entwickelt. Früher gab es in diesen Gebieten nur wenige Grund- und Mittelschulen. Heute Können die Bouyei- Kinder nicht nur in ihrem Heimatort Grund- und Mittelschulen besuchen, viele von ihnen können auch noch in den Bezirksstädten verschiedenartige Fachschulen besuchen. Früher war das Gesundheitswesen in den Gebieten der Bouyei ebenfalls sehr rückständig. Pocken, Cholera, Malaria, Ruhr und andere Infektionskrankheiten waren verbreitet. Heute gibt es nicht nur Krankenhäuser auf Bezirksebene und andere medizinische Institutionen, in allen Kreisen sind auch eingerichtet worden. Außerdem verfügt jede Gemeinde über ihre eigene Poliklinik.

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