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Wie kann man im Lebensalltag gegen Vogelgrippevirus H5N1 wehren
   2005-12-16 15:22:55    cri
Mitte November dieses Jahres wurden auch in China die ersten Menschen mit Vogelgrippe-Infektionen registriert. Die Personen hatten sich mit dem Vogelgrippevirus H5N1 infiziert. Derartige Fälle waren in diesem Jahr bereits in Vietnam, Kambodscha und Indonesien aufgetreten. Auch in den Niederlanden und in Kanada hatten sich in den vergangenen Jahren Menschen an dem Virus H5N1 erkrankt. Die Vogelgrippe-Epidemie befindet sich weltweit in einem kritischen Stadium, doch ist sie laut WTO-Experten noch immer eine reine Tierepidemie. Um eine Übertragung auf den Menschen einzudämmen, haben Länder weltweit umfangreiche Abwehrmaßnahmen eingeleitet.

Die jüngsten Fälle in China haben erneut bewiesen, dass sich auch Menschen mit dem Erreger der Vogelgrippe anstecken können. Hauptinfektionsquellen sind Tiere, die sich mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert haben, also vor allem Hühner, Enten und Gänse. Nach letzten Erkenntnissen wird der hochgefährliche Virus über die Atemwege übertragen. Im Jahre 1997 hatten sich in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong 18 Menschen mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 infiziert. Von ihnen konnten sechs dem Tod nicht entrinnen. Diese hohe Zahl an Infektionen mit dem Virus H5N1 war ein erster Rekord bei der Ausbreitung der Vogelgrippe.

Normalerweise können sich Viren nur unter bestimmten Lebensformen verbreiten. Vogelgrippe-Viren verbreiten sich also vor allem unter Vögeln. Eine Übertragung auf andere Lebensformen ist nicht leicht. Doch wie konnten sich Vogelgrippe-Viren vom Typ H5N1 von Tieren auf den Menschen übertragen? Das haben wir den Leiter des chinesischen Staatszentrums für Grippekrankheiten, Shu Yuelong, gefragt:

"Früher vertraten Mediziner die Ansicht, dass sich Vogelgrippeviren nur durch eine so genannte Rekombination mit Menschengrippeviren in dem menschlichen Körper einleben und dann auch unter Menschen ausbreiten können. Jüngste Forschungsergebnisse, die in den Journalen "Science" und "Nature" veröffentlicht wurden, zeigen jedoch, dass sich Vogelgrippeviren durchaus auch ohne diesen Zwischenschritt, und zwar durch entsprechende Mutationen unter Menschen ausbreiten können."

Der hochgefährliche Vogelgrippevirus H5N1 hat in verschiedenen Fällen die Barriere durchbrochen und sich über Tiere auf den Menschen übertragen. Mehrere Menschen sind an ihrer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus gestorben. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden seit Ende 2003 aus der ganzen Welt insgesamt mehr als 100 Fälle von menschlichen Infektionen mit dem H5N1-Virus gemeldet. Davon erlagen mehr als 60 ihrer Erkrankung.

Die Vogelgrippe ist nicht weit von uns entfernt. Doch was wissen Menschen eigentlich darüber, wie sie sich vor dem tödlichen Virus schützen? Wir haben einmal Menschen in Beijing gefragt:

Herr Zhang am Telefon:

"In Presseberichten haben wir ein bisschen davon erfahren. Uns Bürgern ist geraten worden, so wenig wie möglich in Kontakt mit Hühnern oder Vögeln zu kommen, um Infektionen zu vermeiden."

Frau Huang am Telefon:

"In der letzten Zeit habe ich schon kein Huhnfleisch mehr gegessen. Auch Eier esse ich sehr wenig. Jedes Mal, wenn ich Eier nach Hause bringe, wasche ich sie erst einmal."

Die Kenntnisse der Bürger halten Experten des staatlichen Zentrums zur Krankheitsvorbeugung für noch nicht ausreichend. Sie raten vielmehr dazu, Reisen in Epidemieregionen zu vermeiden. Im Falle eines Vogelgrippeausbruchs im eigenen Gebiet gelte es, Kontakte mit Vögeln möglichst zu vermeiden. Nach einem Kontakt sollten die Personen ihre Hände gründlich mit einer desinfizierenden Waschflüssigkeit und Wasser waschen. Hühnerfleisch und ähnliche Geflügelfleischprodukte müssten vor dem Verzehr vollständig durchgekocht werden. Zudem sei eine gesunde Lebensführung wichtig für die Vorbeugung der Vogelgrippe: Das heißt mäßige Körperbewegungen, kein Stress, keine Zigaretten und frische Luft in Wohn- und Arbeitsräumen. Der Aufenthalt an öffentlichen Plätzen mit schlechter Luftzirkulation sollte möglichst vermieden werden.

Nicht notwendig sei jedoch, auf den Verzehr von Hühnerfleisch und Eiern zu verzichten, um sich vom Vogelgrippevirus fernzuhalten. Laut dem Experten für Mikrolebewesen, Wu Hua, können Vogelgrippeviren bei hohen Temperaturen nicht überleben. Bereits nach zwei Minuten in kochendem Wasser, also bei einer Temperatur von 100 Grad Celsius, sterben sie ab. Vogelgrippe-Viren seien zudem empfindlich gegen trockene Luft, UV-Strahlen und die üblichen Sterilisierungsflüssigkeiten, die Quecksilber oder Chlor enthalten, erklärte Wu Hua weiter:

"Die Abwehrkraft des Virus ist sehr, sehr schwach. In einer kalten Umgebung kann das Virus etwas länger existieren. Hühnerfleisch und Eier werden beim Kochen auf hohe Temperaturen erhitzt. Durch diesen Prozess kann der Vogelgrippevirus abgetötet werden."

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