Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Große Vorliebe der Mongolen für die Farbe Weiß
   2005-12-15 16:06:23    cri
Die mongolische Nationalität lebt in der Steppe der Inneren Mongolei in Nordchina. Die Angehörigen dieser Nationalität führen hauptsächlich ein Nomadenleben. In der schier endlosen Steppe verstreut stehen die weißen Jurten der Mongolen. Schneeweiße Wolken ziehen am blauen Himmel entlang, unter ihnen breitet sich die weite Steppe aus, auf der weiße Schafe weiden. Die Farbe Weiß spielt im religiösen Leben und im Alltag der Mongolen eine wichtige Rolle.

Angehörige der Mongolen leben hauptsächlich in der nördlichen Steppe Chinas. Der Winter dort sind lang und die Schneelandschaft ist auch ein fester Bestandteil des Lebens der Mongolen. Dass sie die Farbe Weiß besonders mögen, hat in der Volkssage mit dem Ursprung der mongolischen Nationalität zu tun. Zur mongolischen Nationalität gehört auch Sarina. Sie erzählte:

"Einer uralten Überlieferung nach sind die Mongolen Nachkommen eines Wolfs und eines weißen Hirsches. Daraus wurde der Schluss gefolgert, dass die mongolische Nationalität entstanden sei durch den Zusammenschluss von Stämmen, die den Wolf und den weißen Hirsch als Totem verehrten."

Physiologisch gesehen ist weiß ganz neutral. Weiß ist dennoch viel auffallender als andere Farben. Weiß wird auch mit Reinheit, dem Licht und Ehrlichkeit in Zusammenhang gebracht. He Xingliang, Ethnologieforscher an der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, meinte:

"Sitten und Gebräuche einer Nationalität beeinflussen in hohem Maße auch die Kultur dieser Volksgruppe. Die Vorliebe der Mongolen für weiß hat auch damit zu tun, weil Milch, das wichtigste Nahrungsmittel der Mongolen, und die Jurten alle weiß sind."

Weiß ist für die Mongolen eine ehrenvolle Farbe. Hohen Gästen wird von den Mongolen ein schneeweißer Begrüßungsschal, auf Chinesisch "Hada", überreicht. Und zum Trinken bekommen die Gäste Pferdemilch, die natürlich auch weiß ist, in einer silbernen Schüssel überreicht. Mongolische Hirten halten weiße Pferde und weiße Kamele für glückbringende Tiere. Auch die Jurten aus weißem Filz sind Ausdruck der Weiß-Vorliebe der Mongolen.

Die Weiß-Verehrung der Mongolen beeinflußt auch ihre Esskultur. Das weiße Bankett ist ein typisches Beispiel dafür. Nach traditionellen Sitten der Mongolen werden beim Feiern einer guten Ernte oder des Sieges im Krieg "weiße Bankette" gegeben. Dabei werden vor allem weiße Milchprodukte serviert. Die Milchprodukt-Palette der Mongolen ist umfangreich, von Milchbohnenkäse (Milchprodukt in Form von Bohnenkäse), Käse und Milchtee über alkoholische Milchgetränke bis hin zu Jogurt und Trester aus Milchbohnenkäse.

Eine mongolische Frau erläuterte uns, wie die Milchprodukte hergestellt werden:

"Zunächst wird frische Milch erhitzt, dadurch entsteht eine dünne Haut auf der gekochten Milch, die abgehoben wird. Dann wird die Milch weiter auf dem Feuer erhitzt, um den Wassergehalt der Milch völlig zu entfernen. Dann wird die Milchmasse zu Bohnenkäse geformt."

Auch zur Hochzeit der Mongolen spielt die Farbe weiß eine große Rolle, denn weiß bringt Glück ins Haus. Schon auf der Verlobungsfeier überreichen die Familien von Braut und Bräutigam gegenseitig eine "Hada". "Hadas" aus weißer Seide gelten als besonders wertvoll. Auf dem Verlobungsbankett bekommt die Familie der Braut vom Ehevermittler eine Flasche Wein in einem weißen Porzellanbehälter als Geschenk. Hinzu kommen noch eine weiße Hada und Milchprodukte. Es ist eine Sitte der Mongolen, daß sich der Bräutigam beim Empfang seiner Braut einen weißen Baumwollstoff um die Taille wickelt und mit der Braut gemeinsam eine Schüssel weiße Milch austrinkt.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)