Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Josef Rieger: Mondkuchen backen
   2005-11-01 16:28:15    cri
-- Josef Rieger aus Gaggenau:
"Liebe Freunde! Genau vor einem Jahr, also im September 2004, hatte ich beim Besuch des Radio China Hörertreffens in Frankfurt die erste Gelegenheit, einen chinesischen Mondkuchen zu kosten.

Ein wenig erinnerte mich das Gebäck an unsere Weihnachtsplätzchen, ein Bildmotiv an der Oberseite und im Inneren eine Fruchtfüllung, aber es war weder Springerle noch Hildabrötchen. Da das Gebäck sehr gut schmeckte, fragte ich bei China Radio in Beijing nach einem Backrezept für den Mondkuchen. Für diejenigen, die den Hintergrund nicht kennen, hier eine Erklärung:

Die Chinesen feiern am 15. Tag des achten Mondmonats (ungefähr im Sept.) das Mondfest. An diesem Tag erscheint der Vollmond so groß und hell strahlend wie in keinem anderen Monat des Jahres. .. Das Mondfest ist ein Fest der Familie und man beschenkt sich mit Mondkuchen. Im chinesischen Kalender gehört das Mondfest zu den 3 bedeutendsten Festen. Die Mondkuchen werden kaum noch selbst gebacken. Man bekommt sie in verschiedenen Ausführungen zu kaufen.

Doch China Radio hatte mir ein Backrezept besorgt und es sogar in die Internetseite des Senders gestellt, so dass jeder die Möglichkeit hatte, es auszudrucken.

Nun hatte ich das Rezept. Für die Bildmotive fiel mir sofort der Springerlesmodel ein, eine bei uns gebräuchliche Holzform mit geschnitzten Bildmotiven. Nachdem ich eine Zeit lang Versteigerungen dieses Haushaltsartikels im Internet-Auktionshaus eBay verfolgt hatte, wurde da plötzlich ein ganz außergewöhnlicher Springerlesmodel angeboten. Als Bildmotiv zeigte er eine Schlange und ein Haus mit spezieller Dachform, das sowohl eine Almhütte, als auch eine chinesische Pagode sein konnte. Zudem gab es zwei Blumenmotive, die bestimmt Enzian und Trollblume darstellten. Sie konnten aber auch leicht mit Lotusblüten verwechselt werden.

Und nun ging es ans Backen. Da ich mit diesem Handwerk nicht so sehr vertraut bin, suchte ich in einem älteren Büchlein für Weihnachtsbäckerei nach Tipps. Dort fand ich eine Erklärung, wie man den Springerle zu schönen Bildmotiven verhilft. Ich staunte nicht schlecht, als ich in eben diesem Büchlein ein Rezept fand, das mit dem chinesischen Mondkuchenrezept fast völlig übereinstimmte. Lediglich für die Füllung wurde Hagenbuttenmarmelade genommen anstelle des roten Bohnen-Muses, und statt eines Anstriches mit Eigelb wurden die europäischen Plätzchen in Zimtzucker gewälzt. Sie nannten sich nicht Mondkuchen, sondern 'Agnesien-Plätzchen' zu Ehren der heiligen Agnes.

Da sich Teigzubereitung und Backvorgang glichen, fertigte ich sowohl die europäische als auch die chinesische Version, wobei ich sagen muss, das mir die chinesische Version mehr zusagte. Der Eigelbanstrich trägt dazu bei, dass das Bildmotiv beim Backen erhalten bleibt. Auch für den Geschmack ist es von Vorteil, wenn Butterteig und Hagebuttenfüllung dominieren und nicht mit dem Zimtzucker in Konkurrenz treten.

Natürlich habe ich ein Foto von den fertigen Mondkuchen beigefügt. Dass sie teilweise mit Marmelade verkleckert sind möge man mir nachsehen. Bei Mondkuchen bin ich halt noch ein Anfänger!

Einen guten Appetit kann ich nur denen wünschen, die sich selbst ans Werk machen, um die Mondkuchen auch mal selbst zu backen."

Redaktion: Herr Rieger, Ihr Tatendrang und ihre Geduld sind wirklich lobenswert. Wir hoffen, dass noch viele andere Hörerfreunde so voller Interesse durchs Leben gehen und auch neue Sachen ausprobieren. Wenn Sie dazugehören, schreiben Sie uns von ihren Erfahrungen. Wir freuen uns immer sehr über ihre Post.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)