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Peter Prem aus Österreich: CRI und ich - gestern, heute und morgen
   2005-11-01 16:28:07    cri
Redaktion:  Wie Sie wissen, begeht das deutschsprachige Programm von Radio China International dieses Jahr sein 45jähriges Jubiläum. Zusammen mit der Caissa Touristic Group AG, einem der führenden und kompetenten Unternehmen für China- und Europa-Reise in Deutschland, veranstaltet Radio China International einen Aufsatzwettbewerb unter dem Motto "CRI und ich - gestern, heute und morgen". Heute möchten wir aus dem Beitrag unseres Hörers Peter Prem aus Österreich zu unserem Aufsatzwettbewerb zitieren. Herr Prem schrieb uns in seiner e-Mail:

"Hier sind meine Gedanken:

Eine Radiostation ist wie ein großer Baum. Der Stamm ist die Station selbst, die Wurzeln sind in den Provinzen Chinas fest verankert. Wie ein lebendiger Baum Wasser und Nährstoffe aus dem Boden saugt, so kommen Volkskultur, Musik, Nachrichten und Unterhaltung aus den Regionen ins Rundfunkhaus und ernähren die Blätter und Blüten. Die Blätter und Blüten sind die Zuhörer. Manchmal zerzaust ein Sturm die Baumkrone und Blätter sterben ab, aber der Baum lebt weiter und es kommen wieder neue Blätter, das heißt Zuhörer hinzu. Bienen sammeln Blütenstaub und tragen ihn vom Baum an unbekannte Orte. Manchmal muss auch ein Gärtner mit Baumwachs den Baum kurieren. Vögel tragen Samen weithin und es entstehen neue Zuhörerzirkel, von denen der Baum oft nichts weiss. Mir gefällt dieses Bild gut, weil ich Bäume und Wälder liebe. Ich bin selbst nur ein einzelnes unter zahllosen Blättern und will versuchen, dem Baumstamm meine Geschichte zu erzählen.

Gestern:

Vor langer Zeit als ich noch zur Mittelschule ging, war ich einer der jüngsten Amateurfunker Österreichs mit dem Rufzeichen OE2PPL und mein Interesse für fremde und damals noch exotische Radiostationen erwachte. Ich schrieb auch an Radio Peking, wie es damals hieß, und erhielt auch kleine Geschenke. Gern erinnere ich mich an die kleinen Kalenderkärtchen, die ich auch als Lesezeichen verwendete. Manchmal schlug ich mir die Nacht um die Ohren vor meinem Kurzwellenempfänger und schlief dann während des Unterrichts in der Schule ein. Als ich unserem Lehrer von Radio Peking erzählte, schimpfte er zu meiner Verwunderung nicht, sondern ermutigte mich und meine Mitschüler, fremde Radiostationen zu hören. Ich weiss nicht wann, aber damals sah ich zum ersten Mal chinesische Zeichen in der deutsch gehaltenen Zeitschrift 'China im Bild'. Ich kann mich noch genau an das grossformatige Umschlagbild eines jungen Mädchens mit einem Strohhut erinnern. Inhaltlich ging es um Tibet. Ich muss ungefähr 13 Jahre alt gewesen sein. Damals beschloss ich, Chinesisch zu lernen, was ich mir nicht so schwierig vorstellte, was mich aber mein ganzes Leben begleiten sollte.

Heute:

Jetzt bin ich 58 Jahre und gehe als Mittelschullehrer Anfang Juli in

Pension. Zurückblickend gab es immer Wendungen in meinem Leben, die mich irgendwie von meinem Ziel, Chinesisch zu lernen, abhielten. Ich heiratete und habe zwei erwachsene Kinder. Als mein Sohn 1997 die Höhere technische Lehranstalt für Maschinenbau abschloss, versprach ich ihm für 4 Wochen nach China zu fahren. Wir besuchten Peking, Xian, Guilin und Qingdao. Es war für uns ein unvergessliches Erlebnis. Gern denke ich an das Konzert klassischer Musik zurück, bei dem mich der Klang der Erhu Geige besonders berührte. Deshalb höre ich auch gern die Musiksendungen. Ich besorgte mir auch viele Bücher und CDs und schöpfte wieder Hoffnung, doch noch viele Schriftzeichen zu lernen.

Morgen:

Gemäss dem Motto: Alt, aber jetzt erst recht, werde ich mich bemühen, meinem Ziel, Chinesisch zu lesen und zu sprechen, näher zu kommen. Als Englisch- und Informatiklehrer bekam ich an meiner Schule, dem Christian Dopplergymnasium in Salzburg, vor einem Jahr die Chance, eine Satellitenanlage für den Englischunterricht zu betreiben. Jetzt hatte ich auch die Möglichkeit, CCTV4 und CCTV9 zu empfangen. Seither verfolge ich die Kurse auf beiden Kanälen. Besonders freue ich mich über das T-shirt, welches für richtige Antworten zugeschickt wurde. Ich kann auch Radio China International im Internet hören. Ausserdem höre ich Radio Shanghai übers Internet, weil hier gleichzeitig der Nachrichtentext schriftlich und mündlich geboten wird.

Wie sich die Dinge entwickeln werden, weiss ich nicht, aber von der Kurzwelle zum Satellit und dem Internet ist eine Revolution der Datenübertragung eingetreten. Doch für mich ist noch immer die Faszination der ältesten heute noch verwendeten Schrift und mit ihrer Hilfe vermittelten Kulturwerte das Wichtigste. Wie genoss ich doch den Besuch des Stelenwald-Museums in Xian!

Zwei Wünsche trage ich in meinem Herzen: eine Seidenraupenzucht und Spinnerei zu besichtigen und Teesträucher zu sehen. Kann so vielleicht das Schicksal eines Blattes beeinflussen, wo nächstes Jahr neue Zweige austreiben und neue Blätter grünen?

Alles Gute ! Peter Prem"

Redaktion: Herzlichen Dank für Ihren Beitrag und Ihr Interesse an unserem Programm, Herr Prem! Ihr Beitrag zeugt von einer großen Vorstellungskraft. Wir freuen uns auch über Ihr Interesse an der chinesischen Sprache und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lernen dieser nicht einfachen Sprache und beim Hören unserer Sendung! Unser herzlicher Dank geht auch an Caissa Touristic Group AG, mit der wir den Aufsatzwettbewerb zum 45-jährigen Jubiläum des deutschsprachigen Programms gemeinsam veranstalten und die China-Reise unserer Sonderpreisträger organisieren.

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