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Konfuzius und der Konfuzianismus
  2014-08-27 16:12:07  cri
Wenn man über die chinesische traditionelle Kultur redet, muss man unbedingt einen Namen erwähnen: Konfuzius. Konfuzius war ein bedeutender chinesischer Philosoph und Begründer des Konfuzianismus. Er lebte vermutlich von 551 bis 479 v. Chr. und wurde in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu (in der heutigen Provinz Shandong) geboren.

Die Lehre von Konfuzius wird Konfuzianismus genannt und umfasst sämtliche philosophischen und politischen Vorstellungen in China, die in der Tradition des Denkens von Konfuzius und seinen Schülern stehen. Konfuzianismus ist keine Religion sondern eine philosophische Ethik.

In den 70 Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat ein amerikanischer Gelehrter eine Reihung der 100 einflussreichsten historischen Persönlichkeiten der menschlichen Geschichte aufgestellt und reihte dabei Konfuzius an fünfter Stelle. Jeder Chinese ist mehr oder weniger durch Konfuzius beeinflusst. In den vergangenen zwei Jahrtausenden wurde die Philosophie von Konfuzius in der ganzen Welt, insbesondere in den Ländern Asiens verbreitet und hat dort ihren Einfluss ausgeübt. Seine Bedeutung im Rahmen der Geschichte und der Gesellschaft Chinas drückt sich nicht nur im politischen und kulturellen Bereich aus, sondern ist auch in den Handlungen und der Denkweisen jedes Chinesen bemerkbar.

Schon in jungen Jahren richtete Konfuzius sein Haus als Schule ein und lehrte Geschichte, Dichtkunst und Etikette.

Im Laufe der Jahrzehnte gingen rund 3 000 junge Männer durch seine Schule und verbreiteten den Ruhm Konfuzius. Einige seiner Schüler wurden später ebenfalls große Gelehrte und haben die Lehre Konfuzius weitergeführt, -entwickelt und -verbreitet.

Obwohl Konfuzius ehrgeizig war und ein wichtiges Amt im Staat anstrebte, lehnte er doch alle Angebote ab, solange sich die Bedingungen nicht mit seinen moralischen Grundsätzen vereinbaren ließen.

So dauerte es bis zu seinem 50. Lebensjahr, ehe er die Gelegenheit erhielt, als Beamter seines Heimatstaates die von ihm aufgestellten und gelehrten Grundsätze für eine gerechte Regierung in die Praxis umzusetzen. Der Überlieferung nach war er dabei außerordentlich erfolgreich.

Sein bloßer Auftritt als Justizminister soll schon Verbrecher aus ihren Schlupfwinkeln getrieben und das Volk zur Rechtschaffenheit veranlasst haben. Aber der Fürst des Nachbarstaates, von Neid erfüllt über das Aufblühen des Staates Lu, schenkte dem Fürsten von Lu eine Truppe sanges- und tanzkundiger Mädchen und schöne Pferde, damit er sich Ausschweifungen hingebe und sich von den Grundsätzen des Konfuzianismus abwende. Der Fürst von Lu nahm dieses Geschenk an, woraufhin Konfuzius enttäuscht zurücktrat und sein Heimatland verließ. Nach 13-jähriger Wanderschaft kehrte er wieder in seine Heimat zurück, widmete sich in seinen letzten Lebensjahren der Sammlung und Herausgabe der überlieferten Schriften und verfasste eine Chronik seines Heimatstaates Lu.

Die Lehre des Konfuzius beschwört die Ordnung in der Welt, die zu seiner Zeit durcheinander gekommen war. Seiner Lehre liegt eine strenge Hierarchie der Gesellschaft zu Grunde, die wie folgt aufgebaut ist:

Der Untertan ehrt seinen Herrscher.

Der Jüngere achtet den Älteren.

Die Frau gehorcht ihrem Mann

Die Kinder achten und gehorchen ihren Eltern.

Konfuzius sprach hauptsächlich vom Gewöhnlichen und Normalen und nicht vom Ungewöhnlichen oder Außerordentlichen; er sprach von dem, was man durch Handeln und aus eigener Kraft erzielen kann und nicht von dem, was durch überlegene Macht erreicht wird; er sprach von gesellschaftlicher Ordnung und nicht von anarchistischen Zuständen und Intrigen: er sprach von menschlichen und nicht von überirdischen Dingen. Konfuzius lehrte, die in den Schriften der Alten enthaltenen Grundsätze zu verstehen, und gemäß derselben zu handeln. Er betonte die Tugend des Herzens und die Treue zu den ethischen Prinzipien.

Die Lehre von Konfuzius wurde nicht von Anfang an zur philosophischen Hauptströmung, sondern fand erst im 2. Jahrhundert n. Chr. Anerkennung durch den damaligen Herrscher, der die Lehre von Konfuzius als gute Grundlage betrachtete, die Stabilität der feudalen Gesellschaft zu bewahren. Erst später wurde der Konfuzianismus zur wichtigsten philosophischen Strömung in der chinesischen Gesellschaft und übte großen Einfluss auf die chinesische Nation aus.

Die Ideen von Konfuzius wurden in einem dünnen Buch mit dem Titel "Lunyu" ("Gespräche"), in Form von Dialogen zwischen Konfuzius und seinen Schülern, niedergeschrieben. Das Buch bezieht sich auch auf verschiedenste Bereiche von Bildung und Musik bis zu Reisen und Freundschaft. Viele Texte und Zitate aus dem "Lunyu" sind bis heute sehr bekannt und häufig verwendet.

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