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Schneller, höher, weiter – China und die Jagt nach kuriosen Weltrekorden
  2018-06-12 15:32:55  CRI

 

1.374 Drohnen, die gleichzeitig am Himmel über Xi'an tanzten? Damit stellte China Anfang Mai einen Weltrekord auf.

Knapp 20.000 Großmütter, die in der chinesischen Provinz Hebei am größten Squaredance der Welt teilnahmen? Weltrekord!

Und haben Sie sich schon einmal gefragt, wer die längste Nudel der Welt gekocht hat? Auch das waren die Chinesen. Ende letzten Jahres haben sie mit einer über 3.000 Meter langen Nudel einen Weltrekord aufgestellt.

Fast wöchentlich sind Meldungen wie diese in China in der Zeitung zu lesen. Chinesen lieben es, Rekorde aufzustellen.

Jährlich gehen rund 2.000 Bewerbungen aus China beim Guinness-Buch der Rekorde ein. Das gab die 63 Jahre alte Organisation vor kurzem bekannt. Während die weltweiten Bewerbungen jährlich um ein bis zwei Prozent wachsen, wächst die Zahl der Bewerbungen aus China jährlich um zehn Prozent.

Seit dem Jahr 2000 erscheint das Guinness-Buch der Rekorde auch auf Chinesisch. Berühmt wurde es, als es 2006 mit CCTVs beliebter Fernsehshow „Zheng Da Zong Yi" für ein Jahresspecial kooperierte. 2012 eröffnete die Organisation ihr erstes chinesisches Büro in Beijing, eines von sechs weltweiten Filialen, um den wachsenden Anfragen der chinesischen Bewerber entgegenzukommen. Übrigens: Nur fünf Prozent aller Bewerber schaffen es am Ende, einen neuen Rekord aufzustellen oder einen alten Rekord zu brechen. Derzeit hält China knapp 1.000 Rekorde.

Wie wurde das Guinness-Buch der Rekorde eigentlich zur Autorität der weltweiten Superlative? Das kam wohl so: Der Besitzer der irischen Brauerei, Sir Hugh Beaver, war auf einer Vogeljagt zu Gast und dort entwickelte sich eine Diskussion über die Frage, welcher wohl der schnellste Vogel in Europa sei. Während das Internet heute binnen Sekunden eine Antwort auf so gut wie jede Frage liefert, musste Sir Beaver in Büchern nachschlagen und fand doch keine zufriedenstellende Antwort, um die Streitigkeit beizulegen. Aber er dachte sich, dass derlei Gespräche wohl auch häufig in Kneipen geführt würden. Und so veröffentlichte er 1955 im Rahmen einer Werbeaktion das erste Guinness-Buch der Rekorde. Seitdem erscheint es jährlich. Sir Beaver hätte sich wahrscheinlich nicht träumen lassen, dass China ein halbes Jahrhundert später ganz verrückt danach sein würde, neue Rekorde aufzustellen.

Einige Rekorde hat China einfach wegen seiner schieren Größe inne. Dass China die weltweit höchste Population hat, das stand schon im allerersten Guinness-Buch der Rekorde. Hinzu kamen über die Jahre die meisten konsumierten Zigaretten (1,69 Trillionen pro Jahr), der höchste Honigverbrauch (238.000 Tonnen pro Jahr) oder die meisten Krankenhäuser (69.105) weltweit.

Die Rekordversuche der letzten Jahre stammen jedoch aus allen möglichen Bereichen.

Anders als etwa bei den Olympischen Spielen, wo Länder ausschließlich für sportliche Höchstleistungen ausgezeichnet werden, ist beim Guinness-Buch der Rekorde quasi alles erlaubt. Mit dem Slogan „officially amazing", also etwa: offiziell verblüffend, zeichnet die Organisation laut eigenen Angaben unkonventionelle Höchstleistungen aus – ob es nun die erste Taikonautin im Weltall ist, das größte menschliche Domino oder die größte Reispfanne der Welt.

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