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Beijing reagiert mit mehr Einschränkungen auf Verkehrskollaps
  2016-07-01 15:01:58  cri

Die Beijinger Regierung möchte sich laut Medienberichten an anderen Städten wie Singapur und London bei der Bekämpfung von Staus ein Beispiel nehmen und „Staugebühren" erheben. Konzepte dafür würden derzeit geprüft, berichtete die singapurische Zeitung „Zaobao" am Dienstag.

In Singapur gilt seit 1998 das Electronic Road Pricing System (ERP). Dieses erlaubt es der Regierung, gemäß der Stauneigung die Gebühren anzupassen. 2003 hat London ein ähnliches System, aber mit höheren Gebühren, eingeführt, wodurch die Pkw-Zahl im Stadtzentrum um 30 Prozent sank.

Laut dem Bericht gibt es bezüglich der Gebühren eine international geltende Norm. Der Anteil der Verkehrskosten pro Kopf am durchschnittlichen Einkommen dürfe demnach nicht mehr als 8 Prozent betragen. Aufgrund der Einkommensverhältnisse in Beijing sollten die Verkehrskosten jährlich also nicht höher als 4.000 Yuan RMB (ca. 540 Euro) liegen. Allein die Kosten für Parkplätze könnten dieses Limit teilweise jedoch schon überschreiten.

Dazu meinte der Direktor des Verkehrsforschungszentrums, Mao Baohua, dass die Staugebühren in Beijing angesichts der Einkommenssituation bei täglich 20 bis 50 Yuan liegen sollten (2,70-6,80 Euro). Ziel der neuen Erhebungen sei, die Struktur des Straßenverkehrs zu optimieren, bekräftigte er.

Darüber diskutierten chinesische Internetnutzer heftig. Die Befürworter weisen auf die riesige Zahl der Pkw hin und plädieren für eine Erhöhung der Staugebühren. Gegner befürchten, dass die Verkehrssituation trotz der Gebühren nicht besser wird.

Laut einem Bericht der Hongkonger „Commercial Daily" am vergangenen Sonntag haben bei einer Online-Umfrage nur 30 Prozent für eine Staugebühr gestimmt.

Am vergangenen Samstag erklärte der Sprecher der Beijinger Verkehrskommission, Rong Jun, das Erheben der Staugebühren sei eine wirtschaftliche Kontrollmaßnahme, die sehr komplizierte Bereiche betreffe. Die Erarbeitung eines passenden Konzeptes würde noch zwei bis drei Jahre brauchen. In den vergangenen Jahren sei der Anteil an Pkw in der Hauptstadt gestiegen, während weniger Menschen beispielsweise Fahrräder benutzten. Die Regierung werde noch in dem laufenden Jahr die Einschränkungen für den Pkw-Verkehr verstärken, betonte Rong Jun.

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