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Peking-Oper: Nachwuchs in den Fußstapfen Mei Lanfangs
  2014-09-02 15:22:00  cri

Schüler des wohl bekanntesten Peking-Opern-Sängers aller Zeiten, Mei Lanfang (1894 – 1961), sind Ende August in die Fußstapfen ihres Meisters getreten. Sie haben in den USA den 120. Geburtstag des Peking-Opern-Schauspielers gefeiert. In China steht die Zahl 120 für zwei Runden des Kreislaufes „Himmlischer Stamm und irdischer Zweig".


Zusammen mit Meis Sohn Baojiu haben die Peking-Opern-Sänger Dou Xiaoxuan, Wang Mengting und Wang Baowen klassische Stücke der Peking-Oper aufgeführt. Sie traten auf den Bühnen des New Yorker David H. Koch Theaters und des John F. Kennedy Centers in Washington auf.

In Mei Lanfangs bekanntestem Kostüm schlug die junge Schauspielerin Dou Xiaoxuan sogar die Werbetrommel auf dem Time Square: Sie brachte interessierten Passanten einige Gesten und Figuren der chinesischen Oper bei.

In Meis mehr als 50 Jahre langen Opernkarriere spielte er ausschließlich weibliche Rollen, was ihm internationale Anerkennung einbrachte. Sein sanfter und balancierter Stil wird als die Mei-Schule bezeichnet.

Die feierliche Tournee in den USA sei ein Tribut an seinen Vater, sagt Mei Baojiu, Sohn des verstorbenen Opern-Sängers. Die von Mei Lanfang 1930 gemachte US-Tournee hatte eine neue Tür für den chinesisch-amerikanischen Kulturaustausch geöffnet.

Einen Monat nach dem traditionellen chinesischen Frühlingsfest 1930 gingen Mei Lanfang und sein Ensemble an Bord des Linienschiffes „Canadian Queen". Ihr Ziel: die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Leute dort hatten noch nie von der in China als „Schatz der chinesischen darstellenden Kunst" bezeichneten Peking-Oper gehört. Initiator der Tournee in den USA war der damalige US-Gesandte Paul S. Reinsch (1869 – 1923), der ein begeisterter Liebhaber der chinesischen Kunst war. Nichts werde die chinesisch-amerikanischen Beziehungen so stark fördern wie eine Einladung Mei Lanfangs in die USA, sagte er damals.

Auf die Tournee hatten sich Mei und seine Truppe acht Jahre lang vorbereitet.

Am 8. Februar 1930 erschien in einer New Yorker Zeitung die Schlagzeile: „Der von 500 Mio. Menschen verehrte Künstler Mei Lanfang ist in New York".

Am ersten Tag der Tournee führte Mei sein klassisches Stück „Die himmlische Göttin verteilt die Blumen" auf. In einem Göttinnen-Kostüm schwenkte Mei die langen seidigen Ärmel und tanzte elegant mit einer farbigen Schleife.

Die Uraufführung war so erfolgreich, dass die Stimmung der Öffentlichkeit von Zweifel in Begeisterung umschlug. Die eigentlich für zwei Wochen geplante Tournee musste auf fünf Wochen verlängert werden. Die Vorstellung musste die 49th Avenue verlassen und im Manhattan Nationaltheater stattfinden, das mehr Zuschauer fassen konnte. Auf dem Schwarzmarkt stieg der eigentlich auf fünf Dollar dotierte Eintrittspreis auf 18 Dollar.

Der USA-Besuch war für Mei Lanfang selbst eine Bereicherung seines Lebens und seiner Karriere. In Hollywood lernte er Charlie Chaplin kennen und pflegte seitdem eine Freundschaft mit ihm.

Mei Lanfang war der erste chinesische Künstler, der eine Peking-Oper im Ausland aufführte.

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