Matthew Goodman, stellvertretender Präsident der US-amerikanischen Denkfabrik Center for Strategic and International Studies, erklärte, die USA und China seien die beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Die Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den beiden Staaten auf die Welt ließen sich nicht übersehen. Der „Zollkrieg" sei eine große Gefahr.
„Es ist extrem gefährlich für die Weltwirtschaft. Aufgrund der Zollmaßnahmen beider Seiten nimmt die Instabilität des globalen Wirtschaftswachstums zu. Prognosen des Internationalen Währungsfonds zufolge könnte das Weltwirtschaftswachstum wegen der Zollmaßnahmen beider Länder um 0,3 Prozent bis 0,5 Prozent sinken. Dies ist eine nicht zu ignorierende Ziffer für die bereits schwache Weltwirtschaft. Gleichzeitig wird diese Instabilität die Ordnung der globalen Versorgungskette stören."
Angesichts dieses enormen Risikos eines verlangsamten Wachstums oder sogar einer Stagnation der Weltökonomie haben mehrere Experten für verstärkte Koordinierung und Kooperation appelliert. Der Präsident des japanisch-chinesischen Zentrums für Wissenschaft, Technologie und Kultur, Yoshitaka Murata, sagte, der G20-Mechanismus sei ursprünglich für den gemeinsamen Umgang mit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise entstanden. Dieser Mechanismus zur Intensivierung der internationalen Kooperation sei unter den gegenwärtigen Umständen von äußerst großer Bedeutung.
„Alle Länder sind inzwischen voneinander abhängig. Unsere Versorgungskette ist wie ein dichtes globales Netz. Unter diesen Umständen werden Protektionismus und technologisches Monopol nicht nur die Weltwirtschaft beeinträchtigen, sondern auch kontinuierlich negative Auswirkungen hervorrufen. Auf dem bevorstehenden G20-Gipfel müssen daher alle Länder ihrer Stimme zur Ablehnung des Protektionismus Gehör verleihen."