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Die relativ guten Wirtschaftszahlen sind Chinas Maßnahmen zur Vertiefung der Reform und Öffnung zu verdanken. Auf der Jahrestagung des Bo'ao-Asienforums im April des laufenden Jahres hatte Staatspräsident Xi Jinping neue Maßnahmen zur Vertiefung der Reform und Öffnung angekündigt. Diese Maßnahmen wurden dann auch schnell umgesetzt. Für die zweite Jahreshälfte plant China zwei weitere nutzbringende Maßnahmen, und zwar, die Verbindung der Shanghaier Wertpapierbörse mit der Londoner Börse und die Veranstaltung der ersten chinesischen internationalen Importmesse in Shanghai.
Die Verbindung der Börsen in Shanghai und London gilt als der erste Schritt zur Andockung des weltweit größten aufstrebenden Marktes an den traditionsreichsten internationalen Markt. Dies soll dazu beitragen, den chinesischen Wertpapiermarkt zunehmend zu internationalisieren und gesetzliche Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Auch wird den britischen Unternehmen die Chance geboten, sich intensiv am chinesischen Kapitalmarkt zu beteiligen. Auch die finanzielle Unterstützung für internationale Investoren soll erleichtert werden. Diese Entwicklungen sind ein gutes Beispiel für die Öffnung des chinesischen Kapitalmarktes.
Zu den weiteren Belegen für diese Entwicklung gehört, dass das Erdöl erstmals an der Shanghaier Terminbörse notiert wurde. Auch wurde ausländischen Investoren erstmals in China erlaubt, einen Aktienanteil von 51 Prozent an Wertpapierfirmen und Fonds mit gemischter Kapitalbeteiligung zu besitzen. Die Maßnahmen zur Öffnung des chinesischen Kapitalmarktes haben immer mehr ausländisches Kapital nach China gelockt.
Statistiken der chinesischen Wertpapieraufsicht zufolge flossen vom Januar bis Juli auswärtiges Kapital in Höhe von insgesamt 161,6 Milliarden Yuan RMB (21 Mrd. Euro) an die chinesische Börse.
Auch können die Handelspartner Chinas von der ersten chinesischen internationalen Importmesse, die für November in Shanghai anberaumt ist, profitieren. Bis jetzt haben sich bereits mehr als 2800 Unternehmen aus über 130 Ländern und Regionen dafür angemeldet.
Schätzungsweise wird China von 2017 bis 2022 Waren im Wert von insgesamt acht Billionen US-Dollar (sieben Billionen Euro) einführen, auswärtige Investitionen in Höhe von 600 Milliarden US-Dollar (528 Mrd. Euro) ins Land holen und ein Gesamtvolumen der Auslandsinvestitionen in Höhe von 750 Milliarden US-Dollar (660 Mrd. Euro) erreichen. Insgesamt sollen 700 Millionen chinesische Touristen in diesem Zeitraum weltweit unterwegs sein. Diese guten Nachrichten aus China stellen zu einem Zeitpunkt, wo der Welthandel und die Investitionen wegen Protektionismus und Unilateralismus in eine Sackgasse geraten sind, ein gesundes „Herzmittel" für die Unternehmen verschiedener Länder dar.