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Kommentar: Handelskrieg macht deutschen Autoherstellern schwer zu schaffen
  2018-08-06 15:54:36  cri

Beijing

Der ursprünglich nur zwischen China und den USA eingeleitete Handelskrieg hat inzwischen das erste Opfer gefordert — der deutsche Autobauer BMW.

BMW musste die Preise ihrer in China verkauften Autos massiv erhöhen, um die höheren Einfuhrzölle zu schultern. Der größte Autoexporteur der USA ist kein heimischer Produzent, sondern kommt aus Deutschland — die Bayerischen Motorenwerke (BMW). Während General Motors, Ford und Fiat Chrysler vorwiegend für den amerikanischen Heimatmarkt fertigen, produziert BMW in seinem Werk in Spartanburg im Bundesstaat South Carolina 70 Prozent seiner Autos für den Export, vor allem nach China und Europa. In Spartanburg beschäftigt BMW mehr als 9.000 amerikanische Arbeiter.

Der Münchener Autokonzern verfolgte bislang die Strategie, in den Vereinigten Staaten mehr Autos zu bauen als zu verkaufen. Doch das könnte sich bald ändern.

Sollte BMW seine Produktion infolge des Handelskrieges drosseln oder sogar den Standort in South Carolina schließen, würden das den Interessen der amerikanischen Arbeiter, die US-Präsident Donald Trump angeblich schützen wollte, zweifelsohne zuwider laufen.

Viele Analytiker gehen davon aus, dass der Handelskonflikt zwischen den beiden großen Volkswirtschaften – den USA und China – wahrscheinlich weiter eskalieren wird. Sollte dies tatsächlich geschehen, dürften BMW und andere Hersteller verstärkt darüber nachdenken, ihre Produktion aus den USA zu verlagern.

Der Autobauer Daimler gab bereits an, dass der Nettogewinn des Konzerns seit Ausbruch des Handelsstreits zwischen China und den USA im zweiten Quartal des laufenden Jahres bereits um 27 Prozent zurückgegangen ist. 20 Prozent der in den USA produzierten PKWs von Mercedes Benz würden auf den chinesischen Markt exportiert. Nunmehr erwäge Daimler seine globalen Produktionsstandorte neu anzuordnen. Die Eröffnung eines neuen Werkes in China sei dabei nicht auszuschließen.

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