Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Diplomatie: in Jahrzehnten gebaut, in Sekunden zerstört
  2018-07-15 11:44:31  CRI
 

Diplomatie ist oft langsam und macht selten Schlagzeilen. Sie ist herzlich, freundlich, aber vorsichtig, geschickt und doch unspektakulär. Aber ihre Errungenschaften, das Atomabkommen mit dem Iran, das Pariser Klimaabkommen und das globale Handelssystem zum Beispiel, sind glänzende Beispiele, die Respekt und sorgfältige Pflege verdienen.

Und hier kommt US-Präsident Donald Trump, der versprach, die Dinge zu verändern und das ganze System auf den Kopf zu stellen, wie ein rotäugiger Stier, der sich jeder wirtschaftlichen und politischen Logik widersetzt. Es ist reiner Wahnsinn, aus der Sicht des nationalen Interesses.

Sein Held, der britische Premierminister Winston Churchill, in dessen angestammtem Haus er am 13. Juli empfangen wurde, beschrieb die Diplomatie als "die Kunst, den Menschen zu sagen, sie sollen zur Hölle fahren, wenn sie nach dem Weg fragen".

Er streicht Institutionen und Arrangements, die der Welt gut gedient haben, bricht wütend Vereinbarungen und ohne Rücksicht auf die Folgen - für das eigene Land oder für andere.

Nirgendwo ist dies deutlicher als bei seinen Handelsangriffen auf Verbündete und Konkurrenten, die den Wohlstand bedrohen, mit dem er sich zu Hause so regelmäßig rühmt.

Dass die Welt miteinander verbunden ist, dass Länder zum gemeinsamen Nutzen zusammenarbeiten können, fällt Trump nicht ins Gewicht. Die Einführung von Zöllen auf Verbündete in Europa und Kanada untergräbt das Vertrauen und schädigt die Beziehungen. Er scheint sich selbst genug zu sein, und um das zu beweisen, greift er dazu China mit noch steileren Maßnahmen an, wodurch Arbeitsplätze und Wohlstand auf der ganzen Welt gefährdet werden.

Die US-Außenpolitik hat oft ein Element des Mobbings - die Androhung von Macht impliziert. Aber jede Feinfühligkeit ist jetzt weg. Bei Trump gibt es keine Vortäuschung. Er lässt sich ausschließlich auf Nullsummenspiel ein und ist vom Anfang an darauf aus, als der einzige Gewinner aus dem Konflikt hervorzugehen – nach ihm die Sinnflut.

Die internationalen Beziehungen sind kein Geschäft. Für das Zustandekommen multilateraler Abkommen braucht man Jahrzehnte. Aber es sind nur Sekunden notwendig, um sie zu untergraben. Die Iran- und Paris Abkommen leben weiter trotz Trumps Versuchen, sie zu versenken; aber mit den US-Austritten verliert Washington immer mehr an Bedeutung.

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China