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Verbaler Krieg zwischen Deutschland und USA beim NATO-Gipfel
  2018-07-12 15:40:34  cri

Brüssel

Am Mittwoch wurde der zweitätige NATO-Gipfel in Brüssel eröffnet. Aber schon vor der Eröffnung gab es bereits einen verbalen Krieg zwischen Deutschland und den USA.

Im Streit um die Verteidigungsausgaben in der NATO hat US-Präsident Donald Trump Deutschland für den geplanten Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 mit Russland scharf kritisiert. Deutschland sei total von Russland kontrolliert. Das Land sei ein „Gefangener" Russlands, sagte Trump bei einem bilateralen Gespräch mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte bei ihrer Ankunft beim Gipfel auf Trumps Anwürfe: Sie betonte mit Blick auf die frühere DDR, sie habe selbst erlebt, dass ein Teil Deutschlands von der Sowjetunion kontrolliert worden sei. „Und ich bin sehr froh, dass wir heute in Freiheit vereint sind als die Bundesrepublik Deutschland und dass wir deshalb auch sagen können, dass wir unsere eigenständige Politik machen können und eigenständige Entscheidungen fällen können."

Am Rande des Gipfels trafen sich Trump und Merkel einzeln und verbreiteten danach Harmonie. Trump nannte die Beziehungen zu Deutschland „hervorragend" und sein Verhältnis zur Kanzlerin sehr, sehr gut. Auch Merkel betonte, der Austausch sei „wichtig, weil wir Partner sind und weiter zusammenarbeiten wollen", sagte sie.

Im Vergleich zu Merkel stellte sich der deutsche Bundesaußenminister Heiko Maas viel direkter gegen den Vorwurf von Trump. „Wir sind keine Gefangenen, weder von Russland noch von den USA", sagte Maas am Rande des Nato-Gipfels in Brüssel am Mittwoch.

Prof. Dr. Claudia Kemfert von der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin vertrat die Ansicht, dass Trumps Vorwurf gegen Deutschland Hintergedanken habe. Kemfert zufolge habe Trump ein eindeutiges Ziel, die verschiedenen US-amerikanischen Gasprodukte auf dem deutschen und europäischen Markt zu verkaufen. Auf dem weltweiten Erdgasmarkt sei Russland ein starker Konkurrent, während Trump ein „Super Player" werden wolle.

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