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Kommentar: Der Handelsterrorismus der USA erweist sich als Bumerang
  2018-06-27 16:23:22  CRI


„Handelskriege haben keine Gewinner" – diese Warnung aus China, der EU und aus Kanada hat das Weiße Haus stets ignoriert. Jetzt schadet dieser Stolz den heimischen Produkten „Made in America".

Der traditionsreiche Motorrad-Hersteller Harley-Davidson teilte Anfang dieser Woche mit, die Produktion von Motorrädern teilweise ins Ausland zu verlagern, um die Vergeltungszölle der Europäischen Union auf US-Motorräder zu umgehen. Die Börse reagierte negativ auf die Entscheidung von Harley-Davidson. Die Aktien von Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Alphabet verloren 80 Milliarden US-Dollar.

US-Präsident Donald Trump zeigte sich irritiert und drohte dem Unternehmen mit einer unverhältnismäßig hohen Steuer. Er schrieb via Twitter, dass ausgerechnet Harley-Davidson als erstes Unternehmen die weiße Flagge der Kapitulation hisse.

Trumps Wut ist verständlich: Der Motorradbauer, einst Unterstützer in Trumps Präsidentschaftswahlkampf und in den Augen des Präsidenten ein hervorragendes Beispiel für „Made in America", ist nun zum „Verräter" geworden. Das Weiße Haus wollte eigentlich mit hohen Zöllen auf Importwaren und mit Steuererleichterungen für heimische Unternehmen US-Betrieben wie Harley-Davidson unter die Arme greifen. Doch das Vorbild-Unternehmen gehört nun zu den Ersten, die ihre Produktion ins Ausland verlagern und dem Präsidenten den Rücken kehren.

Doch Präsident Trump ist der Letzte, der Harley-Davidson dafür kritisieren darf. Es ist sein Protektionismus, der Unternehmen wie Harley-Davidson in die Enge getrieben hat. Als Vergeltungsmaßnahmen erhöhte die EU ihre Zölle auf Harley-Davidson von sechs auf nun 31 Prozent. Das bedeutet, dass jedes Harley-Davidson-Motorrad im Durchschnitt um 2.200 US-Dollar teuer wird. Die Kosten steigen pro Jahr um 80 bis 100 Millionen US-Dollar. Die Verlagerung der Produktion ins Ausland ist erzwungenermaßen notwendig.

Der Fall Harley-Davidson ist das erste Zeichen für die Niederlage der Handelspolitik von Donald Trump und kann eine Kettenreaktion auslösen: Wenn immer mehr Länder dem Beispiel der EU, Chinas, Indiens, der Türkei und Mexikos folgen und Vergeltungszölle auf US-Importe verhängen, ist zu erwarten, dass noch mehr US-Betriebe ihre Produktion ins Ausland verlegen. Der Handelsterrorismus schadet vor allem den eigenen Unternehmen.

Weltweit ist die negative Auswirkung des US-Handelsterrorismus zu spüren: Der Betrieb an Häfen und Flughäfen verlangsamt sich, Rohstoffpreise schnellen sich in die Höhe, US-Agrarprodukte verlieren an Marktanteilen, deutsche Unternehmen bekommen weniger Aufträge… US-Notenbankchef Jerome Powell sagte, zum ersten Mal höre er Unternehmer sagen, „sie wollen Investitionen, Neueinstellungen und Entscheidungen aufschieben".

Der Internationale Währungsfonds und die Welthandelsorganisation haben wiederholt davor gewarnt: „Es gibt keinen Gewinner im Handelskrieg". Nun erweist sich der Fall Harley-Davidson für den Protektionismus der USA als Bumerang. Es ist die verheerende Folge der US-amerikanischen Handelspolitik.

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