Lei Haiwei setzte sich in der dritten Staffel der Chinese Poetry Conference on China Central Television am 4. April gegen andere Wettbewerber durch, darunter einen Master-Absolventen der renommierten Peking-Universität. Lei sagte nach seinem Sieg:

„Mein Interesse an alten Gedichten begann bereits im Alter von sechs Jahren."

Lei wurde in einem Dorf im Landkreis Dongkou, Stadt Shaoyang, geboren. Von seinem Vater Lei Changgen erbte er die Liebe zu Gedichten. Der Vater legte Gedichte an die Küchenwand, die sein Sohn während seiner Kindheit lesen konnte.

„Mein Vater hoffte, ich würde zu einem Mann heranwachsen, der die Berge, Flüsse, Seen und Meere im Auge behält", sagte der Kurier.

Sein Vater sagte: „Mein Sohn zeigte als Kind großes Interesse an der chinesischen Kultur. Jedes Mal, wenn ich ihm die Geschichten hinter jedem Gedicht erzählte, war er völlig vertieft."

Im kleinen Haus des Vaters befindet sich ein vierstöckiges Bücherregal, das oben mit Gedichtbänden gefüllt ist. „Mein Sohn hat die meisten gekauft. Er war scharf darauf, Gedichte zu lesen."

Im Jahr 2001 absolvierte der spätere TV-Gewinner ein technisches Gymnasium und fand einen Job in Shanghai.

Während seines Aufenthalts dort war Lei fasziniert von einem Gedicht mit dem Titel Xia Ke Xing, das in einem Kampfsport-TV-Drama erschien. Der Autor des Gedichts war der bekannte Dichter Li Bai, der in der Tang-Dynastie (618 bis 907) lebte. Das entfachte erneut Leis Liebe zu Gedichten.

Lei begann in seiner Freizeit Bücher über alte Gedichte in Buchhandlungen oder Bibliotheken zu lesen, da die Löhne, die er verdiente, nicht hoch genug waren, um viele zu kaufen. Der junge Mann entwickelte auch die Angewohnheit, Gedichte zu rezitieren, die ihm gefielen, und sie nach seiner Rückkehr aufzuschreiben.

Obwohl Lei 2008 nach Hangzhou kam und als Fast-Food-Kurier arbeitet, liebt er weiterhin Gedichte.

An seinen arbeitsreichsten Tagen muss der Kurier mehr als 50 Bestellungen pro Tag ausliefern und verdient bis zu 9.000 Yuan (1.160 Euro) pro Monat. Trotzdem nutzte er jeden verfügbaren Moment, um Gedichte zu rezitieren. „Zum Beispiel bin ich es gewohnt, Gedichte zu rezitieren, wenn ich in Restaurants auf Essen warte, und vor Ampeln auf dem Weg zum Essen. Das Rezitieren von Gedichten bereichert nicht nur mein Wissen, sondern macht meine Arbeit auch weniger langweilig."

Was seine Zukunftspläne angeht, sagte der Kurier, dass er sich an das Lesen und Rezitieren von Gedichten halten werde.