Beijing

Der erste chinesische Raumfrachter „Tianzhou 1" hat um 18.28 Uhr am Donnerstag sein zweites Auftanken des Raumlabors „Tiangong 2" in der Umlaufbahn erfolgreich beendet.

Bai Mingsheng, Chefdesigner des Raumfrachters „Tianzhou 1" von der China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC), teilte zuvor mit, das Auftanken gehöre zu den Kerntechnologien beim Aufbau der Raumstation. Die Beherrschung dieser Technologie schließe nun eine Lücke des chinesischen Raumfahrtwesens. Barrikaden bei der Energieversorgung beim Aufbau und langfristigen Betrieb der chinesischen Raumstation seien beseitigt worden. Zurzeit beherrschen weltweit nur wenige Länder, darunter Russland und die USA, die Technologie des Auftankens in der Umlaufbahn. Tatsächlich kann momentan nur Russland dieses Manöver ausführen.

„Tianzhou 1" ist der erste chinesische Raumfrachter. Er wurde am 20. April vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang ins All geschickt. Am 22. April dockte er am Raumlabor „Tiangong 2" an. Die Raumfahrtmission von „Tianzhou 1" ist das letzte Manöver unter den Aufgaben des Raumlabors im Rahmen des chinesischen bemannten Raumfahrtprojekts. Sie kennzeichnet eine erfolgreiche Vollendung der zweiten Stufe des bemannten Raumfahrtprojekts. Damit ist China in die „Raumstations-Ära" eingetreten.