Tokio

Der Koalitionspartner in Japan hat Ministerpräsident Shinzo Abe aufgefordert, in seiner Rede zum Kriegsende eine Entschuldigung einzufügen. Abe will dies vorerst nicht annehmen.

Der kleineren Komeito Partei ist jedoch gelungen, die Rede in Form eines Kabinettsbeschlusses zu veröffentlichen anstatt wie von Abe ursprünglich geplant als private Rede.

Abe habe die Form des Kabinettsbeschlusses bisher abgelehnt, weil er die Formulierung seiner Vorgänger meiden wollte, kommentierte die Zeitung Yomiuri Shinbun. Regierungschefs wie Murayama oder Koizumi sprachen in ihren Jubiläumsreden von Invasion und Entschuldigung.

Unterdessen bekräftigte Chinas Botschafter in Japan, Cheng Yonghua, dass China und die übrige Welt sehr gespannt seien auf Abes Worte zum Jubiläum. Die Weltgemeinschaft sehe nicht gerne, dass Japan von seinem pazifistischen Kurs nach dem Zweiten Weltkrieg abweiche.

Der australische Kommunikationsminister Malcolm Turnbull hat seine Landsleute aufgefordert, Chinas unersetzliche Rolle im Krieg gegen den Faschismus nicht zu vergessen. Kein anderer Verbündeter Australiens habe im Zweiten Weltkrieg so lange Widerstand geleistet wie China, sagte Turnbull.