Tokio
Innerhalb eines Tages sind in Japan gleich zwei Ministerinnen zurückgetreten. Justizministerin Midori Matsushima gab am Montag ihr Amt ab, da sie insgesamt mehr als 20000 Fächer an Wähler verschenkt haben soll, was in Japan illegalen Spenden gleichkommt. Kurz zuvor hatte bereits Industrie- und Handelsministerin Yuko Obuchi ihren Rücktritt erklärt, da gegen sie Ermittlungen wegen Ungereimtheiten bei politischen Spenden laufen.
Regierungschef Shinzu Abe hat die Rücktrittsgesuche angenommen. Er habe die beiden Ministerinnen ernannt und übernehme die Verantwortung, betonte Abe.
Die Rücktritte gelten als schwerer Rückschlag für den Regierungschef. Matsushima und Obuchi waren zwei von fünf Frauen, die Abe bei einer Regierungsumbildung im vergangenen Monat mit einem Posten in seinem Kabinett bedacht hatte. Der Ministerpräsident wollte so seine Unterstützung für Frauen in Führungsrollen demonstrieren.