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Tiemenguan – Das eiserne Tor an der Seidenstraße
  2014-07-09 09:28:52  cri

Die Geschichte und Bedeutung der Chinesischen Mauer ist den meisten bekannt. Die Grenzbefestigung sollte das chinesische Reich vor Eindringlingen aus dem Norden beschützen. Doch über viele Jahrhunderte wäre die Mauer nur die Hälfte wert gewesen, wenn die westlichsten Abschnitte der berühmten Seidenstraße nicht ebenfalls gesichert worden wären. Eine entscheidende Rolle spielte dabei ein Pass in der heutigen Uigurischen Autonomen Region Xinjiang – der Tiemenguan („Eisentor-Pass"). Da sie relativ leicht zu verteidigen war, spielte die Enge eine bedeutende Rolle beim Schutz der wichtigen Handelsstraße vor den aus dem Norden vorstoßenden räuberischen Nomaden. 

Das „eiserne Tor" zur Seidenstraße

Der Tiemenguan liegt etwa acht Kilometer nördlich der Stadt Korla im Zentrum Xinjiangs. Alle Händler, die ins Tarimbecken gelangen wollten, mussten hier passieren. In der Tang-Dynastie wurde hier erstmals eine militärische Basis errichtet, das „Eisentor" entwickelte sich zu einem Knotenpunkt auf der Seidenstraße. Etwa zur selben Zeit verewigte der chinesische Dichter Cen Shen die steilen Hänge und den damals noch wilden Fluss am Fuße des Tiemenguan in einem Gedicht. Die vier chinesischen Zeichen襟山带河(„JinShanDaiHe" – Der Berg als Kleidung, der Fluss als Gürtel) erinnern heute daran, wie extrem steil und beeindruckend das „Eisentor" einst war.

„JinShanDaiHe" – Der Berg als Kleidung, der Fluss als Gürtel

Skulptur des Dichters Cen Shen

Heute ist der Tiemenguan, der 1989 restauriert wurde, eine beliebte Touristenattraktion, auch weil sich um den Pass eine Liebeslegende rankt. Eine Prinzessin soll einst unglücklich in einen Ministersohn verliebt gewesen sein. Der König und sein Gefolge hatten etwas gegen diese Liebe. Es kam, wie es kommen musste, zu einer Tragödie. Das Liebespaar wurde von Soldaten verfolgt und stürzte am „Eisentor" in den Tod.

Am Fuße von Tiemenguan

Die Bedeutung des Tiemenguan an der Seidenstraße ist vor zwei Jahren wieder deutlich geworden. Das eiserne Tor diente als Namensgeber für die sechste Stadt in Xinjiang, die dank des Produktions- und Aufbaukorps (PAK) entstanden ist – Tiemenguanshi.

Text und Fotos von Kamil Wysocki

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