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Luoyang Museum – Eine Tausendjährige Geschichte (09. April)
  2014-04-14 09:14:26  cri

Das Luoyang Museum wurde 1958 gegründet. 1973 wurde es in die Innenstadt verlegt. 2009 wurde das dritte Gebäude fertiggestellt, das nun auf zwei Etagen 62.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bietet und das Museum zum größten der Stadt macht. Eingeteilt ist es in zwei Teile, eine Dauerausstellung und eine zweite, wechselnde temporäre Ausstellung. In der Dauerausstellung sind sämtliche Überreste der tausendjährigen Vergangenheit Luoyangs zu bewundern. Diese beinhalten eine Vielzahl archäologischer Funde und Kunsthandwerk aus mehreren Jahrtausenden – von neolithischer Keramik über frühchinesische Bronze bis hin zu Porzellan aus der Song-Dynastie (960-1279 n. Chr.). Außerdem besitzt das Luoyang-Museum eine der bedeutendsten Sammlungen der Tang-Dynastie (618-907 n. Chr.). Für einen Besuch sollte man sich daher Zeit nehmen, da bei einer solchen Vielfalt selbst mehrere Stunden zu kurz sein können.

Schon der Eingang des modernen Gebäudes gibt ein Indiz auf die Größe des Museums

Die zwei Stockwerke des Museums führen chronologisch durch die Geschichte der ehemaligen chinesischen Hauptstadt. In der ersten von drei Hallen im Erdgeschoss werden die Besucher daher von den ältesten Exponaten begrüßt, die das Museum zu bieten hat: Archäologische Funden aus der Jungsteinzeit. Gefunden wurden diese Exponate bei Bewässerungsarbeiten in den 1950er Jahren. Sie beweisen, dass Luoyang bereits vor etwa 7000 Jahren dicht besiedelt war.

Die neolithische Keramik wird jedoch schnell von frühzeitlicher chinesischer Bronze aus der Shang-Dynastie (16.-11. Jahrhundert v. Chr.) abgelöst. Anhand der bronzenen Töpfe, Gefäße und Lampen lässt sich die Entwicklung Luoyangs über mehrere Jahrhunderte nachvollziehen. Auch detaillierte Tonfiguren helfen dabei, das komplexe Bild der Geschichte zu verstehen.

Die dritte Halle des Erdgeschosses ist Steinhauereien gewidmet. Die ersten Exemplare dieser oft überlebensgroßen Steinfiguren stammen aus der Zeit der Tang-Dynastie und wurden in Gräbern ehemaliger Kaiser entdeckt. Ihr Zweck bestand darin, dem Kaiser auch in seinem nächsten Leben zu dienen und ihn zu schützen. Verbunden mit dem Gedanken der Wiedergeburt zeigen die Steinhauereien auch erste Darstellungen buddhistischer Kunst.

Detaillierte Steinhauerei in Form eines Drachenkopfes

Das zweite Stockwerk des Museums widmet sich dem Kunsthandwerk: Figuren aus Ton und Holz, deren Holzbestandteile die Zeit nicht überstanden haben, Bilder und Kalligraphien von großen Meistern ihrer Kunst und ganze Armeen detaillierter Tonfiguren.

Den Blick auf sich zieht hier besonders die Bleiglasurware „Sancai", die sich durch bunt glasierte Tonfiguren präsentiert. Die Technik der „drei Farben", wie der chinesische Ausdruck übersetzt lautet, wurde in der Tang-Dynastie entwickelt und konnte sich über die Seidenstraße sogar bis nach Europa ausweiten. Obwohl die drei Farben Grün, Gelb und Weiß häufig genutzt wurden, war die Farbpalette deutlich vielfältiger. Das besondere dieser bunten Tonfiguren, die häufig auch die Form von Kamelen und Pferden besitzen, ist jedoch nicht ein bestimmter Stil, sondern ihre Funktion: Sie waren Grabbeigaben.

Das Ende der Dauerausstellung besteht aus Zeugnissen buddhistischer Kunst, die verdeutlichen, wie wichtig der Buddhismus für Luoyang war. Viele kleine Buddhas dienen als Verzierungen für Stupas mit einer Höhe von mehreren Metern. Große Buddha-Statuen und Boddhisattvas dagegen sind ein eigenes Kunstwerk für sich.

Das einstige Zentrum des Buddhismus zeigt eine Vielfalt buddhistischer Kunst

Den wechselnden, temporären Ausstellungen steht eine Halle zur Verfügung. Diese wird meist mit neuzeitlichen Malereien und Kalligraphien gefüllt. Zwar sind sie historisch nicht immer so bedeutungsvoll wie die Exponate in den anderen Hallen des Luoyang Museums, doch besitzen sie ihre eigene Schönheit und können die Besucher damit in ihren Bann ziehen. Gerade für diejenigen, die sich nicht so gut mit chinesischer Geschichte auskennen, sind die Bilder eine einfache Art der Schönheit, die keine weitere Erklärung benötigt. Außerdem bilden sie den perfekten Abschluss für den Museumsbesuch. Nach der Reise durch die tausendjährige Geschichte der Stadt bringen sie den Besucher wieder in die Gegenwart.

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