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Die Qinqiang-Oper
   2005-12-01 15:13:07    Seite drucken   cri
Die Qinqiang-Oper, oder auch "Luantan"-Oper, ist eine Volksoper der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi. Und weil das Instrument Bangzi eine große Rolle spielt, wird sie oft auch Bangzi-Oper genannt.

Die Qinqiang-Oper, auch "Luantan"-Oper genannt, ist eine Lokaloper, die hauptsächlich in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi zu Hause ist.

Während der Tang-Dynastie war sie auch als "Kaiser Qingshihuangs Oper" bekannt. (Qinshihuang war der erste Kaiser der feudalen Dynastien Chinas). Die Qinqiang-Oper hat eine lange Tradition, sie ist von Inhaltsreichtum und musikalischer Vielfalt geprägt.

Die Qinqiang-Oper entspringt den lokalen Gesängen und Tänzen im Einzugsgebiet des Gelben Flusses in den Provinzen Shaanxi und Gansu, dem Ursprungsort der chinesischen Kultur. In Chang'an, dem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum im antiken China, entwickelte sich die Oper dank der unermüdlichen Anstrengungen von Künstlern mehrerer Generationen zu einem einflussreichen Operngenre.

Historischen Aufzeichnungen zufolge entstand die Qinqiang-Oper in der Qin-Dynastie (221-206 vor unserer Zeitrechnung), in der Tang-Dynastie erfuhr sie eine Blütephase, aber erst in der Yuan-Dynastie entwickelte sie sich zu einer Oper. In der Ming-Dynastie gewann sie an Reife, und in der Qing-Dynastie war sie schließlich weit und breit bekannt. Die lange Geschichte der Qinqiang-Oper rechtfertigt ihren Titel "Vorfahr der chinesischen Opern".

Die Qingqiang-Oper befasst sich häufig mit Themen wie Anti-Aggressionskrieg, der Kampf zwischen Loyalität und Treulosigkeit und der Widerstand gegen Unterdrückung. Andere besingen charakterliche Eigenschaften der lokalen Bevölkerung, wie beispielsweise Aufrichtigkeit, Fleiß, Mut und Ehrlichkeit.

Mit insgesamt 10.000 Werken war die Qinqiang-Oper einst führend unter den mehr als 300 Lokalopern Chinas. Allerdings sind heute nur noch rund 4.700 Opernstücke erhaltengeblieben.

Die Qinqiang-Oper ist auch eine der ältesten musikalischen Kunstformen, mit denen die Emotionen der Menschen zum Ausdruck gebracht werden. Die Qinqiang-Künstler haben eine ganze Reihe von Darstellungstechniken entwickelt, die auch andere Opernarten stark beeinflusst haben.

Während der Qing-Dynastie hielt die Qinqiang-Oper Einzug in Beijing und übte direkt Einfluss auf die Peking-Oper aus. Während der Regierungszeit des Qing-Kaisers Qianlong im 18. Jahrhundert erlebte die Qinqiang-Oper eine Blütephase. Damals hatten Qinqiang-Opernensembles in ganz China Fuß gefaßt. Allein in der Stadt Xi'an gab es 36 dieser Opernensembles.

Die Arien der Qinqiang-Oper lassen sich generell in zwei Kategorien einordnen: Ein Teil gehört zu den "Huan Yin" (den fröhlichen Melodien) der andere zu den "Ku Yin" (den traurigen Melodien). Das wichtigste Begleitinstrument der Qinqiang-Oper ist das Saiteninstrument "Banhu" mit seinem klaren und melodiösen Klang.

Die Qinqiang-Opernaufführungen sind von schlichter Kühnheit, anmutig und neigen oft zur Übertreibung. Die Rollen lassen sich in 13 Typen einteilen, nämlich vier Typen der Sheng (der Männerrolle in traditionellen chinesischen Opern), sechs Typen der Dan (Frauenfiguren), zwei Typen der Jing (Figuren mit bemalten Gesichten) und ein Typ des Chou (der Clownrolle also).

Die Qinqiang-Oper wird je nach Region beeinflusst von Dialekten und Volksmusik. Dort, wo die Qinqiang-Oper populär ist, lassen sich Nuancen in Artikulation, Arien und Musik der Qinqiang-Oper erkennen, aus diesen regionalen Unterschieden haben sich schließlich vier wichtige Schulen herausgebildet. In den letzten Jahren dominierte vor allem die Schule der Gegend von Xi'an.

Die Musik der Qinqiang-Oper ist prächtig und elegant, und die Darstellungen insgesamt sind schlicht, fein und lebhaft.

Seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts kämpfen die lokalen Opern Chinas ums Überleben. Bedauerlicherweise bildet auch die Qinqiang-Oper trotz ihrer langen Tradition und ihres hohen künstlerischen Werts keine Ausnahme. Kulturexperten setzen sich seit langem dafür ein, diese alte Kunstform vor dem Aussterben zu schützen. Einige haben sogar vorgeschlagen, einen Antrag um Anerkennung der Qinqiang-Oper als Weltkulturerbe zu stellen. Ein Vorschlag, der sicher wohl begründet ist.

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