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Das Banjin-Fest der mandschurischen Nationalität in Beijing gefeiert
   2005-12-01 15:10:07    cri
Mitte November jeden Jahres feiert die mandschurische Nationalität das "Banjin-Fest". Im Rahmen dieses traditionellen Festes finden verschiedene Treffen, Ausstellungen und natürlich auch kulturelle Darbietungen statt.

Das Treffen wurde von den Machern hinter der Webseite "Glückliche Mandschuren" veranstaltet und fand einen Tag vor dem "Banjin-Fest" statt. Dazu kamen Internet-Freunde der Webseite auf dem Tian'anmen-Platz im Stadtzentrum von Beijing zusammen. In traditioneller Kleidung der Mandschuren zogen sie die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich, denn in dieser Kleidung sind Menschen dort nur selten zu sehen. Das Banjin-Fest ist ein besonderes Fest der Mandschuren. Über die Herkunft dieses Festes weiß Shu Tao genau Bescheid:

"Die mandschrische Nationalität ist wohl die einzige auf der Welt, die auf administrativem Weg entstanden ist. Am 13. Tag des 10. Monats 1635 nach dem tradtionellen chinesischen Mondkalender hat der damalige Qing-Kaiser angewiesen, die Nüzhen-Nationalität in die mandschurische Nationalität umzubenennen."

Die Mandschuren feiern seither am Tag ihrer Umbenennung das "Banjin-Fest". Denn "Banjin" heißt auf Mandschurisch soviel wie "Neugeburt" oder "Aufschwung". Der Name des Festes ist eng mit dem Wunsch nach einer Blüte der eigenen Nationalität und Prosperität des Landes verbunden.

Die mandschurische Nationalität zählt mittlerweile mehr als 10 Millionen Angehörige in ganz China. Sie ist nach der Han- und der Zhuang-Nationalität die drittgrößte chinesische Nationalität. Die Mandschuren gründeten die letzte feudale Dynastie Chinas - die Qing-Dynastie. Während der über 200 jährigen Herrschaft der Qing-Dynastie hat die mandschurische Nationalität einen großen Beitrag zur Vielfalt der chinesischen Kultur geleistet, und das sowohl in den Bereichen Architektur, Kleidung und Schmuck, als auch in Sprache, Literatur und Kunst.

Die Teilnehmer des Treffens waren größtenteils junge Mandschuren, die eine große Vorliebe für die Kultur ihrer Nationalität hegen. Das Motto des Treffens lautete: Für den Schutz und die Entwicklung der mandschurischen Kultur. Dazu meinte Liu Fei, einer der Macher der Webseite "Glückliche Mandschuren" und Initiator des Treffens:

"Viele der mandschurischen Traditionen sollten fortgeführt und weiter entwickelt werden. Die mandschurische Nationalität hat ihre eigene Sprache und Schrift. Das ist unter den nationalen Minderheiten Chinas ziemlich selten. Beispielsweise ist der "Qipao", das traditionelle mandschurische Frauenkleid, meiner Meinung nach wirklich schützenswert."

Da die Mandschuren seit längerer Zeit mit den Han-Chinesen zusammenleben, sind Sprache und Schrift der mandschurischen Nationalität allmählich in Vergessenheit geraten. Auch viele Sitten und Gebräuche der Mandschuren sind verloren gegangen. Erfreulicherweise ist der jungen Generation der Mandschuren bewusst, ihre eigene Tradition und Kultur zu pflegen. Yirgenjueluo Chaowei aus der nordchinesischen Stadt Baoding hat zum Treffen der Internet-Freunde eine von seiner Mutter selbst genähte Mandschuren-Tracht angezogen. Stolz erzählte er, dass er diese Tracht zu allen Festtagen der Mandschuren trägt.

Moergenjueluo Yongning aus Beijing war begeistert von dem Treffen der mandschurischen Internet-Freunde:

"Das Treffen wie dieses hier gefällt mir sehr. So ist doch ein Meinungsaustausch möglich. Ich werde mich in Zukunft intensiver die mandschurische Kultur studieren."

Viele Teilnehmer der Veranstaltung lernten einander durchs Internet kennen. Doch alle fühlten sich schon bei der ersten Begegnung wie alte Bekannte. Guaerjia Yihui aus der nordchinesischen Küstenstadt Tianjin meinte:

"Ich fühle mich hier wie zuhause, obwohl ich nur wenige Leute kenne. Mich beeindruckt die Atmosphäre hier, also diese Verbundenheit innerhalb der Nationalität."

Unter den Teilnehmern befanden sich auch Gelehrte und kaiserliche Nachkommen der Qing-Dynastie. Zu den Gelehrten gehört auch Frau Professor Aixinjueluo Jinshi:

"Ich freue mich sehr, daß viele junge Mandschuren die mandschurische Sprache auf eigene Initiative lernen. Lassen Sie uns gemeinsam darum bemühen, die Kultur unserer Nationalität zu entfalten. Die Traditionen der Manschuren müssen fortgeführt werden."

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