Pumi
Die Pumi-Nationalität lebt hauptsächlich im Nordwesten der Provinz Yunnan. Dort wohnen sie in der Regel in den Tälern der Hochgebirge. Traditionell betreiben sie Ackerbau und Viehzucht, aber sie sind auch gute Handwerker. Die Pumi verstehen sich gut darauf, Stoffe zu weben sowie Flechtwaren aus Bambus herzustellen.
Die Pumi haben ihre eigene Sprache, benutzen aber die Schrift der Han-Nationalität. In ihrer Kultur spielen Tanz und Gesang eine große Rolle, und bei jedem Fest, insbesondere bei den Hochzeitsfeiern gibt es endlose Wechselgesänge.
Die Pumi lieben die weiße Farbe und tragen deshalb auch gern weiße Kleidung.
Die Kinder der Pumi Nationalität, egal ob Mädchen oder Jungen, tragen alle lange Leinenkleider mit Knöpfen an der rechten Seite und Silberknöpfen am Kragen, darüber ziehen sie eine aus mehreren Stoffteilen gefertigte Stoffweste mit Fransen an den Enden. Die Mädchen lassen ihr Haar lang wachsen und flechten es zu Zöpfen, in die rote und grüne Perlenschnüre eingeflochten werden. Auf dem Kopf tragen sie eine Stoffkappe in der Gestalt eines Katzenkopfes mit zwei aufgerichteten Ohren and manchmal verziert mit einem Paar Fischzähnen oder fünf silbernen Botthisatvas. Bei Jungen ist das Haar vorn zu drei Zöpfen geflochten, einem Zopf mehr als bei Mädchen.
Junge Frauen tragen alle kurze Jacken in weiß, schwarz oder rot, mit Knöpfen an der rechten Seiten, eng geschnittenen Armen und hohem Kragen. Erwachsene Frauen tragen dazu Schals und Schürzen mit geflochtenen Borten. In einigen Gebieten tragen Frauen enganliegende Faltenröcke, die bis zu den Füßen hinunterreichen. Im allgemeinen tragen die Frauen der Pumi-Nationalität sehr lange Westen, deren Enden mit Blumenmustern bestickt sind. Wenn die Frauen einen Ehemann suchen, dienen die Westen oft als Andenken. Erwachsene Frauen lieben das Tragen von Perücken, die in der Regel aus Yak-Fell gefertigt sind und mit purpurnen oder blauen Fäden oder Perlenschnüren an der Haarlinie verziert sind. Sie tragen silberne Ohrringe, und Halsketten aus Korallen, Achaten oder Perlen.
Junge Männer der Pumi-Nationalität tragen kurze Jacken mit Silberknöpfen an der rechten Seite, ihre meist schwarzen Hosen sind weit geschnitten. Über ihr Jackett tragen sie manchmal lange Umhänge und Westen. Erwachsene Männer lassen ihr Haar lang wachsen und binden es rund um ihren Kopf mit einer Seidenschnur zusammen. Einige Männer rasieren ihren Kopf kahl, lassen aber einen kleinen Haarbüschel stehen, den sie zu einem Zopf am oberen Ende des Kopfes zusammenbinden. Ältere Männer und Frauen tragen weder Schmuck noch Perücken.
Jinuo
Die Stadt Jinghong befindet sich im Autonomen Bezirk der Dai-Nationalität, Xishuangbanna, in der Provinz Yunnan. Dieser Stadt gehört eine besondere Gemeinde an, und zwar die Gemeinde der Jinuo-Nationalität. Dort lebt der größte Teil dieser chinesischen Minderheit.
Die Jinuo sind seit alters her Bauern. Die Frauen der Jinuo sind für ihre Spinn- und Webkunst berühmt, während die Männer meisterhaft Flechtwaren aus Bambus herstellen können.
Die Jinuo haben eine eigene Sprache, aber keine eigene Schrift entwickelt. In ihrer Nationalität haben sich zahlreiche Balladen, Geschichten und Legenden erhalten. Die Jinuo sind gute Sänger und Tänzer. Schon als Kinder werden sie schnell mit den traditionellen Melodien vertraut. Dabei können sie sehr schnell zu einer vorgegebenen Melodie ein Stegreifgedicht verfassen oder lange Wechselgesänge improvisieren. Die Jinuo vergöttern die Sonne. Und die Sonnentrommel der Jinuo ist sowohl ein traditionelles Opfergefäß, als auch ein Musikinstrument. Der Tanz mit der Sonnentrommel ist als typischer Tanz der Jinuo bekannt.
Die Frauen der Jinuo-Nationalität tragen kragenlose Jacketts mit einer Knopfleiste an der Vorderseite. Die Ärmel sind am oberen Abschnitt aus schwarzem oder weißem Stoff gefertigt, während der untere Abschnitt aus Stoff in sieben Farben wie rot, blau gelb oder weiß besteht. Außerdem tragen die Jinuo-Frauen kurze Röcke mit einer roten Borte. Auf dem Rücken ihrer Trachtenjacke ist ein quadratisches Stück weißen Stoffs genäht. Dieser Stoff ist mit einem runden Mondmuster bestickt. Im Inneren der Jacke offenbart sich ein Mieder mit hellfarbigen Stoffstreifen und verschiedenen Stickereien. Die meisten Frauen der Linuo-Nationalität tragen kurze schwarze Röcke mit roter Borte. Ihre Waden bedecken sie mit schwarzem Stoff. Zudem binden die ledige Frauen ihr Haar am Hinterkopf zusammen, verheiratete binden es hingegen an der Stirn zusammen. Außerdem tragen sie eine gepunktete Kappe, die an ihrer Rückseite wie ein Regencape bis zu den Schultern herunterreicht.
Die Männer der Jinuo-Nationalität sieht man oft mit einer weißen farblosen kurzen Jacke mit einer Knopfleiste an der Vorderseite. Dazu tragen sie weiße oder blaue Hosen aus Leinen oder Baumwolle. Die Rückseite ihrer Jacke ist bestickt mit Monddarstellungen. Früher teilten die Männer ihr Haar in drei Haarbüschel auf. Der Haarbüschel in der Mitte steht für das Gedenken an Marquis Wu, während die anderen beiden den Eltern gewidmet sind.
Männer und Frauen der Jinuo-Minderheit gingen früher barfuß und trugen dicke Bambus-oder Holzstäbe in ihren Ohrläppchen. Dabei galten die Männer und Frauen mit den größten Löchern in den Ohrläppchen als die schönsten. Nach Ende des Bürgerkrieges wurden verschiedene Gewohnheiten abgelegt, dazu gehörte die Dreiteilung der Haarpracht bei Männern und auch das Bohren großer Löcher in die Ohrläppchen. Heutzutage binden die Männer der Jinuo-Minderheit ihr Haar mit einem schwarzen Tuch ein.
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