Im Autonomen Gebiet der Uiguren Xinjiang in Nordwestchina leben nicht nur Uiguren und Kasachen, sondern auch Tadschiken, Kirgisen und Usbeken.
Die Tadschiken leben vor allem im Autonomen Kreis Tashiku'ergan der Tadschiken-Nationalität im nordwestchinesischen Xinjiang.
Sie sind Halbnomaden und leben hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht.
Die Tadschiken haben eine eigene Sprache, aber keine eigene Schrift. Deshalb bedienen sie sich meist der uigurischen Schrift. Die Tadschiken verehren den Adler als ihren Lieblingsvogel. In ihren Tänzen stellen sie Adler dar. Und die kleine Flöte, mit der sie ihre Tänze begleiten, ist aus Adlerknochen gemacht. Doch welche Trachten tragen die Tadschiken eigentlich?
Die traditionelle Männertracht der Tadschiken ist schlicht und einfach. Die Frauen hingegen sind betont elegant gekleidet. Hier nun einige Details:
Die tadschikischen Männer tragen in der Regel ein Hemd, darüber einen kragenlosen Mantel mit Knöpfen auf der Vorderseite, außerdem eine weite Hose und einen langen und farbigen Gürtel. Im Winter tragen die Männer einen Umhang aus Schaffell über ihrem Mantel. Zudem tragen sie gern ein Messer offen zu Schau. Sie halten das für sehr elegant, besonders wenn sie auf dem Pferd reiten. In der Regel tragen die Männer einen runden Hut mit hoher Krempe. Die Oberfläche des Hutes besteht aus Baumwollsamt und das Futter aus Wolle. Der Rand des Huts kann nach unter gedreht werden, so dass dann die Ohren und das Gesicht vor Kälte geschützt sind.
Die tadschikischen Frauen ziehen Kleider, die aus einem ganzen Stück angefertigt sind. Sie tragen gern rote oder bunte, mit Spitzen besetzte Kleider und darüber eine Weste. Eine röhrenförmige, bestickte Kopfbedeckung vollendet ihre schöne Tracht. Übrigens sind die Frauen der Tadschiken geschickt im Flechten, Schneidern und Sticken. Verheiratete Frauen tragen ein großes besticktes Tuch auf dem Rücken bis hinunter zum Gesäß. Auf dem Kopf tragen sie einen runden bestickten Hut, an dem ein Schleier zum Schutz vor der Kälte geheftet ist. Wenn die Frauen ausgehen, tragen sie ein langes und weites Kopftuch. Ältere Frauen bevorzugen ein weißes Kopftuch, während bei der Heirat die Braut ein rotes Tuch tragen muss. Vor dem Gesicht tragen die tadschikischen Frauen einen langen und großen Schleier, der aber Augen, Nase und Mund freilässt. Der Schleier reicht bis hinunter zu den Schultern und der Taille. Als Schmuck tragen die meisten Frauen drei bis fünf rote Perlenketten oder vier bis fünf Ketten aus silbernen Münzen.
Die Tadschiken, ob Männer oder Frauen, mögen Filzsocken an ihren Füßen. Außerdem tragen sie weiche Stiefel aus dem Fell von Wildziegen und eine Sohle aus Yakfell.
Wie die Tadschiken leben auch die Kirgisen im Chinesischen Autonomen Gebiet der Uiguren in Xinjiang. Sie betreiben vor allem Viehzucht. Die traditionellen Lebens- und Essgewohnheiten der Kirgisen sind vom Nomadenleben geprägt.
Die Kirgisen sind berühmt für ihre einzigartigen kunsthandwerklichen Fertigkeiten. Am bekanntesten sind ihre Stickereien und Flechtwaren. Kirgisen bevorzugen rote Farbe, weshalb sie ihre Tracht und ihre kunsthandwerklichen Erzeugnisse oft mit dieser Farbe verzieren.
Die Männer der Kirgisen ziehen ein langes ärmelloses Gewand aus Schaffell oder Baumwolle über ein weißes Hemd mit runden Kragen. Einige von ihnen tragen ein kragenloses langes Gewand aus Kamelhaar. Sie hängen ein kleines Messer oder Feuerstein an ihren Ledergürtel und ziehen gerne Lederhosen und Stiefel an. In dieser Tracht sehen sie besonders mutig aus.
Angehörige der kirgisischen Nationalität, ob alt oder jung, Männer oder Frauen, tragen eine kleine Mütze aus Kordsamt in den Farben grün, blau, purpur oder schwarz, darüber setzen sie sich zu allen Jahreszeiten einen großen Leder- oder Filzhut.
Die Frauen der Kirgisen tragen in der Regel eine weite, kragenlose Jacke mit Knöpfen auf der Vorderseite. Darüber ziehen sie eine schwarze Weste oder ein kragenloses Gewand. Junge Frauen bevorzugen Mützen und Jacken in roter Farbe und tragen üblicherweise ein rotes oder grünes Kopftuch. Für ältere Frauen ist weiß die Lieblingsfarbe. An den Füßen tragen Kirgisenfrauen gern bestickte hohe Stiefel. Junge Mädchen flechten ihr Haar zu vielen Zöpfen, und schmücken sie gerne mit Silbernketten und Perlen. Verheiratete Frauen haben lediglich zwei Zöpfe.
Im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang lebt auch eine Minderheit von Usbeken. Die meisten von ihnen wohnen in den Städten. Traditionell sind sie Handwerker und Händler. Einige wenige beschäftigen sich auch mit Ackerbau und Viehzucht. Da die Usbeken seit langem mit Uiguren zusammenleben, haben sich viele Ähnlichkeiten in den Sitten und Gebräuchen beider Nationalitäten ergeben, im alltäglichen Leben wie in der Religion.
Die Usbeken tragen vielfältig gestaltete bunte Mützen, die ein wichtiges Kennzeichen ihrer Tracht sind. Die Mützen sind bestickend und aus Baumwollsamt oder schwarzem Samt gefertigt. Frauen der Usbeken tragen manchmal Kopftücher über die Mützen.
Die Männer der Usbeken tragen oft ein knielanges Gewand, das an der Seite geöffnet ist. Dazu legen sie einen bestickten Gürtel an. Am Kragen, der vorderen Öffnung und am Aufschlag des Hemds sind bunte Stickereien zu sehen. Männer der Usbeken ziehen Lederstiefel und manchmal noch Überschuhe an.
Die Frauen der Usbeken tragen Kleider, die aus einem Stück gefertigt sind. An den Füßen tragen sie Pelzschuhe oder Schuhe mit Stickereien.
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