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Tibetologe Putong Tshe ring und seine ausländische Lehrlinge
   2005-11-07 16:50:34    cri
Im März diesen Jahres kamen sechs Japaner, Italiener, Amerikaner und Südkoreaner nach Lhasa in die Universität Tibet. Sie haben Putong Tshering zum Lehrermeister genommen und wollten von diesem 38jährigen Mann zwei Jahre lang Tibetologie lernen. Sie wissen wohl, dass nicht alle ausländischen Schüler diese Portion Glück haben, in Tibet dem Lehrer Putong Tshering zu folgen und langfristig Tibetologie zu studieren. Denn unter allen Menschen, die Putong Tshering zum Lehrer nehmen wollten, können die meisten nur pro Jahr zwei Monate lang zwischen Mai und Juli an dem fortgeschrittenen internationalen tibetischsprachigen Kurs teilnehmen.

Putong Tshering, geboren im Xigaze-Gebiet Tibets, ist ein kenntnisreicher Tibetologe und unterrichtet zur Zeit in der tibetischsprachigen Fakultät der Universität Tibet. Vor dreizehn Jahren absolvierte er an der Zentralen Nationalhochschule in Beijing sein Studium und erwarb den Bachelor-Titel für Tibetologie. Vor sieben Jahren begab er sich wieder in die weit entfernte Universität Oslo in Norwegen, um sich auf das Diplom vorzubereiten und die in Tibet weitreichende buddhistische Geschichte zu erforschen.

Im Juni 2001 beendete Putong sein Studium und kehrte nach Tibet zurück. Seitdem kamen jährlich nicht nur viele chinesische Studenten der Tibetischen und der Han-Nationalität zu ihm, um die tibetische Buddhismusgeschichte kennenzulernen, sondern auch viele ausländische Studenten wollten ihn zum Lehrer nehmen.

Katarina Turpeinen aus Finnland ist eine der 21 ausländischen Schüler, die Putong im Sommer dieses Jahres aufgenommen hat. Die dreißigjährige Katarina ist nun Doktorandin des Studienfaches Tibetologie an der Universität Helsinki in Finnland. Bevor sie in die USA reiste, hatte sie an der finnischen Universität in Helsinki eineinhalb Jahre Tibetisch studiert. Trotzdem meinte sie, dass sie unbedingt nach Tibet fliegen müsse, um ihren Traum, eine Tibetologin zu werden, zu realisieren. Nur dort gibt es die guten Voraussetzungen, also die sprachliche und kulturelle Umgebung für die Forschung der Tibetologie.

"Meine tibetische Umgangsprache zu verbessern und Tibetisch präzise und fließend sprechen zu können, ist das Hauptziel meines Studiums in Tibet. Mich interessieren sehr die tibetische Kultur und der Buddhismus in Tibet. Nun bemühe ich mich, eine Tibetologin zu werden."

Wie alle anderen Lehrer der Uni geht auch Putong täglich Schritt für Schritt beim Unterricht vor. montags- bis freitagvormittags erteilt er täglich ununterbrochen vier Stunden Unterricht. Abgesehen davon, dass er die Hör- und Sprechfähigkeit der ausländischen Studenten ausbilden muss, hat Putong für sie noch tibetische Geschichte und tibetische Literatur als Wahlfächer eingerichtet. Und zwar hat er den klassischen Roman in Alttibetisch "Die Lieder und Biographie von Milarepa" als Lehrmaterial ausgewählt. Putong sagt:

"Das Hauptziel der Wahl dieses klassischen alttibetischen Werkes als Lehrmaterial ist ja, die Lese- und Analysefähigkeit der Studenten in der alttibetischen Sprache zu trainieren. Gleichzeitig wird ihr Wortschatz dadurch vergrössert."

Katarina sagte, dass sie den Lehrer Putong bewundert und ihr Herz voller Dankbarkeit erfüllt ist. Sie habe nicht nur Fachkenntnisse vom Lehrer gelernt, sondern ist auch von seinem unermüdlichen vorbildlichen Berufsgeist tief beeindruckt.

"Der Lehrer ist sehr nett und geduldig, fragt uns ständig, ob wir alles verstanden haben. Solange wir nichts kapiert haben, hält er mit dem Unterricht an und erklärt uns voller Geduld immer wieder, worum es geht. Ich hatte nie damit gerechnet, dass sein Unterricht derart ausgezeichnet ist."

Der 42jährige Zoran Lazovic kommt aus Jugoslawien. Wie Katarina ist er auch Putongs kurzfristiger Schüler. Dieser Doktorand der amerikanischen Universität Santa Barbara in Kalifornien zeigt insbesondere Interesse an der tibetischen Kultur und Religion.

"Als ich vierzehn oder fünfzehn Jahre alt war, hatte ich ?Die Lieder und Biographie von Milarepa' in Jugoslawisch durchgelesen. Milarepa ist eine ungewöhnliche Persönlichkeit, in seinem ganzen Leben hat er anderen stets Gutes getan. Von seiner Tugend bin ich berührt und angespornt."

Vor acht Jahren fing Zoran in den USA an, tibetisch zu lernen. Er sagte, er habe selbst nie den Mund aufgemacht und Tibetisch gesprochen. Obwohl die gelernten alttibetischen Wörter in der Uni in den USA aus buddhistischen Redewendungen bestanden, aber auch aus einfachsten Wörtern des alltäglichen Lebens wie 'Fenster', 'Wand', 'Straße' usw., konnte er sie nicht aussprechen. Deshalb schätzt er die Chance zum Studium in Tibet und beschloss, das einzigartige Sprachmilieu zu nutzen und die gesprochene tibetische Sprache gut zu beherrschen.

"In Tibet haben wir recht viele Möglichkeiten zum Austausch der Tibetischen Sprache. Wir können die Radioprogramme in Tibetisch hören, die Fernsehserien in Tibetisch schauen und die tibetischsprachigen Zeitungen lesen. Auch die Grammatik alter und moderner tibetischen Sprache können wir lernen."

Der Schüler, schon vier Jahre älter als der Lehrer, sagte, er habe in Lhasa sowohl großes Wissen erworben als auch Freundschaften geschlossen. Außerhalb des Unterrichts sei der Lehrer Putong sein Freund. Putong hat seine Studenten in der Freizeit mehrmals zu Ausflügen und Picknicks in die Umgebung Lhasas mitgenommen.

Skl Zang Dorje in der Internationalen Kooperations- und Kommunikationsabteilung der Uni Tibet berichtet, dass seit den letzten Jahren die an der Uni Tibet immatrikulierten lang- und kurzfristigen ausländischen Studenten Jahr für Jahr zunehmen. Allein im letzten Jahr gab es über 90 ausländische Studenten.

"2004 waren unter allen ausländischen Studenten der Uni Tibet zum großen Teil Amerikaner. In unserer Uni erhöht sich ebenfalls die Anzahl der Studenten aus anderen Ländern. Beispielweise gab es früher selten Studenten aus der Schweiz, Neuseeland oder Südafrika. Jetzt kommen auch immer mehr Studenten aus diesen Ländern."

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