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Tibetische Tanzregisseurin Phurbu Zholma
   2005-11-07 16:26:21    cri
Die tibetische Nationalität lebt zu einem Großteil auf dem Qinghai-Tibet-Plateau. Die Minderheit ist nicht zuletzt auch für ihre Gesangs- und Tanztalente sehr bekannt. Eine kulturelle Vertreterin der tibetischen Minderheit ist die Tanzregisseurin aus dem tibetischen Gesangs- und Tanzensemble, Phurbu Zholma.

Phurbu Zholma ist nun fast 40 Jahre alt. Schon als sie noch klein war, tanzte und sang sie sehr gern. Vor beinahe 30 Jahren wurde sie im zarten Alter von elf Jahren in Lhasa vom tibetischen Gesangs- und Tanzensemble als Tänzerin aufgenommen. Danach wurde sie mit anderen Mitgliedern des Tanzensembles in die chinesische Hauptstadt Beijing geschickt und begann dort in der bekannten Beijinger Tanzhochschule, der besten Hochschule des Landes, ihr fünfjähriges Studium. Das ist nun über 20 Jahre her, aber wenn sie von diesem Studium spricht, ist Phurbu Zholma noch ganz hin- und her gerissen. Sie sagte uns:

"Ich werde das fünfjährige Leben in Beijing nie vergessen. Es gab in unserer Klasse tibetische Studenten und Kommilitonen der Han-Nationalität. Wir haben uns gut miteinander verstanden, bis heute stehen wir mit vielen Studienkollegen noch in Kontakt. Die Lehrer hatten für uns bis ins Kleinste gesorgt und häufig uns beim Nachholen der Lektionen geholfen. Zuletzt haben alle mit guten Leistungen ihr Studium absolviert."

Nach ihrem Studium kehrte Phurbu Zholma in ihre Heimat zurück und arbeitete als Tänzerin im tibetischen Gesangs- und Tanzensemble. Dank solider elementarer Fähigkeit und durch eigene Bemühungen ist sie eine Solotänzerin des Ensembles geworden. Seit 1991 war sie mit dem Ensemble in viele Länder auf Tournee, unter anderem in den USA, in Kanada, Dänemark, Schweden, Belgien, Luxemburg und Singapur und hat den Zuschauern die vielfältigen und schönen tibetischen Tänze vorgeführt. Zu diesen Aufführungen sagte Phurbu Zholma:

"Unter den Zuschauern waren immer auch im Ausland lebende Tibeter. Am Anfang verstanden sie die tibetische Kultur nicht allzu gut. Aber nachdem sie unsere Aufführung gesehen haben, schätzen viele uns hoch ein. Sie sagen stets, dass unsere Tanzaufführungen für sie zunächst fremd, aber zugleich geheimnisvoll und wunderschön waren. Sie haben den traditionellen tibetischen Tanz tatsächlich gesehen."

Im Jahr 1997 wollte das tibetische Gesangs- und Tanzensemble einige Regisseure für den tibetischen Tanz ausbilden. Damals hatte Phurbu Zholma noch andere Möglichkeiten, beruflich weiterzukommen. Aber zuletzt beschloss sie doch, nach mehrjähriger Arbeit als Tänzerin nun weiter als Tanzregisseurin zu wirken. Zu dieser Geschichte sagte sie:

"Ich habe regelrecht Sehnsucht nach tibetischen Tänzen. Nun habe ich die Aufgabe und die Verantwortung, an die tibetischen Tänze kreativ heranzugehen. Ich will für die jüngere Generation noch bessere tibetische Tanzwerke schaffen."

Auch im Jahr 1997 ging Phurbu Zholma zum dritten Mal in die Beijinger Tanzhochschule, diesmal jedoch speziell für die Ausbildung als Tanzregisseurin. Während dieser Zeit sah sie, wie Beijinger Kinder in ihrer Freizeit an professioneller Tanzausbildung teilnehmen. Leider konnte man das nicht auf Tibet übertragen, denn entsprechende Lehrer gab es damals in Tibet nicht. Deshalb nahm sie auf eigene Kosten an einem Kurs über die Rangordnungsprüfung des Tanzes teil und erhielt zuletzt erfolgreich ein entsprechendes Zertifikat. Im Jahr 2001 gründete Phurbu Zholma in Tibet die erste Tanz-Freizeitschule für Kinder. Sie schaffte seither eine Reihe von Tanzprogramme für Kinder, die für die Kinder geeignet sind, aber auch tibetischen Charakter aufweisen. Viele tibetische Kinder, auch aus einfachen Verhältnissen, haben dadurch die Möglichkeit, eine professionelle Tanzausbildung zu erhalten.

Über ihre Tätigkeit in den letzten Jahren sagt Phurbu Zholma, dass man als tibetische Regisseurin sich tatsächlich ins Leben der einfachen Tibeter stürzen muss, um zu begreifen, wie der traditionelle Tanz in Tibet gebildet, sich verbreitet und entwickelt hat.

"Wir sollen die traditionelle Tanzkunst vollständig schützen. Aber der auf der Bühne gezeigte Tanz soll sich nicht nur in ausgefahrenen Bahnen bewegen, sondern er muss sich weiter entwickeln. Schwerpunktaufgabe ist: Wir müssen die Methode der Entwicklung gut begreifen. Sonst wird die traditionelle Essenz zerstört. Daran arbeite ich sehr häufig."

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