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Zauberpinsel des Jungen Ma Liang
   2005-10-13 09:25:56    cri
Es war einmal ein Junge namens Ma Liang, dessen Eltern schon früh gestorben sind. Ma Liang wollte sehr gern malen lernen. Nun war er aber früh verwaist, hatte kein Geld für die Ausbildung in der Malerei und musste sich selbst sein Brot verdienen. Tagaus, Tagein sammelte er Reisig im Wald oder schnitt Gras und blieb doch so arm dabei, dass ein Malpinsel eine unerschwingliche Kostbarkeit für ihn bedeutete.

Eines Tages fragte er den Lehrer einer Schule:"Darf ich einen Pinsel bei Euch borgen? Die Malkunst möchte ich nämlich sehr gern lernen."

Der Lehrer sagte zu ihm:"Was fällt dir eigentlich ein, du Straßenjunge! Ein Habenichts wie du - und will Malen lernen!"

Ma Liang dachte sich, soll uns Armeleutekinder nun auch noch die Malerei verboten werden? Dann beschloss er, das Malen selbst fleißig zu lernen. Tag um Tag übte er mit Fleiß und Ausdauer und machte gute Fortschritte, denn er hatte auch ein gewisses Talent. So täuschend echt malte er zum Beispiel Vögel, dass man dachte, sie würden plötzlich zu zwitschern anfangen. Und auch seine gemalten Fische sahen so natürlich und lebendig aus, als ob sie bei der ersten Berührung ihre Flossen bewegen und davonschwimmen würden. Wonach er sich aber am meisten sehnte, das fehlte ihm. Er hatte noch immer keinen Pinsel.

Eines Abends war Ma Liang nach der Arbeit sehr müde und war früh geschlafen. Da kam ein sehr alter Mann, der Ma Liang einen Pinsel gab und sagte:"Das ist ein magischer Pinsel. Sei vorsichtig damit und gebrauche ihn nur zu guten Zwecken." Ma Liang war so froh und sprang von seinem Bett auf. Er wollt dem Alten Dank sagen, konnte aber ihn nicht mehr sehen. Ma Liang dachte zunächst, dass es nur ein Traum war. Aber er hielt einen goldglänzenden Pinsel in seiner Hand.

Ma malte dann mit dem Pinsel ein Vögelchen, das flog sofort in die Lüfte. Er malte auch einen Fisch, der sofort im Wasser verschwand und davon schwamm. Er zog nun Tag für Tag durchs Dorf und malte zum Beispiel armen Bauern Pflüge und Hacken, die sie bis dahin nicht besaßen, Öllampen und Schöpfeimer. All diese Sachen konnten die Bauern gut benutzen und sie waren dem Jungen sehr dankbar. Der Kaiser hörte von diesem unglaublichen Ereignis und schickte sofort ein paar Diener aus, um Ma Liang zum Kaiserhof zu bringen. Ma Liang hatte schon oft die Leute davon reden hören, wie herabgelassen und hartherzig der Kaiser die Armen behandelte. Er wollte deshalb nichts für den Kaiser malen. Der Kaiser nahm Ma dann den Pinsel ab und versuchte sich mit dem magischen Pinsel selbst in der Malkunst. Er malte dann viele Berge von Geld, doch statt Gold erhielt er riesengroße Wackersteine. Der Kaiser sah ein, dass er ohne Ma Liang mit dem Pinsel nichts anfangen konnte.

Er forderte dann Ma Liang auf, ein sagenhaftes Geld-Bäumchen zu malen. Ma hatte sich inzwischen schon einen Plan zurechtgelegt und tat, als ob er auf die Vorschläge des Kaisers mit Vergnügen einginge. Da freute sich der Kaiser und gab ihm den Zauberpinsel zurück.

Ma Liang malte aber ein schönes, blaues Meer auf die Wand. Der Kaiser rief sofort:"Ich brauche ein Geld-Bäumchen, nicht ein Meer!" Ma malte dann eine Insel in das Meer mit dem Geld-Bäumchen darauf. Der Kaiser war sehr froh und befahl Ma, ihm ein Schiff zu malen. Im Handumdrehen hatte ihm Ma Liang eine große Dschunke gemalt, und nachdem sich der Kaiser mitsamt Familie und Gefolge an Bord begeben hatte, malte Ma noch eine steife Brise dazu. Das Schiff fuhr dann ab.

Dem Kaiser ging aber die Fahrt zu langsam. Er schrie zum Ufer herüber:"Mal ein bisschen mehr Wind!" Da holte Ma Liang mit seinem Pinsel kräftig aus: Die Wellen schlugen höher, die Segel füllten sich, und schneller und schneller glitt das Schiff dahin. Noch ein paar Pinselstriche, und die See wurde sehr unruhig, schäumte und tobte. Dem Kaiser wurde angst und bange. Er schrie aus Leibeskräften:"Genug! Genug Wind! Mehr brauchen wir nicht!" Ma Liang schenkte dem Gezeter des Kaisers nicht die geringste Beachtung. Mit aller Macht schwang er jetzt seinen Pinsel. Ein Orkan brach los. Schwarze Wolken jagten über den Himmel. Die Wogen türmten sich haushoch empor, schmetterten auf das Schiff nieder und schlugen es in Trümmer. Der Kaiser und sein Gefolge versanken in den Fluten.

Die Geschichte, wie Ma Liang mit seinem Zauberpinsel den bösen Kaiser ins feuchte Grab malte, war bald in aller Munde.

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