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Geschichte über die Pferdekopf-Geige
   2005-10-13 09:25:01    cri
Der Name Marco Polo ist Ihnen bestimmt ein Begriff. Dieser italienische Reisende hat im 13. Jahrhundert China mehrere Male besucht und zur Förderung des Kulturaustausches zwischen Ost und West beigetragen. Nach historischen Aufzeichnungen war er im Jahr 1275 in der inneren Mongolei und wurde von dem Kaiser Khubilai der Yuan-Dynastie empfangen. Bei seiner Rückkehr hat er ein mongolisches Streichinstrument, eine Art Geige, die mit einem Pferdekopf verziert ist, nach Europa mitgebracht und damit auch zur Förderung westlicher Streichinstrumente beigetragen.

Die zweisaitige Geige mit dem Pferdekopf war in der mongolischen Bevölkerung schon Anfang des 13. Jahrhunderts sehr populär. Diese Geige hat einen leiterförmigen Resonanzkörper und einen Hals, der mit dem besagten Pferdekopf verziert ist. Ihr Name ist durch diese Verzierung entstanden. Ihre zwei Saiten sind unter den in- und ausländischen Streichinstrumenten einzigartig. Sie bestehen je aus 40 beziehungsweise 60 Pferdeschwanzhaaren. Durch Reiben der Haare entstehen eigenartige Klänge, die man als typische Steppenmelodie bezeichnet - tief, sanft und unbefangen.

In der mongolischen Steppe verbreitet sich eine bewegende Geschichte über diese Pferdekopf-Geige.

Vor langer Zeit lebte im mongolischen Steppengebiet ein Hirte namens Su He. Eines Tages fand er im Gras ein weißes Fohlen, das gerade geboren war. Er trug das Fohlen nach Hause. Mit der Zeit wuchs das Fohlen zu einem prächtigen Schimmel heran. Das schöne starke weiße Pferd wurde von allen Leuten im Dorf bewundert und geliebt. Su He war ein echter Freund des weißen Pferdes geworden.

Bei einem Rennwettbewerb gewann Su He mit seinem weißen Pferd den ersten Preis. Der Fürst dort ärgerte sich darüber und wollte das Pferd kaufen. Su He wollte diesem Handel natürlich nicht und sagte: "Ich bin gekommen, um an dem Rennwettbewerb teilzunehmen und nicht, um mein Pferd zu verkaufen!" Der Fürst nahm dem Hirten das weiße Pferd mit Gewalt ab und gewann mit ihm ein weiteres Rennen.

Um diesen Sieg zu feiern, veranstaltete der Fürst ein großes Bankett. Als er das Pferd bestieg, warf ihn das Ross unerwartet zu Boden. Das weiße Pferd schüttelte die Zügel ab und galoppierte schnell aus dem Fürstenhaus. Wütend befahl der Fürst seinen Bogenschützen, auf das weiße Pferd zu schießen.

In dieser Nacht lag Su He im Bett und dachte schlaflos an sein Pferd. Plötzlich hörte er ein Geräusch vor der Tür. Er begab sich zur Tür und öffnete sie. Dort sah er sein Pferd, dessen Körper durch viele Pfeilgeschosse blutüberströmt war. Die Verletzungen waren sehr so arg, dass das Pferd am nächsten Morgen starb.

Su He war sehr traurig. In der Nacht träumte er von der Wiedergeburt seines geliebten Pferdes, das neben ihm lag und ihm ins Ohr flüsterte: "Herr, wenn du mich immer bei dir haben willst, dann baue bitte aus meinen Knochen eine Geige." Nach den Worten des Pferdes fertigte der Hirt aus den Knochen und aus dem Schwanz eine schöne Geige mit einem Pferdekopf als Zierde. Er spielte sie zum Gedenken an sein liebes Pferd.

Später spielten die Mongolen das Instrument, um das bittere Leben, ihre Liebe zur Steppe und ihre Sehnsucht nach einem neuen Leben auszudrücken.

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