Mehr als hundert Jahre vor Christi kam der Prinz des Reiches Wu in einem Streit mit dem Sohn des Kaisers ums Leben. Nachdem der König des Reiches Wu, Liu Bi, Kunde vom Tod seines Sohnes im Streit mit dem Kaisersohn erhalten hatte, beschloss er, dem Kaiser nicht mehr regelmäßig seine Aufwartung zu machen. Der Kaiser fand dies höchst ungehörig und wollte den aufmüpfigen König bestrafen. Zumal dieser nicht nur dem Kaiser die Unterwürfigkeit versagte, sondern zu allem Überfluss auch noch an offene Rebellion dachte. In König Liu Bis Reich Wu lebte nun ein Untertan namens Mei Cheng, der ein berühmter Dichter war. Als der nun von den rebellischen Plänen seines Königs Wind bekam, versuchte er, ihn davon abzubringen. Er ging also zum König und sagte: "Eure geplante Tat könnte Euch in eine Lage bringen, die so sensibel ist wie ein Haufen roher Eier. Wenn man den anstößt, gehen unweigerlich Eier zu Bruch und es gibt Ärger." Der König war erbost über Chengs Mahnung, und Mei Cheng blieb nichts anderes übrig, als sicherheitshalber in das Reich Liang zu entfliehen.

König Liu Bi verzichtete unterdessen zunächst auf die offene Rebellion gegen den Kaiser, blieb aber unbotmäßig, und so verschärften sich die Widersprüche mit der Zeit immer mehr. Schließlich fasste Wu- König Liu Bi den Entschluss, gemeinsam mit sechs anderen Reichen den Kaiser anzugreifen.

Als diese Nachricht dem Dichter Mei Cheng zu Ohren kam, sandte er dem König des Reiches Wu aus dem Exil noch einmal eine Mahnung. In dem Schreiben drückte er seine Hoffnung aus, dass der König das Pferd am Rand des Abgrundes rechtzeitig zügeln würde. Leider war auch diese Mahnung vergebens. Der Wu- König und seine Verbündeten zogen gegen den Kaiser zu Felde, aber die kaiserlichen Truppen zerschlugen die Rebellion der sieben Reiche und töteten den Wu- König Liu Bi. Na ja, gewarnt worden war er ja, den haufen rohe Eier in Ruhe zu lassen...