F: Ja. Wie Sie wissen, hat China eine sehr lange Tradition in der Porzellanherstellung. Auf Englisch heißt bekanntlich Porzellan "China". Die Gleichsetzung des Namens des Herstellerlandes mit dem Produkt unterstreicht den Bekanntheitsgrad chinesischen Porzellans. In China gibt es viele Leute, die Porzellan aus unterschiedlichen geschichtlichen Perioden sammeln. Die Sammlung von Wang Qitai, dem Vizevorsitzenden der Kommission des chinesischen Kulturgegenständevereins für Renovierung der Kulturgegenstände, besteht auch aus Porzellan, aber nicht, wie bei anderen Sammlern aus Porzellanprodukten, sondern aus zerbrochenem Porzellan.

M: Vor über 20 Jahren hat Herr Wang in Japan eine in 108 Stücke zerbrochene Tonfigur aus der Qin-Dynastie erfolgreich renoviert. Dadurch bekam er den Titel "König der Tonprodukte". Warum sammelt aber Herr Wang zerbrochenes Porzellan? Die Antwort ist einfach: Er tut es aus Liebe zu seinem Beruf, um als Porzellan-Begutachter am Ball zu bleiben, auf dem Laufenden zu sein. Als Kind schon lernte Wang Qitai von dem berühmten Porzellan-Begutachter Geng Baochan, was bei Porzellangutachten wichtig ist und was man beachten muss. Vor 13 Jahren sagte sein Lehrer dann einmal zu ihm, um die Porzellan-Begutachtung zu lernen, müsse er zerbrochenes Porzellan sammeln und es regelrecht wie ein Buch "lesen". Viele Freunde sagten dann aus Spaß, dass der Titel "Experte für Porzellan-Begutachtung" von Herrn Wang gelesen wurde.

"Als ich die Porzellan-Begutachtung erlernte, sagte mein Lehrer Geng Baochang zu mir, dass ich zerbrochenes Porzellan lesen und sammeln soll. Ich fragte dann, wo konnte ich dann zerbrochenes Porzellan finden. Mein Lehrer antwortete, wenn ich meinen Kopf senke, würde ich schon zerbrochenes Porzellan finden. Um die Begutachtung von Porzellan zu lernen, soll man mehr sehen und mehr berühren als in anderen Berufen. Das bedeutet, ich muss zerbrochenes Porzellan mit meiner Hand mehrmals sehen und berühren. Dadurch kann man die Besonderheit und den Charakter von Porzellan erst richtig verstehen."

F: In den letzten 13 Jahren hat Herr Wang viel zerbrochenes Porzellan gesammelt. Wie viel Stücke sind das wohl? Seine Porzellansammlung ist ordentlich und übersichtlich in einer Kommode untergebracht.

"Ich lege die Porzellanstücke vom Anfang der Ming-Dynastie in die erste Schublade. In die zweite Schublade gehören Stücke aus der Periode von Endes der Ming-Dynastie bis Anfang der Qing-Dynastie. In den anderen Schubladen gibt es noch Porzellanstücke von Ende der Qing-Dynastie und der aus der Zeit Republik China (1912-1949). Ich ordne die Porzellanstücke ein, damit ich sie bequem finden und benutzen kann."

M: Unter den von Herrn Wang gesammelten über 10 000 zerbrochenen Porzellanstücken gibt es ein Stück mit dem englischen Wort "China". Dadurch kann man erkennen, dass das eigentlich ein feines Porzellanprodukt für den Export war. Die komplette Porzellanserie mit dem englischen Wort "China" gibt es nur zwei Mal. Sie befinden sich in einem schwedischen Museum. Herr Wang hält sein Stück aber nicht für sehr wertvoll.

"Was bedeutet Sammeln? Meiner Meinung nach sammele ich die Geschichte, Kenntnisse und Wissen. Durch die über 10.000 Porzellanstücke habe ich die Entwicklungsgeschichte in der Ming- und Qing-Dynastie gesammelt. Zweitens vergrößere ich durch meine Sammlung meinen Horizont. Ich beherrsche die Fähigkeit, Porzellan zu begutachten. Alle dieses finde ich am wertvollsten."