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Spruchschildersammler Cao Jinmeng
   2005-10-13 09:39:44    cri
A: So, liebe Freunde, und damit sind wir bei den „Sammelleidenschaften angekommen. Wie angekündigt, lernen wir heute Cao Jinmeng kennen, einen pensionierten Polizisten und leidenschaftlichen Sammler von alten Spruchtafeln.

Ich heiße Cao Jinmeng und bin Beijinger. Bevor ich in den Ruhestand ging, war ich Polizist. Von Jugend an hatte ich ein großes Interesse an der traditionellen chinesischen Malerei, Kalligraphie und Schnitzerei. Durch einen reinen Zufall habe ich auf einem Antiquitätenmarkt viele Spruchschilder aus alter Zeit gefunden. Ich fand es eine ausgezeichnete Kombination von Kalligraphie und Schnitzereikunst und war sofort von den schönen Inschriften und Zeichen auf den Spruchschildern fasziniert. So begann ich die alten Spruchschilder auf Antiquitätenmärkten wie Panjiayuan oder Baoguosi zu sammeln. Je mehr ich die alten Spruchschilder sammle, desto größer ist mein Interesse, mehr über die Geschichte der Schilder und deren ursprüngliche Besitzer zu erfahren. Ich sehe in jedes Spruchschild einen stummen Erzähler, der uns ein Stück Geschichte vermitteln kann. Jetzt habe ich schon über 100 Spruchschilder aus verschiedenen Zeitepochen gesammelt.

B: Dass Cao Jinmeng Spruchschilder liebt, ist in Sammlerkreisen allbekannt. Seine Freunde machen sich immer über ihn lustig und bezeichnen ihn gern als beruflichen Trödler, weil er immer wieder alte Spruchtafeln mit nach Hause bringt. Cao Jinmeng stimmt denn auch zu, dass er wohl ein Trödler sei, aber ein sehr anspruchsvoller, wie er nicht ohne Humor hinzufügt: Wenn schon Trödler, dann ein anspruchsvoller. Ich sammle nämlich nur solche Spruchschilder, die einen historischen und kulturellen Hintergrund aufzuweisen haben, wie z. B. Spruchtafeln von gegenwärtigen oder historischen Prominenten oder Werbungsschilder der traditionsreichen Beijinger Geschäfte. Wenn ich auf dem Antiquitätenmarkt solche Spruchschilder finde, scheue ich mich nicht, dafür mein Geld auszugeben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich das Spruchschild des Peking-Oper-Meisters Yang Xiaolou bekommen habe. Eines Tages rief mich ein junger Mann an. Er sagte mir, dass er ein altes Spruchschild zu veräußern habe. Ich ging sofort zu ihm. Zu meiner Freude fand ich, dass der ursprüngliche Besitzer des Spruchschilds der bekannte Peking-Oper-Meisters Yang Xiaolou war. Als Fan der Peking-Oper durch und durch wollte ich mir natürlich dieses Spruchschild nicht entgehen lassen. Ohne viel Wortwechsel habe ich mich mit dem Trödler über den Preis geeinigt. Er entsprach ungefähr fünf meiner Monatsrenten. Die Freude war aber unbeschreiblich, als ich das Spruchschild mit nach Hause gebracht habe. Und heute, wenn ich das Spruchschild in meinem Atelier bewundere, bin ich sehr, sehr stolz auf meine Entscheidung. Es ist schon etwas ganz ganz besonders in meiner Sammlung.

A: In den letzten Jahren hat Cao Jinmeng fast seine gesamte Rente für die Sammlung von Spruchschildern ausgegeben. Er meint dazu, bei der Sammlung von Kulturgegenständen handele es sich nicht nur um ein persönliches Hobby, sondern eher um Verantwortungsgefühl für die Aufrechterhaltung der nationalen Kultur. Sein größter Wunsch sei es, eines Tages ein privates Museum zu gründen, um noch mehr Leuten und insbesondere den nachwachsenden Generationen diese wertvollen nationalen Kulturgegenstände zu präsentieren. Dazu noch einmal Cao Jinmeng: Egal, ob man als Hobby oder zur Forschung Kulturgegenstände sammelt, man muss sich auch darüber klar sein, dass es eine Pflicht für uns alle ist, die Kultur unseres Landes zu schützen. Momentan bin ich mit einigen Freunden dabei, ein Buch über meine Sammlungsobjekte zu schreiben, um unserem Nachwuchs anhand dieser Kunstwerke die Kulturgeschichte zu erzählen. Wenn es möglich ist, würde ich gerne eine Ausstellung meiner Sammlungsobjekte veranstalten. Noch besser wäre, wenn ich ein privates Museum aufbauen kann.

A: Bisher hat Cao Jinmeng schon mehr als 100 Spruchschilder aus verscheidenen Zeiten gesammelt. Welches ist nun sein Lieblingssammlungsobjekt? Dazu noch einmal Cao Jinmeng :

Das ist so ähnlich wie die Frage, welches meiner Kinder ich denn am liebsten habe. Das könnte ich Ihnen nämlich auch nicht so richtig antworten, denn es sind ja alle meine Kinder. Und so ähnlich ist das dann auch mit meinen Sammlungsobjekten. Jedes Objekt, das ich mit großer Mühe gesammelt habe, ist so wie ein eigenes Kind. Aber das Spruchschild, das mein Lehrer Pu Jie, ein bekannter Kalligraph für meinen Leseraum geschrieben hat, schätze ich besonders. Dort steht nämlich „Sei ein Kulturkuli. Und ein Kuli zu sein im Dienst der Kultur ist denn auch mein Motto. Das Spruchschild schätze ich besonders gut und vielleicht kann man sagen, dass es mein Lieblingskind ist.

A: Soweit, liebe Hörer, die Rubrik „Sammelleidenschaft. Wir haben Ihnen einen leidenschaftlichen Sammler von Spruchschildern vorgestellt, den pensionierten Beijinger Polizisten Cao Jinmeng.

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