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Ge Jian und seine Welt der Holzschnitzerei
   2005-10-13 09:39:44    cri

B: Herzlichen willkommen bei unseren ?Sammelleidenschaften".
A: Liebe Hörer, Herr Ge Jian in Linhai in der ostchinesischen Provinz Zhejiang ist für seine Sammlung von Holzschnitzereien und Möbeln weithin bekannt. In den vergangenen 8 Jahren hat Herr Ge zahlreiche mit Schnitzereien verzierte Möbel aus der Ming- und der Qing- Dynastie gesammelt. In seinem 4stöckigen Haus sind fast in jedem Zimmer Möbelstücke und Holzschnitzereien ausgestellt. Darüber hinaus hat er  ein großes Gebäude mit Tausenden Quadratmetern Fläche, das er später als Hotel nutzen will, mit einem Teil seiner Sammlung gefüllt. Dabei kennt er die genaue Zahl seiner Sammelstücke nicht einmal.
In den folgenden Minuten wird unsere Kollegin Chen Yan Ihnen Herrn Ge und seine Sammlung genauer vorstellen:

C: In seiner Wohnung in Linhai hat mir Herr Ge seine alten Möbelstücke und Holzschnitzerein gezeigt, die er in den vergangenen 8 Jahren gesammelt hat. Die Sachen sind so schön, dass man sie nicht mit einem Blick erfassen oder mit einem Wort beschreiben kann. Unser Interview hat mit der Geschichte von 2 Holzschnitzereien aus der Qing-Dynastie, der 1911 gestürzten letzten Feudaldynastie in China, begonnen.

?Diese beiden Holzschnitzereien stammen aus der Qing-Dynastie. Eines Tages rief mich jemand an und sagte, er habe zwei Holzschnitzereien. Ich fuhr zu ihm und sah, dass die beiden Stücke ganz staubig waren. Anfangs wollte er einen sehr hohen Preis für die beiden Schnitzereien, aber nach langem Feilschen habe ich die Dinger für ein paar Tausender erstanden. Eine der Schnitzereien gehörte früher einer reichen Familie von Hofbeamten. Meine Eltern erzählten mir, dass solche Holzschnitzereien so teuer waren, dass sich wirklich nur ganz reiche und einflussreiche Familien so etwas leisten konnten. Bei der anderen Schnitzerei handelt es sich um die Darstellung eines Theaters. Ich habe mehr als 10.000 derartiger Holzschnitzereien im Familienbesitz. Bei diesem Stück geht es um die Geschichte der acht Unsterblichen beim Überqueren des Meeres."

C: Seit Ende der 80er Jahre haben Herr He und seine Frau Stickereigeschäfte betrieben. Da sie beide gutherzig, fleißig und geschäftstüchtig sind, haben sie es schnell zu Reichtum gebracht. 1995 begann Herr Ge, sich für Holzschnitzereien zu interessieren, und dann begann er, Möbel und Holzschnitzerein aus der Ming- und der Qing- Dynastie zu sammeln. Dazu sagt er selbst:

(O-Ton 2)
?Vor 8 Jahren habe ich begonnen, Holzschnitzereien zu sammeln. Da ich Geschäftmann war, hatte ich etwas Geld. Und ich sah, dass plötzlich überall gebaut wurde. Überall wurden neue Gebäude errichtet und zuvor die alten abgerissen. Dabei wurden meist auch die alten Holzschnitzereien an den alten Gebäuden zerstört. Das fand ich sehr schade, deshalb habe ich beschlossen, solche Holzschnitzereien zu sammeln."

C: In den vergangenen 8 Jahren hat Herr Ge mehrere Millionen Yuan für mehr als 10.000 Möbelstücke, Architekturholzschnitzereien und Möbelholzschnitzereien aus Guangdong, Shanghai, Jiangsu, Anhui und Zhejiang ausgegeben. Für seine Sammlung hat er viele Schwierigkeiten in kauf genommen. Besonders auf dem Lande sind die Verkehrsbedingungen mitunter sehr ungünstig. Aber wenn er auf seinen Streifzügen ein gutes Stück gefunden hatte, entschädigte das für die Mühen. Da er nun im Laufe der Zeit immer mehr Möbel und Holzschnitzereien gesammelt hat und dabei auch großzügig ist, ist er in Sammlerkreisen schnell immer berühmter geworden. Inzwischen melden sich die Leute bei ihm, wenn sie eine Holzschnitzerei verkaufen wollen. Dazu sagte er weiter:

?Alle wissen, dass ich solche Sachen sammele. In Zhejiang habe ich die meisten meiner Sammelstücke gefunden. Viele Großkunden besichtigen meine Sammlungen bei mir. Ein Kunde aus Singapur sagte, Herr Ge, ich gebe Ihnen 5 Millionen Yuan und will die gesamte Sammlung kaufen. Ich sagte nein, ich verkaufe nicht. Die Holzschnitzerein sind die Kultur der chinesischen Nation, ich werde sie von Generation zu Generation weitergeben."

C: Aber nicht alle seiner Familienangehörigen und Freunde können Herrn Ge verstehen. Sie sind der Meinung, dass die Holzschnitzereien und Möbel zu viel Geld kosten und zuviel Platz brauchen. Manche meinen sogar, er sei ganz schön blöd, daraus kein Kapital zu schlagen. Aber Herr Ge sagt, wenn man kein Geld mehr habe, könne man ja arbeiten, um wieder welches zu verdienen. Aber wenn diese Holzschnitzereien zerstört würden, dann könne sie niemand mehr bewundern. OK, Qiu Jing und Xiao Wu, damit geht meine Erzählung über Ge Jian und seine Holzschnitzereien zu Ende, jetzt habt ihr beide wieder das Wort.
A: Ein chinesisches Sprichwort heißt, ?Jeder hat seinen eigenen Willen". Und Herr Ge Jian hat den Willen, sein Geld und seine Kraft dafür einzusetzen, alte Möbel und Holzschnitzereien zu sammeln, um traditionelles chinesisches Kulturgut zu bewahren. Drücken wir ihm dafür die Daumen! OK, liebe Hörer, damit geht unsere Rubrik ?Sammelleidenschaften" für heute zu Ende. Nach etwas Musik machen wir mit unserem Kaleidoskop weiter, bis gleich!.

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