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Der reiche Alte und sein Diener
   2005-10-12 16:38:18    cri
Vor langer Zeit lebte ein reicher Greis, der einen Knecht namens Zilike hatte. Im Volksmund heißt es: "Ein Herr ist nicht eher zufrieden, bevor nicht sein Knecht Gold machen kann". Obwohl Zilike viele Jahre lang für den reichen Alten gearbeitet hatte, erntete er trotzdem oft nur dessen Hohn und Spott.

Eines Tages wurde der reiche Alte zu einem Festmahl in ein anderes Dorf eingeladen. Um sein Gesicht zu wahren, befahl er Zilike, ihn als Diener zu begleiten.

Am Eingangstor zum Hof des Gastgebers angekommen, ließ der reiche Alte Zilike draußen stehen, sorgte sich nicht mehr um ihn und ließ es sich drinnen gut gehen. Als man beim Mahle saß, kümmerte er sich nur um seinen eigenen Magen, schlang wie ein Wolf alles hinunter und verschwendete schon bald keinen Gedanken mehr an Zilike.

Nach dem Festessen begleitete der Gastgeber den reichen Greis vor das Tor. Als er Zilike erblickte, wandte er sich mit entschuldigenden Worten zum Alten:

"Ach, dein Diener stand ja die ganze Zeit draußen vor dem Tor. Warum hast du ihn nicht zum Essen hineingerufen?"

Der reiche Alte schüttelte den Kopf und sprach ungerührt:

"Macht nichts. Wenn ich esse, ist es geradeso, als ob er äße."

Als Zilike dies vernahm, verspürte er großen Hass. Doch ohne einen Laut von sich zu geben, zog er für den Alten das Pferd herbei, half ihm in den Sattel und ging hinter seinem Herrn her nach Hause.

Bald kamen sie an das Ufer eines großen Flusses, über den keine Brücke führte. Hatte er auf dem Hinwege den reichen Alten auf den Schultern hinübergetragen hatte, so kam ihm doch diesmal beim Anblick der tobenden Wogen eine Idee: Er sprang in den Fluss und schwamm zum anderen Ufer hinüber. Der reiche Alte hieß Zilike sofort zurückkommen, um ihn hinüberzutragen. Zilike gab jedoch vor, nichts zu hören.

Da blieb dem reichen Greis nichts anderes übrig, als selbst ins Wasser zu springen. Aber wie sollte er ans andere Ufer kommen, wo er doch gar nicht schwimmen konnte! Aufgeregt schlug er um sich und schrie:

"Zilike, Zilike, rette mich, schnell, schnell! Trag mich ans andere Ufer hinüber!"

In diesem Augenblick hörte er nur Zilike vom gegenüberliegenden Ufer ruhig antworten:

"Macht nichts! Bin ich hinübergeschwommen, so ist es genauso, als ob du hinübergeschwommen wärest..."

Die Worte Zilikes waren noch nicht verhallt, da wurde der reiche Greis schon von einer brausenden Woge verschlungen.

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