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Der Farn
   2005-10-12 16:38:18    cri
Als das Frühlingsmädchen zum erstenmal in die Menschenwelt kam, brachte die Blumenfee ihre Kinder Päonie, Lotos, Chrysantheme, Winterkirsche und Farn mit auf die Erde. Sie ermahnte ihre Kinder, für die Menschen die schönsten Blüten hervorzubringen. Daraufhin wetteiferten Päonie, Lotos, Chrysantheme und Winterkirsche darum, wer zuerst in der Menschenwelt frische Blüten treiben würde. Nur der Farn wollte nicht mitmachen. Er dachte bei sich: Wozu um den ersten Platz wetteifern? Ob ich früher oder später blühe, ist mir gleichgültig. Auf der Erde hat bisher noch keine Blume geblüht, aber ich habe kein Interesse daran, ein Erfinder zu werden.

Unter den Blumenschwestern ging die Päonie als Siegerin hervor. Im herrlichen Frühling schenkte sie der Menschheit frische rote und weiße Blüten. Als der Farn das sah, murmelte er voller Bewunderung: "Oh, wie herrlich! Wie schön wäre es, wenn ich so eine Blüte hervorgebracht hätte!...Aber nun ist Päonie die Königin des Frühlings. Wenn der Sommer kommt, sehen wir weiter!"

Der Sommer kam, und die Sonne breitete ihre warmen Strahlen über die Erde. Der Farn murrte: "Puh, die Sonne ist unerträglich! Wer im Sommer blüht, wird verdorren!" Aber der Lotos schenkte den Menschen zu dieser Jahreszeit seine herrliche Blütenpracht. Da bereute der Farn: "Wie töricht war ich doch! Ich hätte im Sommer blühen sollen... Nun ist es zu spät. Also warte ich bis zum Herbst!"

Der goldene Herbst kam und brachte eine herrliche Zeit. Ein sanfter Wind trieb die luftigen Wolken über den Himmel. Der Farn genoss die wunderbare Herbstlandschaft und war wie berauscht. Langsam schloss er die Augen und versank in den Armen der goldenen Natur in einen tiefen Schlaf. Erst als die Chrysanthemen farbenprächtig blühten, schlug er schlaftrunken die Augen auf. Wieder sagte er sich voller Reue "Ach, so ein Pech, jetzt habe ich wieder eine gute Gelegenheit verpaßt... Was soll's, warten wir den Winter ab!"

Aber dem strengen Winter konnte nur die starke Winterkirsche widerstehen und schenkte den Menschen inmitten eisiger Stürme und starker Schneefälle ihren betörenden Duft. Der Farn aber rollte sich zusammen und versteckte sich zwischen welken Grasbüscheln.

Auf den Winter folgte ein neuer Frühling, ein Jahr ums andere verging. Bis heute aber hat noch niemand den Farn jemals blühen sehen.

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